2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligabericht
F: Werner Scholz
F: Werner Scholz

Tor-Wahnsinn in der Kreisliga

Kreisliga: 34 Tore in fünf Spielen - Herzlake nach Stolperer der Konkurrenz neuer Erster

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Eigentlich ist die Schützenfest-Saison schon vorbei. Die Fußball-Kreisliga verlängerte aber das bunte Treiben gestern: In fünf Spielen fielen unglaubliche 34 Treffer. Tor-Wahnsinn in der Kreisliga!

Die meisten Treffer - zehn an der Zahl - fielen beim neuen Spitzenreiter. Mit 6:4 gewann der VfL Herzlake sein Spiel gegen Eintracht Emmeln. Nachdem es schon nach drei Minuten 1:1-Unentschieden stand, deutete sich früh an, dass im Hasetal-Stadion noch einige Torschützen mehr durchgesagt werden würden. „Das war Wahnsinn“, staunte auch Herzlakes Ko-Trainer Marco Ostermann nicht schlecht. In einem Spiel mit vielen Abwehrfehlern spielte Herzlake vor allem in der zweiten Halbzeit einen guten Ball und siegte verdient. Da der bisherige Tabellenführer Langen nicht nur am Freitag gegen den VfL verlor, sondern auch am Sonntag gegen Salzbergen und Emslage gegen Aschendorf, ist Herzlake neuer Erster. „Damit haben wir selber nicht gerechnet“, schmunzelte Ostermann.

Lohes Fairplay

Neben vielen Toren sahen die 231 Zuschauer in Herzlake auch noch eine besonders faire Geste: VfL-Mittelfeldspieler Michael Lohe gab kurz vor Schluss zu, dass er im Strafraum nicht gefoult wurde. Schiedsrichter Jan Krummen hatte bereits auf den Elfmeterpunkt gezeigt. Im Anschluss verhielt sich Gegner Emmeln allerdings nicht besonders fair: Als die Herzlaker damit rechneten, den Ball zugespielt zu bekommen, marschierten die Emmelner durch und schossen ins Tor - allerdings aus einer Abseitsposition. „Sowas geht gar nicht“, kommentierte Ostermann die Aktion.

Umstrittener Platzverweis

Viel Diskussionsstoff um einen Elfmeter gab es auch beim 3:1-Sieg der SG Freren gegen BW Lorup. Frerens Verteidiger Yannik Krüp wurde auf der Linie angeschossen und bekam den Ball an die Brust - wie ein deutlicher Ballabdruck am Körper bewies. Krüp flog dennoch vom Platz und Lorup verkürzte per Strafstoß auf 2:1. „Das kann der springende Punkt im Spiel werden“, ärgerte sich Frerens Trainer über die Schiedsrichterentscheidung. Sein Team ließ sich von dem Tor allerdings nicht aus dem Konzept bringen und machte stattdessen nach dem 3:0-Sieg am Freitag in Brögbern das Sechs-Punkte-Wochenende perfekt. „Ich ziehe meinen Hut vor den Jungs. Sie haben sich unglaublich gequält und klasse gekämpft“, war Freese angetan von der starken Leistung seiner Truppe.

Schwefingen beendet Negativserie

Einen großen Kampf lieferten auch die Sportfreunde Schwefingen beim 4:2-Sieg gegen den SV Lengerich-Handrup. „Wir haben uns endlich mal gewehrt“, freute sich SFS-Coach Thomas Janning nach zuletzt drei Niederlagen in Folge. Sein Team sah in der zweiten Halbzeit nach einer komfortablen 3:0-Führung eigentlich schon wie der sichere Sieger aus, ehe Lengerich nochmal auf 3:2 heran kam. „Uns fehlten vielleicht etwas die Körner. Aber die Jungs haben das gut gemacht“, lobte Janning. Sein Gegenüber Markus Koopmann meinte: „Wir hätten keinen Punkt verdient gehabt. Das war teilweise Schlafwagen-Fußball.“

Langen gibt Tabellenführung ab

Angefressen war auch Langens Trainer Thomas Uwelius nach der 3:2-Niederlage gegen Alemannia Salzbergen, wodurch sein Team die Tabellenführung abgab. „Normalerweise müssen wir uns bei jedem einzelnen Zuschauern für diese Leistung entschuldigen“, sah Uwelius eine verdiente Niederlage. „Das war eine unterirdische Leistung, die sich in den letzten 14 Tagen angedeutet hat“, zeigte die Langener Formkurve laut Uwelius schon länger nach unten. Schon am Freitag verlor der SVL das Spitzenspiel in Herzlake. „Jetzt haben wir aber einen drauf gesetzt mit einer saft- und kraftlosen Leistung“, so Uwelius. Für Salzbergen war es dagegen der dritte Sieg in Folge, den Lars Timmer mit einem Dreierpack perfekt machte.

„Selten so ein Spiel erlebt“

Ein völlig verrücktes Fußballspiel lieferten sich am Sonntag der VfL Emslage und der TuS Aschendorf ab. Dabei schaffte der TuS in Unterzahl ein nicht für möglich gehaltenes Comeback und siegten mit 5:4.

„Ich glaube weder ich noch einer meiner Jungs hat selten so ein spektakuläres Spiel erlebt“, konnte selbst Aschendorfs Trainer Patrick Robin nicht wirklich begreifen, was er da gesehen hatte. Der Aufsteiger kam gegen den Tabellenzweiten gut in die Partie und stellte Emslage mit langen Bälle immer wieder vor Defensivprobleme. Nach einer zwischenzeitlichen 3:1-Führung für den TuS kam Emslag in den zehn Minuten vor der Halbzeitpause noch zum 3:3-Ausgleich. Unmittelbar nach Wiederanpfiff schockte Emslages Dennis Bahns die Gäste mit dem 4:3.

Als dann Markus Landel wegen einer Tätlichkeit mit Rot vom Platz flog, hatten sich die Aschendorfer schon auf Schadensbegrenzung eingestellt. Es kam aber anders: Der eingewechselte Thomas Feldhaus erfüllte seine Jokerrolle perfekt und lupfte in der 81. Minute den Ball zum 5:4 über VfL-Schlussmann Tim Beerling ins Tor.

„Eigentlich war der Drops schon gelutscht, aber die Jungs haben klasse gekämpft“, freute sich Robin. Währenddessen rätseln die Emslager, wie sie diese Partie noch verlieren konnten. „Nach dem Platzverweis hatten alle das Gefühl es läuft. Aber danach lief nichts mehr“, meinte Emslages Obmann Rainer Schepergerdes.

Aufrufe: 025.9.2016, 19:45 Uhr
Lukas HemeltAutor