2024-04-23T06:39:20.694Z

Ligavorschau
Gegen Planegg-Krailling hielt Ichenhausens Torwart Simon Zeiser seinen Kasten sauber. Überhaupt ließ die Defensivabteilung des Aufsteigers in dieser Saison kaum etwas zu: 13 Gegentore in 15 Spielen - dem kommt kein Ligakonkurrent nahe. In Kottern steht dieser Bestwert aber auf dem Prüfstand. 	F.: Ernst Mayer
Gegen Planegg-Krailling hielt Ichenhausens Torwart Simon Zeiser seinen Kasten sauber. Überhaupt ließ die Defensivabteilung des Aufsteigers in dieser Saison kaum etwas zu: 13 Gegentore in 15 Spielen - dem kommt kein Ligakonkurrent nahe. In Kottern steht dieser Bestwert aber auf dem Prüfstand. F.: Ernst Mayer

Top-Defensive trifft auf Top-Angriff

SC Ichenhausen will Kotterns Offensive lahm legen +++ Durach seit acht Spielen sieglos +++Illertissens Zweite steht vor dem Gewinn des Herbsttitels

Während der Spitzenreiter FV Illertissen II im Duell mit dem Schlusslicht ein vermeintlich leichte Aufgabe hat und unmittelbar vor dem Gewinn der Herbstmeisterschaft in der Landesliga Südwest steht, wartet auf den Zweitplatzierten TSV Kottern eine deutlich größere Herausforderung. Mit dem SC Ichenhausen stellt sich das in der Defensive stärkste Team vor. Auffallend ist vor dem letzten Hinrundenspieltag: die Plätze im Tabellenkeller sind fest in schwäbischer Hand. Neben Gersthofen droht der Bayernliga-Absteiger FC Affing die Hinserie als Vorletzter abzuschließen, das Allgäuer Trio TSV Ottobeuren, SpVgg Kaufbeuren und VfB Durach liegen auf den Relegationsrängen.
TSV Kottern - SC Ichenhausen (Sa 16:00)
(Bilanz: Bislang keine Spiele)
Die Pflichtaufgabe SV Planegg-Krailling haben die Fußballer des SC Ichenhausen vergangene Woche souverän gelöst. Ein weiterer Sieg am wäre nun eine Kür für den Neuling: Punkte beim Zweitplatzierten in Kottern zu entführen. Die Allgäuer stellen mit 51 Treffern den besten Angriff der Liga. Der SCI setzt die Top-Abwehr dagegen: Die Defensivreihe um Schlussmann Simon Zeiser hat bislang erst 13 Gegentore zugelassen. Beides sind einsame Bestwerte in ihrer jeweiligen Kategorie.
SCI-Trainer Oliver Schmid hat sich den Gegner bei dessen Gastspiel in Gundelfingen (3:2) angeschaut: „Eine richtig gute Truppe, körperlich robust und schnell. Die stehen nicht zu Unrecht ganz vorne“, lobt er den Gegner. Seine Abwehrreihe wird gefordert sein, soll kompakt stehen und mindestens einen Punkt mitnehmen. Denn Bange machen, gilt nicht: „Wir haben schon in Nördlingen und Oberweikertshofen gezeigt, dass wir auswärts bei guten Mannschaften gewinnen können“, sagt Schmid.
Ein besonderes Augenmerk müssen die Ichenhauser Verteidiger auf Johannes Landerer legen, der bereits 14 Tore in 16 Spielen erzielt hat und fünf weitere Treffer aufgelegt hat. Damit ist er derzeit bester Torjäger der Landesliga Südwest. Neben dem Topstürmer stehen mit Robin Volland, Marc Penz und Roland Fichtl weitere gefährliche Offensivspieler bereit. Die Ichenhauser Abwehrreihe kann dem Ansturm zumindest in Bestbesetzung begegnen. Dem SCI fehlen mit Bernhard Grüner und Marco Schlittmeier vor allem Offensivkräfte. Bei Grüner sieht es aber immerhin nach einer baldigen Rückkehr aus.
Den TSV Kottern plagen Verletzungssorgen: Während Tobias Hänsle (Kreuzbandriss) und Bernhard Jörg (Knorpelschaden) schon seit Saisonbeginn fehlen, können auch Erhan Erden (Muskelriss), Stefan Liebert (Muskelhautentzündung) und Roland Fichtl (Rücken) nicht auflaufen. Trotzdem ist sich Vertreidiger Max Miorin sicher, dass die Punkte im Allgäu bleiben. Er weiß, worauf geachtet werden muss: „Wir stehen noch nicht so sicher in der Defensive wie letzte Saison, das müssen wir ändern. Das geht die ganze Mannschaft an und beginnt ganz vorne in der Offensive. Heute muss die Null stehen. Mit einem Sieg können wir der Vorrunde einen schönen Abschluss geben.“
Schiedsrichter: Florian Böhm (Wolfratshausen)

