2024-05-10T08:19:16.237Z

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Ein letzter Gala-Auftritt gegen den SC Kelheim: Mihaita Raveica (rechts, in der Luft) traf viermal.  Foto: Reichmann
Ein letzter Gala-Auftritt gegen den SC Kelheim: Mihaita Raveica (rechts, in der Luft) traf viermal. Foto: Reichmann

Torjäger zieht in die Stadt der Borussen

Mihaita Raveica ist Torschützenkönig des SV Hienheim +++ Der Beruf verschlägt ihn nach Mönchengladbach +++ Kicken wird er bei einem kleineren Klub

Es war die 90. Minute im Spiel des SV Hadrian Hienheim gegen den Tabellenführer der A-Klasse, den SC Kelheim. Hienheims Trainer Josef Wild wechselte seinen Torjäger Mihaita Raveica aus. Es gab langen Applaus von allen Fans und Spielern des SV Hienheim und auch von vielen anderen Zuschauern.

Eine Szene, wie man sie in einer A-Klasse selten sieht. Raveica, der in Hienheim nur ,,Mika" genannt wird, hatte gerade vier Tore zum 6:4 über den Tabellenführer geschossen und das bei seinem letzten Auftritt für den SV Hadrian. Schweren Herzens ließen die Hienheim ihren großen Torjäger nach Nordrhein-Westfalen ziehen.

Chance ergreifen

In Mönchengladbach ergreift der Rumäne, der seit vier Jahren in Deutschland ist und bisher in Regensburg wohnte und arbeitete, eine neue berufliche Chance.

Vor zwei Wochen verkündete Mika Raveica nach dem Sieg in Mitterfecking seinen Entschluss seinen Teamkameraden und Freunden in Hienheim. Das sei ihm nicht leicht gefallen. ,,Ich wurde vor zweieinhalb Jahren so toll aufgenommen und habe hier nicht nur Mannschaftskameraden, sondern viele Freunde gefunden." Er war sich bei seiner Abschiedsfeier im Kreise seiner Teamkameraden sicher: ,,Das, was ich hier mit euch, in dem Verein hatte, werde ich sicher woanders nicht mehr finden." Doch der Beruf geht nun einmal vor, wie auch Kapitän Alexander Schmitzer feststellte: ,,Da muss der Fußball zurück stehen." Raveica versprach aber schon einmal, dass er auf jeden Fall wieder für Hienheim spielen werde, wenn er wieder aus Nordrhein-Westfalen zurückkommen sollte. Schließlich habe er in Hienheim sehr viele schöne Erlebnisse gehabt. Ganz besonders gefallen habe ihm auch das zweitägige Trainingslager mit der ganzen Mannschaft im Bayerischen Wald.

Die vier Treffer gegen den SC Kelheim betrachtete er als Abschiedsgeschenk und sie zeigten noch einmal, welches Repertoire er hat. Er traf per Direktabnahme, per Freistoß und durch eine Balleroberung durch aggressives Pressing gegen die Kelheimer Abwehr. Wo ,,Mika" künftig kicken wird, ist noch offen. Die große Borussia aus der Bundesliga wird's gewiss nicht. Ein Kumpel spielt bei einem kleineren Verein in Gladbach.

Hienheims Trainer Josef Wild weiß: ,,Einen Stürmer wie ihn kann man nicht eins zu eins ersetzen. Aber vielleicht ist das auch eine Chance für unsere Mannschaft, jetzt noch variabler zu werden, weil wir weniger leicht auszurechnen sind." Doch auch abseits des Fußballs bedeutet der Umzug des 27-jährigen Rumänen einen großen Verlust in Hienheim.

Verlust eines ,,Typen"

,,Wir verlieren mit Mika einen einzigartigen Typen, der menschlich und kameradschaftlich top ist." So sei es absolut nicht selbstverständlich, dass ein Spieler dieser Klasse ohne jede Entschädigung für einen Verein kicke und sogar seine Fahrtkosten oft noch selbst übernommen habe. Man freue sich über die vergangenen Jahre und die vielen Tore und wünsche Mika nun alles Gute für seine berufliche, private und sportliche Zukunft.

Mit Topquote zur Krone

Raveica erzielte in den vergangenen 55 Ligaspielen für Hienheim in der A-Klasse Kelheim 65 Tore. In der vergangenen Saison wurde er mit 37 Treffern in nur 21 Spielen zum überragenden Torschützenkönig der A-Klasse gekrönt. Unvergessen damals seine fünf Treffer zum 5:2-Sieg über den späteren Aufsteiger FC Teugn.Auch in dieser Saison war er wieder auf dem Weg, sich die Torjägerkanone zu sichern. In elf Spielen hatte er bereits 17 Mal getroffen.

Aufrufe: 029.10.2014, 19:33 Uhr
Alexander ReichmannAutor