Die Wittlaerer nehmen diese verdrehten Tatsachen aber mit der nötigen Gelassenheit auf. Ohnehin hatten sie einen der schönsten Fußballabende im Stadion Niederrhein miterleben dürfen und waren allein darauf bedacht, friedlich ihr Team zu feiern. Sogar Patrick Schikowski, Torschütze der Oberhausener, zollte der Düsseldorfer Stimmgewalt viel Respekt. „Es ist schon wahnsinnig, was da im Block abging“, sagte er nach dem Abpfiff.
Auch Giuseppe Montalto schlug in dieselbe Kerbe. „Ich bin einfach nur stolz auf meine Mannschaft und diese unfassbaren Fans“, bekundete der Wittlaerer Chefcoach auf emotionale Art und Weise. „Dieses Spiel wird noch lange nachwirken und nie aus unseren Köpfen verschwinden.“ Eine Vielzahl nützlicher Lehren habe man aus der Niederlage ziehen können. „Spielerisch ist sehr viel hängengeblieben“, freute sich Montalto.
Erste positive Wirkungen soll das bestmöglich schon am Sonntag (15.30 Uhr, Sportplatz am Grenzweg) entfalten können. Dann nämlich gastiert Spitzenreiter SC Velbert in Wittlaer. „Uns erwartet ein schweres Spiel“, vermutet der Übungsleiter. „Die Velberter führen nicht ungerechtfertigt die Tabelle an.“ Insbesondere Nachwuchstalent Robin Hilger hat seinem Team im bisherigen Saisonverlauf mit seinen wichtigen und ebenso zahlreichen Toren einige Punkte gesichert.
Fesseln freilich will Montalto der gesamten Velberter Offensivabteilung anlegen. Dass Hilger bislang aber schon 13 Treffer erzielt hat, beeindruckt ihn nicht und löst keine unplanmäßigen Handlungen oder Maßnahmen aus. „Wir konzentrieren uns aber nicht nur auf einen Spieler“, erklärt er. „Auch er ist auf die Hilfe seiner Mitspieler angewiesen.“
Diese Begegnung indes ist für die Wittlaerer gleichbedeutend mit einem Schlussstrich unter ein Kalenderjahr, das so viele schöne Momente bereitgehalten hat. Neben dem Aufstieg in die Landesliga eben auch das Erreichen des Niederrheinpokal-Viertelfinals, also die Runde der besten acht Teams des Fußballverbandes. Erst in knapp drei Monaten beginnt für die Jungs aus dem Düsseldorfer Norden die Rückrunde. Bis dahin werden die Schützlinge von Coach Montalto die freie Zeit genießen. Verdient hat es die ganze Mannschaft.