SpVgg Kaufbeuren - SC Oberweikertshofen (Sa 14:00)
(Bilanz seit 2013: 1 Sieg Kaufbeuren - 1 Remis - 0 Siege Oberweikertshofen)
Nach zwei Partien gegen den SC Fürstenfeldbruck und SV Planegg-Krailling, die jeweils torlos 0:0 endeten, strebt die SVK unter Coach Norbert Schmidbauer gegen den SC Oberweikertshofen den ersten Sieg an.
Punkt für Punkt will die SVK aus dem Tabellenkeller heraus. Obwohl das Team noch auf einem Relegationsplatz liegt, zeigt die Formkurve stetig nach oben. „Wir stehen kompakt und defensiv. Das tut uns sehr gut“, so Kapitän Benjamin Kleiner. Auch Schmidbauer sah erneut eine Leistungssteigerung. „Wir haben dem Gegner nicht viel zugelassen. Das war eine zufriedenstellende Mannschaftsleistung“, lobt er das Auftreten im Nachholspiel gegen Planegg. Schließlich punktete die SVK nach bisher vier Heimpleiten in Serie und einem Torverhältnis von 0:15 endlich wieder.
„Wir haben keinen Druck vor diesem Spiel. Der Trainer nimmt uns den Druck. Nur so können wir befreit aufspielen. Es sind noch genügend Partien zu absolvieren“, macht sich Kleiner noch keine Sorgen, wenngleich er sicherlich gerne einen Sieg feiern würde. „Hoffentlich haben wir dann das Quäntchen Glück auf unserer Seite.“
Doch ist die SVK schon bereit für einen Sieg? „Im Prinzip schon. Ich habe nur meine Bedenken. Die Belastung war enorm hoch. Der körperliche Zustand ist nicht der Beste“, so Schmidbauer, der der Mannschaft aber einen Dreier zutraut. „Wenn wir wie gegen Planegg oder Fürstenfeldbruck unsere Leistung abrufen, ist etwas möglich.“
Schiedsrichter: Ben-Erik Salb (FC Eintracht München)


FC Memmingen II - SC Fürstenfeldbruck (Sa 15:00)
(Bilanz seit 2008: 1 Sieg Memmingen - 1 Remis - 2 Siege Fürstenfeldbruck)
Nach zwei Auswärtsniederlagen will der FC Memmingen II wieder in die Erfolgsspur. „Ich hoffe, dass wir aus dem 1:3 in Nördlingen und dem 2:3 in Mering unsere Lehren ziehen“, sah FCM-Trainer Andreas Köstner seine Mannschaft zuletzt nicht schlechter als die Gegner, aber hinten und vorne zu leichtsinnig.
Gegen den Tabellennachbarn aus dem Mittelfeld soll nun möglichst eine neue Positivserie gestartet werden. Schließlich sind die Memminger Reservisten in den letzten drei Heimspielen ganz ohne Gegentor geblieben. Überhaupt setzte es zuhause bislang nur eine einzige Niederlage und gegen den ehemaligen Bayernligisten aus Fürstenfeldbruck soll diese ordentliche Heimserie weiter aufgebessert werden. Der Gegner steht selbst unter Druck, denn zuletzt gab es zuhause gegen das Kellerkind SpVgg Kaufbeuren nur ein torloses Unentschieden.
Schiedsrichter: Stefan Treiber (Zell-Bruck)


