2024-04-16T09:15:35.043Z

Turnier
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Tore, Respekt, Fair Play und ein Schweizer Sieg

Zum achten Mal kicken die Mädchen und Jungen der Kitas sowie Grundschulen um die Krone des Stadtmeisters. Projekt "Integration durch Fußball"

„Toooor!“ Das war der Jubelruf, der zwei Tage lang in Bergrath im Willi-Bertram-Stadion immer wieder zu hören war. Fast 500 Kindergarten- und Grundschulkinder traten an zwei Turniertagen zur Fußballstadtmeisterschaft an

„Wir veranstalten dieses Turnier schon im achten Jahr und jedes Jahr werden es mehr Mannschaften“, berichtete die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Eschweiler Sigrid Harzheim und freute sich über den großen Zuspruch. Das Projekt „Integration durch Fußball“ nutzt die bekannte Sportart, um Respekt und Toleranz zu fördern sowie auch Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund einzubinden. „Denn Fußball ist vielen bekannt, die Regeln sind einfach und Sprache, Hautfarbe und Herkunft spielen keine Rolle“, erklärte Harzheim. Gerade in der heutigen Zeit sei es wichtig, über solche Veranstaltungen Momente des Miteinanders zu fördern sowie Eltern, Kinder und Pädagogen in der Integration zu unterstützen. Das sieht auch Bürgermeister Rudi Bertram so, der die Kinder auf dem Platz besuchte und ihren sportlichen Ehrgeiz bewunderte.

Teamgeist bei den Kita-Kids

Mit großem Einsatz bestritten die Kleinsten ihre Turnierspiele und gaben alles, um den Pokal für die eigene Mannschaft zu holen. Am Spielfeldrand standen einige Fanclubs aus Eltern, Geschwistern und Erzieherinnen. Manche von ihnen hatten sogar bunte Banner gemalt, um ihr Team anzufeuern. Vor dem Anpfiff kamen alle Spieler und Spielerinnen noch einmal zusammen, um die Strategie zu besprechen. Eine Anweisung von der Trainerin (Erzieherin), ein Schlachtruf von der Mannschaft und los ging es. In Vor- und Finalrunden bestritten die kleinen die achtminütigen Spiele. Zur besseren Orientierung wurden den einzelnen Teams Ländernamen zugeteilt, so dass zum Beispiel im Finale der Kita-Teams Deutschland (Mannschaft 1 der Kita St. Antonius) gegen Rumänien (Kita Zauberhut) spielte. Den Sieg holte schließlich Team Deutschland. Die Kita Zauberhut landete auf dem 2. Platz. Den 3. Platz belegten die Kinder der katholischen Kita St. Josef Dürwiß (Irland) und die Jungen und Mädchen des Familienzentrums St. Peter und Paul machten als Team Italien den 4. Platz. Eine große Leistung, vor allem wenn man bedenkt, dass die Kita-Kinder und die Mädchenmannschaften der Grundschulen am ersten Turniertag mit hohen Temperaturen zu kämpfen hatten. Doch auch für diesen Fall hatten die Veranstalter ein Ass im Ärmel und stellten kurzerhand einige Planschbecken auf, die für die nötige Abkühlung sorgten.

Während bei den Kleinsten noch alle Feldspieler zusammen hinter dem Ball herliefen, konnte man bei den Grundschülerinnen der 1. und 2. Klasse bereits mehr Struktur erkennen und die Dritt- und Viertklässlerinnen gingen stellenweise bereits wie die Profis in die Zweikämpfe. Mit vollem Einsatz gingen die Mädchen in ihre Spiele und wer behauptet, Mädchen könnten nicht Fußball spielen, wurde hier eines besseren belehrt. Das zahlte sich vor allem für das Mädchenteam der 1. und 2. Klasse der KGS Bergrath aus. „Die Jungen aus unserer Klasse haben gesagt, wir könnten nicht Fußball spielen“, erinnerte sich die Schülerin Johanna Nelles. Von wegen! Nach einigen Spielen, die sie bereits gewonnen hatten, folgte ein spannendes Finale und schließlich konnte die Mädchenmannschaft der KGS Bergrath den Pokal holen. Den 2. Platz in dieser Altersgruppe machten die Mädchen der KGS Bohl und die Grundschule Don Bosco belegte den 3. Platz.

