Top-Neuzugänge fürs Projekt Regionalliga

Mehr als ein Dutzend Spieler hat der BC Aichach im Sommer verpflichtet, viele Akteure aus der Aufstiegsmannschaft haben die Schwaben zum Saisonwechsel verlassen. Ein halbes Jahr später steht der BCA auf Rang fünf der Tabelle und will nun die letzten Stellschrauben anziehen, um die sportlichen Anforderungen der Regionalliga Bayern in die richtigen Bahnen zu lenken. Die Baustelle "Außenbahn" besetzt in diesem Szenario Ex-Profi Marco Küntzel (36), der zuletzt als Co-Trainer bei der U19 des FC Augsburg gearbeitet hat und dem FCA nach dem Abschied von Trainer Ilija Aracic ebenfalls den Rücken kehrte. "Bevor ich zu Hause sitze und nichts tue, spiele ich lieber wieder Fußball. Einen Trainerposten habe ich im Winter nicht bekommen. Jetzt möchte ich mithelfen das Unternehmen Regionalliga Bayern in Aichach zu realisieren", so Marco Küntzel gegenüber FuPa.

Sebastian Mitterhuber, eine Granate für die Spielmacherposition.

Eine echte Granate hat der BCA auf Problemposition Nummer zwei ausgegraben, der Spielmacherposition: Sebastian Mitterhuber (23) spielte bis zum Sommer beim Drittligisten SpVgg Unterhaching und war seit Sommer vertragslos. Dritter, hochkrätiger Neuzugang ist der Pole Michal Korenik. Der 24-Jährige ist wie Küntzel für die Außenbahn vorgesehen und spielte zuletzt beim LZS Piotrówka in der dritten polnischen Liga. "Michal hat bei uns schon im November mittrainiert, was zum Glück keiner gemerkt hat", witzelt der Erste Vorsitzende des BCA, Volker Weingartner, der den Vertrag mit dem Polen vor wenigen Stunden unter Dach und Fach bringen konnte. "Michal hat uns im Training beeindruckt, daher haben wir ihn verpflichtet. Ich hoffe, dass unser Kader jetzt schnell zu einem Team zusammenwächst. Denn Qualität alleine reicht nicht, um unser Ziel zu erreichen", weiß Weingartner.
Mit dem bisherigen Abschneiden auf Tabellenplatz fünf ist man beim BC Aichach trotz bester Chancen auf die Teilnahme an den Aufstiegsspielen zur Regionalliga nicht so recht zufrieden. Da will man auch von den minimalen Aufstiegschancen der Wackerianer und dem Aufstiegsverzicht des FC Pipinsried nichts wissen. "Wir haben Punkte liegen gelassen, auch durch Undiszipliniertheiten. Das darf uns in den restlichen Spielen nicht mehr passieren", fordert Vereinsboss Weingartner. Denn der BC Aichach weist die meisten Platzverweise aller 73 bayerischen Verbandsligisten auf. Dreimal Gelb-Rot und sieben rote Karten sahen die "bösen BCA-Buben" bereits. Negativer Höhepunkt war das Gastspiel beim TSV Kottern, das die Aichacher in der Schlussphase nach vier Platzverweisen mit sechs Feldspielern bestreiten musste. Dennoch ist für den BC Aichach sportlich noch alles drin, erst recht wenn man auf die hochkarätige Neuzugänge blickt, die nun zum ohnehin bereits prominent bestückten Kader stoßen. Die Mannschaft von Trainer Igor Konjevic liegt nur einen Punkt hinter Platz zwei, zudem könnte dem BCA aufgrund der bereits geschilderten Problematik ja möglicherweise auch Platz vier reichen zur Teilnahme an den Qualispielen. "Platz zwei ist sicher noch möglich, selbst Platz eins geben wir noch nicht auf", gibt sich Weingartner kämpferisch.

Vorsitzender Weingartner: »Ich will in die Regionalliga.«

Trainer Igor Konjevic (40) hat nun beste Voraussetzungen, um mit seinem Team die sportlichen Grundlagen für die Regionalliga Bayern zu schaffen. "Ich stehe zum Trainer. Nun muss er sich aber beweisen", sagt der Aichacher Klubchef und Hauptsponsor in Personalunion. Derweil macht man sich auch im Verein Gedanken um die Zukunft. Geht es laut Volker Weingartner, ist die Zielsetzung klar: "Ich will in die Regionalliga. Das ist mein Ziel." Ob der Verein das auch will, wird sich im März bei einer Mitgliederbefragung entscheiden. Sicherheitsspiele sollen laut Weingartner im Augsburger Rosenau-Stadion ausgetragen werden. Am Aichacher Sportgelände müsste aber auch einiges verändert werden. "Wenn moderate Anpassungen an unserer Sportanlage erforderlich sind, dann müssen wir diese vornehmen", schreckt der finanzstarke Weingartner vor Umstrukturierungen nicht zurück. Eines scheint aber bereits jetzt klar: Sollte sich der BC Aichach in wenigen Wochen endgültig fürs "Projekt Regionalliga" aussprechen, wird er von der Konkurrenz nur schwer aufzuhalten sein.

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