Der VfB Durach kann gegen Mering auf die Zweikampfstärke von Michael Mayr zurückgreifen. F.: Michael Oswald

VfB Durach - SV Mering (Sa 18:00)
(Bilanz seit 2004: 2 Siege Durach - 2 Remis - 4 Siege Mering)
Erstmals hat der SV Mering in der laufenden Runde eine kleine Siegesserie hingelegt und sich der Spitze angenähert. Ein Automatismus sei damit nicht verbunden, wie Merings Trainer Günter Bayer betont: „Viel wichtiger ist: In Durach erwartet uns eine harte Nuss. Und die müssen wir erst knacken.“
Das ist bei Allgäuern alles andere als einfach. Denn die spielen unter Flutlicht und mit kräftiger stimmlicher Unterstützung zahlreicher Fans. Und sie pflegen einen typisch allgäuerischen Spielstil mit körperlicher Robustheit und Zweikampfhärte. „Eine eventuelle spielerische Qualität kann man da nur zur Geltung bringen, wenn man diesen Kampf erst einmal bedingungslos annimmt.“
Ähnlich wie beim den SC Fürstenfeldbruck und dem FC Memmingen II hat der SV Mering noch eine Rechnung offen: Die Duracher kosteten die Rot-Weißen vergangene Saison die Vizemeisterschaft. „Die verlorenen Heimspiele gegen den SCF und den VfB, die waren es. Am Ende fehlten uns nur zwei Punkte“, erinnert sich Bayer. Dass Durach derzeit nur knapp über dem Relegationsstrich steht, interessiert den erfahrenen Coach weniger. „Ich weiß, was die können. Und ich freue mich sehr auf das Wiedersehen mit Trainer-Methusalem Peter Christl.“ Der trainiert seit zwölf Jahren die Mannschaft und hat sie aus den Niederungen der Kreisebene nach oben geführt.
Weniger erfreulich klingen die Nachrichten im personellen Bereich. Daniel Danowski Verletzung aus dem Bruck-Spiel sah anfangs nicht schlimm aus, jetzt wurde aber festgestellt, dass die Kniescheibe nicht da sitzt, wo sie sein sollte. Der weitere Behandlungsweg des 21-Jährigen werde sich zeigen, aber das Talent fällt sicherlich noch für Wochen aus. Simon Huber hat muskuläre Probleme im Oberschenkel, sein Einsatz ist mehr als fraglich.
Die Hoffnungen, dass Keeper Adrian Wolf langsam wieder zur Verfügung steht, sind auf der Kippe. Die Schmerzen im Arm nehmen nicht ab, es könnte laut Bayer sein, dass sogar die Bizepssehne beschädigt ist. „Und wenn sich das in der Röhre herausstellen sollte, dann spielt der Junge heuer sicher nicht mehr.“ Aber es gilt wie immer: Die, die spielen können, entscheiden, welchen Verlauf die Begegnung nimmt. Und da steht Bayer noch genügend Qualität zur Verfügung, um auch in Durach bestehen und die harte Nuss knacken zu können.
Nur ein Sieg hilft dem VfB Durach um Trainer Peter Christl weiter, um sich vom Tabellenkeller zu entfernen. Mit zuletzt drei Unentschieden in Folge tritt der VfB in der Tabelle nur auf der Stelle. Es wäre Zeit für einen Heimsieg. Doch der letzte Erfolg liegt bereits acht Spieltage zurück. Personell wird Steffen Wachter verletzungsbedingt länger ausfallen. Mit Keeper Dominik Rotter und Michael Mayr kehren aber wieder zwei wichtige Spieler zurück ins Team.
Schiedsrichter: Stefan Treiber (Zell-Bruck)


