2024-05-10T08:19:16.237Z

Spiel der Woche
A/O-Stürmer Dirk Lawrenz zog ein letztes Mal an seinen Gegnern vorbei, traf zweimal.
A/O-Stürmer Dirk Lawrenz zog ein letztes Mal an seinen Gegnern vorbei, traf zweimal.

Tore satt in Wiepenkathen

Dirk Lawrenz geht nach Australien

TSV Wiepenkathen II - SV Ahlerstedt/Ottendorf III 3:3

Bei eisigen Temperaturen lief zunächst nur bei den Gästen der Motor auf Hochtouren. Die Gastgeber wirkten wie eingefroren, hätten nach 25 Minuten mit 0:3 zurückliegen müssen.

Nach sieben Minuten machte es Henning Wiebusch im Stile eines Torjägers. Eine klasse Vorarbeit von Marcus Krahl verwertete der Ahlerstedter Stürmer mit seinem 17. Saisontreffer zum 0:1. Michael Stahmann hätte drei Minuten später nachlegen müssen. Aus acht Metern drosch er die Kugel freistehend über den Querbalken. An der Außenlinie platzte dem gesundheitlich angeschlagenen TSV-Coach Alexander Schwab der Kragen: „Jetzt wacht endlich auf, Männer.“ Doch die Chancen erspielten sich weiter die Gäste. In der 24. Minute tankte sich Henning Holst unwiderstehlich über rechts durch, passte flach in den Fünfmeterraum, doch Henning Wiebusch scheiterte aus wenigen Metern an Wiepenkathens Schlussmann Marcel Köpcke. Bis hierhin hätte die Begegnung längst zu Gunsten der Gäste entschieden sein müssen. Doch plötzlich war der TSV heißgelaufen, die Ahlerstedter vernachlässigten des Öfteren die eigene Defensive, wollten vermutlich zu viel. Andrej Miller schoss nach einer Ecke den Ball nur knapp über das Tor, und wenig später scheiterte der unermüdliche Kapitän Marcus Lasonczyk an A/O-Keeper Tim Tietjen. Beim 28-Meter-Kracher von Kevin Kühn war Tietjen wenig später machtlos. Der Ball klatschte an die Unterkante der Latte, von da an den Rücken des Torhüters und dann ins Tor (35.). Die Hausherren nahmen jetzt den Fight an und drückten Richtung A/O-Tor. Einen Pass von Marcus Lasonczyk nahm Andrej Miller in abseitsverdächtiger Position an und legte quer zu Anton Stieb, der sich die Gelegenheit nicht nehmen ließ und zum 2:1 einschob (37.). Die Partie war gedreht. Doch da war ja noch A/O-Stürmer Dirk Lawrenz. Bis dahin eher unauffällig, stand er plötzlich nur drei Minuten nach der Wiepenkathener Führung nach einem Querschläger frei vor dem Tor und erzielte den Ausgleich. Zwei offensivstarke Teams zeigten in den ersten 45 Minuten die Schwächen beider Mannschaften gnadenlos auf. Beide Mannschaften dachten auch nach der Pause nicht daran, die Defensive zu stärken. Der ansonsten kopfballstarke Lawrenz vergab aus fünf Metern per Kopf nach 53 Minuten. Zwei Minuten später ging es wieder in die andere Richtung, und Andrej Miller stand plötzlich im Strafraum sträflich frei, schoss zum 3:2 ein. Das Spiel glänzte nicht durch spielerische Einlagen, aber es war auf beiden Seiten Tempo im Spiel, und es gab einen weitgehend fairen Einsatz im Kampf um den Ball. Andrej Miller hätte nach 70 Minuten beinahe den Sack zugemacht, doch er scheiterte mit einem Flachschuss, an den Tim Tietjen nicht mehr herankam, am Aluminium. Wenig später war es wieder Dirk Lawrenz, der in guter Position den Ball nicht richtig traf und vorbeischoss. Lobenswert seine Reaktion, als Schiedsrichter Günter Albrecht auf Eckball entschied. Der Ahlerstedter gab zu, zuletzt am Ball gewesen zu sein und das beim Stande von 3:2 für den Gegner. Seine Fairness wurde dann noch belohnt. Zwei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit war er mit dem Kopf zur Stelle und markierte mit seinem 16. Saisontreffer den verdienten Ausgleich, zugleich sein vorerst letztes Tor für die SV Ahlerstedt/Ottendorf III. Der Stürmer geht für ein halbes Jahr nach Australien. Er wird in den letzten zwölf Saisonspielen schwer zu ersetzen sein. Sein Trainer Nils Timmermann war nach dem Abpfiff nur teilweise zufrieden mit dem Ergebnis: „Wir müssen das Spiel frühzeitig entscheiden. Im Spielaufbau machten wir zu viele leichte Fehler. Am Ende können wir natürlich mit dem Punkt leben. Das Ergebnis geht dann auch so in Ordnung.“ Wiepenkathens Trainer Alexander Schwab hätte natürlich gerne im Abstiegskampf gewonnen, vergaß für einen kurzen Moment, wie es nach 25 Minuten hätte stehen können: „A/O kann mit diesem Punkt mehr zufrieden sein als wir.“

Schiedsrichter: Günter Albrecht (Harsefeld) - Zuschauer: 30
Tore: 0:1 Henning Wiebusch (7.), 1:1 Kevin Kühn (35.), 2:1 Anton Stieb (37.), 2:2 Dirk Lawrenz (40.), 3:2 Andrej Miller (55.), 3:3 Dirk Lawrenz (88.)


Sergej Dalinger verletzte sich und musste schon nach 30 Minuten raus.

Aufrufe: 02.12.2014, 21:20 Uhr
Michael BrunschAutor