2024-05-10T08:19:16.237Z

Turnier

Tore erst im Elfmeterschießen

12. Radio Gütersloh-Cup fehlen Tempo, Treffer und Stimmung. SC Wiedenbrück setzt sich nach glanzlosem Finale vom Punkt gegen den SC Verl durch

Auf ein Offensivspektakel der klassenhöchsten Mannschaften im Fußballkreis Gütersloh warteten die 420 Zuschauer beim 12. Radio-Gütersloh-Cup vergebens. Gerade einmal sieben Feldtore bekamen sie gestern in den sechs Gruppenspielen zu sehen. Entsprechend mau war die Stimmung in der Rhedaer Kampfbahn.

Weil die Stürmer auch im erwarteten Finale zwischen den Regionalligisten SC Wiedenbrück und SC Verl nichts zustande brachten, fiel die Entscheidung im Elfmeterschießen, was wenigstens noch für etwas Spannung sorgte. Mit 4:2 setzte sich Titelverteidiger SC Wiedenbrück durch und kommt jetzt – wie sein Widersacher – auf fünf Turniersiege. Zweimal hat der FC Gütersloh gewonnen. Gestern belegte der Oberligist den 3. Platz durch ein 4:3 im Elfmeterschießen gegen den SV Spexard. Das „kleine Finale“ wird ja nicht ausgespielt.

„Wir haben es versäumt, in dem zunächst von uns bestimmten Endspiel die guten Chancen zu nutzen, dann sind die Verler aufgekommen und hatten ihrerseits Gelegenheiten. Am Ende haben wir dann gute Elfmeter geschossen.“ Ali Beckstedde nahm den Wiedenbrücker Erfolg stocknüchtern mit. „Der Rasen ist trocken und stumpf, der Ball läuft nicht, es fehlen Tempo, Stimmung und Motivation“, fuhr der Coach des nach vier Trainingswochen müde wirkenden Regionalligisten fort. „Vielleicht müssen sich die Organisatoren etwas Neues überlegen“, fand Beckstedde. „Warum nicht einmal an einem Freitagabend und unter Flutlicht spielen, statt an einem so langen und warmen Sonntagnachmittag?“, schlug Andreas Pavkovic vor. Der Verler Co-Trainer hatte Chefcoach Andreas Golombek (Fußball-Lehrerausbildung) vertreten und das Elfmeterschießen fachsimpelnd mit Beckstedde verfolgt. „Hier treffen die Besten des Fußballkreises aufeinander und es sind kaum noch Zuschauer da, wenn die Gütersloher weg sind. Wie sollen sich die Jungs da motivieren?“

Viel schöner als Platz zwei fanden die noch sichtlich vom Testspiel gegen Bayer Leverkusen am Freitag geschlauchten Verler die Aussicht auf den freien Montag und den freien Dienstag. „Wir hatten jetzt fünf Spiele in den letzten acht Tage, es ist doch klar, dass die Jungs richtig kaputt sind“, räumte Pavkovic ein. Besonders ärgerlich für ihn: Neben Matthias Hader (Fersenprobleme) fehlte neben Tempodribbler Nico Hecker (siehe Meldung auf dieser Seite) auch noch ein für das Kreative zuständiger Spieler. Ali Beckstedde musste dafür nach der Partie gegen Spexard auf Robin Twydy verzichten. „Hoffentlich nichts Ernstes“, wünschte sich Beckstedde. Gerade auf der Innenverteidigerposition ist der SC Wiedenbrück ja nicht überbesetzt und würde, so Teammanager Dominik Janßen, gerne noch nachlegen.

Beim Ausrichter kam die Kritik der Finalisten an. „Weniger Zuschauer, weniger Stimmung, obwohl die Mannschaften ihre neuen Leute vorstellen“, räumte Hubert Monert vom FSC Rheda ein und zeigte sich offen für Verbesserungsvorschläge. Grundsätzlich soll es jedoch auch kommendes Jahr einen Radio-Cup geben, halten Monert und Helmut Delker von Radio Gütersloh an der Event-Idee fest.


Die Ergebnisse:


Gruppe 1
Spexard – Clarholz 2:1
Wiedenbrück – Spexard 1:0
Wiedenbrück – Clarholz 1:0

1. Wiedenbrück 6 P. 3:0 Tore
2. SV Spexard 3 P. 2:2 Tore
3. V. Clarholz0 P. 1:3 Tore

Gruppe 2
Rheda – Gütersloh 0:0
Verl – Rheda 2:0
Verl – Gütersloh 0:0

1. Verl 4 P. 2:0 Tore
2. Gütersloh 2 P. 0:0 Tore
3. Rheda 1 P. 0:2 Tore

Spiel um Platz drei
Gütersloh – Spexard 4:3 n. E.
Das Elfmeterschießen: 0:1 Stefan Forthaus, 1:1 Lars Schröder, Philip Kunde scheitert an FCG-Keeper Berkay Yilmaz, 2:1 Jannis Flaskamp, 2:2 Simon Fentroß, 3:2 Turgay Gemicibasi, 3:3 Jannik Wohlgemuth, 4:3 Amir Tahiri und Ivan Skara vom SV Spexard schießt drüber.

Endspiel
Wiedenbrück – Verl 4:2 n. E.
Aufgebot SCW: Hölscher, Weeke – Kadric, Volkmer, Hüsing, Wolff, Spinrath, Rogowski, Lekesiz, Loose, Zech, Lauretta, Puhl, Merkel, Stojanovic, Batarilo, Büyükskarya, Twrdy, Chato.
Aufgebot: SCV: Brüseke, Peters – Aluc, Geisler, Großeschallau, Haeder, Kalinowski, Kaminski, Kaspar, Liehr, Maier, Makridis, Mikic, Schaal, Schmidt, Schröder, Stöckner, Unzola, Veselinovic, Wlotzka.
Das Elfmeterschießen: 0:1 Sinisa Veselinovic, 1:1 Sebastian Spinrath, 1:2 Marco Kaminski, 2:2 Oliver Zech, Viktor Maier schießt drüber, 3:2 Julian Loose, Yannick Geisler scheitert an SCW-Keeper Marius Weeke, 4:2 Marko Stojanovic.

Aufrufe: 018.7.2016, 15:51 Uhr
Marcel GrabbeAutor