Bei den älteren Mädchen zeichnete sich ein anderes Bild ab. Hier wurde ehrgeizig um den Sieg gekämpft und für manches Team war es richtig knapp. Kein Wunder, dass es da auch die ein oder andere Träne gab, als der Traum vom Sieg in der letzten Minute zerplatze. „Aber egal, auf welchem Platz die Teams landen, alle Kinder erhalten eine Medaille“, versicherten Sigrid Harzheim und Thomas Ladwig als Organisatoren. Für den 1. Platz gab es so für das Team Norwegen von der Eduard-Mörike-Schule Gold. Silber erhielten die Mädchen der Niederlande (Mannschaft 1 der KGS Bergrath) und Bronze ging an die KGS Bohl mit dem Mädchenteam Nordirland. Die Schülerinnen der dahinterliegenden Mannschaften erhielten, wie alle hinteren Mannschaften beim Turnier, eine Teilnehmermedaille. „Sie können alle stolz auf ihre Leistungen sein“, betonte Sozialdezernent und Kämmerer Stefan Kaever, der gemeinsam mit dem Integrationsbeauftragten Jürgen Rombach, dem Filialleiter der Sparda-Bank West Torsten Eickhoff und der Vorsitzenden des Integrationsrates Nora Hamidi die Siegerehrungen vornahm.

Am zweiten Turniertag bestritten schließlich die Jungen ihre Fußballspiele. Zuversichtlich traten sie mit ihren Mannschaften an und warfen sich in die Zweikämpfe. Mit Taktik, Technik, aber vor allem Ehrgeiz und Spaß spielten sie in den Einzelspielen jeweils zwölf Minuten. Für die 1. und 2. Klasse traten Mannschaften der KGS Bohl, Bergrath, Don Bosco und Kinzweiler an. Bei den Dritt- und Viertklässlern waren es 16 Mannschaften, die um den Pokal kämpften. Den holte sich schließlich das Team Schweden (2. Mannschaft der Don-Bosco-Schule) für die 3. und 4. Klasse und die Jungen der Schweiz (KGS Bohl) für die 1. und 2. Klasse. Bei den Jüngeren landete das 1. Team der KGS Bergrath (Frankreich) auf Platz zwei und die Jungen der KGS Kinzweiler erkämpften sich den 3. Platz, gefolgt vom Team Polen der Don-Bosco-Schule und Team 2 der KGS Bergrath (England). Silber bei den Dritt- und Viertklässlern ging an das Team Österreich (1. Mannschaft der Eduard-Mörike-Schule) und Bronze erhielten die Jungen der KGS Barbaraschule (1. Team: Wales). Den 4. Platz belegten die Kinzweiler Grundschüler.

Dank an die Organisatoren

Und auch wenn es vor allem bei den Jungs das ein oder andere Foul gab, so verliefen die Turniere an beiden Spieltagen doch fair, was Stefan Kaever bei der Siegerehrung noch einmal herausstellte: „Ich finde es großartig, wie fair und respektvoll ihr miteinander umgegangen seid. So mancher Erwachsene könnte sich an euch ein Beispiel nehmen.“

Außerdem freute er sich über zwei tolle Spieltage und bedankte sich bei den Kindern und allen Organisatoren. „Hier wollen wir uns vor allem beim SV Falke Bergrath bedanken. Ohne den Verein und die ehrenamtlichen Helfer könnten wir dieses Turnier nicht ausrichten“, erklärte auch Thomas Ladwig vom Amt für Schulen, Sport und Kultur. Und auch ohne die Sponsoren, die Sparda-Bank West eG, Filiale Aachen, und das Netzwerk Flügelschlag hätten die 8. Fußballstadtmeisterschaften unter der Überschrift „Integration durch Fußball“ so nicht stattfinden können.

Aufrufe: 028.6.2016, 15:00 Uhr
kaba | AZ/ANAutor