Torgeschenke durchkreuzen Riester Pläne

„Wir waren heute im Passspiel zu ungenau und oft zu hektisch“, bemängelte SCR-Trainer Josef Buschemöhle zu Recht. Es habe die Ruhe gefehlt, einen defensivstarken Gegner zu Fehlern zu zwingen. Dabei ärgerte sich der 50-Jährige vor allem über die ersten beiden Gegentore, die wie aus dem Nichts fielen. Innerhalb von nur 60 Sekunden ließen sich die Riester zwei Tore einschenken.
Beide Teams tasteten sich im Mittelfeld ab, ohne ein Übergewicht für sich zu erzwingen. Den Bann brachen dann die Gäste. Jonas Frankenberg per Kopf nach einer Ecke und VfL-Goalgetter Kai Schönhoff – nach zuvor abseitsverdächtiger Position von Vorbereiter Maik Kavermann – schockten den SCR sichtlich. Die Heimelf versuchte, sich in das Spiel hi neinzukämpfen. Die Gäste standen jedoch kompakt in der Defensive und setzten mit der 2:0-Führung im Rücken nur noch auf Konter.

Der Vorsprung sollte bald schmelzen. Mit Wut im Bauch und perfekter Schusstechnik haute Christopher Cook aus der Distanz drauf und überwand den oft unsicheren VfL-Keeper Bastian Klewing mit einem Traumtor.

Bevor Oesede die Führung erneut ausbaute, scheiterten die Gäste gleich doppelt am gut aufgelegten SCR-Keeper Stephan Springer, der dann aber patzte und am Ball vorbeisprang. Frankenberg war der Nutznießer und traf locker zum 3:1 für die Gäste.
„Wir wollten das Spiel im zweiten Durchgang breiter machen und die Abwehr durch Pressing zu Fehlern zwingen“, beschrieb Buschemöhle seinen Plan, was auch phasenweise gelang. Aus dem Spiel heraus war der VfL jedoch nicht zu bezwingen. Der Freistoß-Hammer von Malte Fleddermann rauschte knapp am Gehäuse vorbei.

Die Zeit rannte dem SCR davon. In der Nachspielzeit verkürzte der eingewechselte Lars Fleddermann noch einmal; der Schlusspfiff ließ aber nicht lange auf sich warten.

„Wir wollten mit einem Sieg unsere Punkte weiter ausbauen. Jetzt steht Oesede dort, wo wir hinwollten. Aber wir lassen uns dadurch nicht unterkriegen“, sagte Buschemöhle. Im neunten Spiel endete die Riester Serie von acht Spielen ohne Niederlage, während der Gast mit Maskottchen Paul als Glücksbringer im Mittelkreis bei strömendem Regen den dritten Sieg in Folge und den Sprung auf Platz zwei feierte.