TSV Ottobeuren - Sportfreunde Dinkelsbühl (So 15:00)
(Bilanz seit 2013: 1 Sieg Ottobeuren - 0 Remis - 1 Sieg Dinkelsbühl)
Mit vier Punkten aus den jüngsten beiden Spielen hat der TSV Ottobeuren die Abstiegsplätze verlassen. Doch der schöne Schein ist trügerisch, mit elf Punkten auf dem Konto stecken die Unterallgäuer bis zum Hals im Abstiegskampf und müssen diesmal auf Elsner, Wunder und Bonk verzichten.
Doch den Dinkelsbühlern geht es auch nicht viel besser, obwohl sie nach dem jüngsten 3:0 gegen den TSV Aindling die Relegationsplätze verlassen haben. Doch gerade auf den gegnerischen Plätzen tun sich die Mittelfranken schwer. Nach wie vor ungeklärt ist die nach dem Rücktritt von Norbert Brandt offene Trainerfrage bei den Sportfreunden. Klar ist dagegen, dass Kapitän Steffen Engelhardt die Dinkelsbühler verlassen wird. Offen ist nur noch, ob das bereits in der Winterpause der Fall ist. Engelhardt begründet den Schritt ähnlich wie Ex-Coach Brandt. Nämlich, dass Trainingseifer und Einstellung innerhalb des Kaders relativ uneinheitlich ausgeprägt sind.
Schiedsrichter: Daniel Pollinger (Milbertshofen)



Einst Gegner auf dem Spielfeld, zwischendurch Weggefährten und nun Kontrahenten an der Seitenlinie: Aindlings Vorstand Spielbetrieb, Josef Kigle (links), und Stefan Anderl (rechts), der längst wieder bei seinem Heimatverein FC Gundelfingen auf der Trainerbank sitzt. F.: Peter Appel

TSV Aindling - FC Gundelfingen (So 15:00)
(Bilanz seit 1996: 2 Siege Aindling - 1 Remis - 1 Sieg Gundelfingen)
Wenn die Spiele des FC Gundelfingen abgepfiffen sind, interessiert sich dessen Trainer Stefan Anderl häufig für das Ergebnis eines Konkurrenten. Nämlich an dem TSV Aindling. Anderls gesteigertes Interesse an den Lechrainern hat vor allem mit seiner eigenen Vergangenheit zu tun. Dreimal stand der 49-Jährige selbst in Diensten des TSV Aindling. Zweimal als Spieler (im Frühjahr 1995 und im Spätsommer 1996), einmal als Trainer (Saison 2011/12). Und obwohl die Zeiträume immer relativ kurz waren, spricht der Pädagoge nur positiv über seinen Ex-Klub. „Neben Gundelfingen habe ich mich in Aindling am wohlsten gefühlt. Beide Vereine weisen eine ähnliche Struktur auf und die handelnden Personen sind vergleichbar“, erklärt Anderl.
Positiv sind auch seine eigenen Erinnerungen an die sportlichen Duelle. „Gefühlt habe ich ja 800 Mal gegen Aindling gespielt“, schmunzelt der heutige FCG-Coach. Erstmals war dies im November 1983 der Fall, als der blutjunge Blondschopf Anderl zur Pause für Mathias Baur eingewechselt wurde und seine Gundelfinger nach drei Toren von Herbert Benkißer 3:2 die Oberhand behielten. Auf TSV-Seite spielten damals übrigens Josef Kigle, der heutige Vorstand Spielbetrieb, und Joachim „Jackl“ Grammer, langjähriger TSV-Jugendleiter. Und fast immer, wenn sie später als Spieler oder Funktionäre auf Anderl trafen, hatte Letzterer Grund zur Freude. Lediglich 1987 konnte der TSV Aindling einmal diese Serie durchbrechen und zuhause 3:2 gewinnen.
Ein Erlebnis in Aindling bleibt Anderl auf ewig in Erinnerungen – und ist Gundelfinger Vereinsgeschichte. Im Juni 1993 schlug der FCG dort im Relegationsspiel den TSV Eching mit 3:2 nach Elfmeterschießen – und Anderl verwandelte den letzten Strafstoß, womit der Bayernliga-Aufstieg perfekt war.
Doch das sind vor der dem direkten Duell nur schöne Erinnerungen. „Der TSV ist zu Hause wieder richtig stark. Wenn sie es schaffen, Emotion ins Spiel zu bringen, dann steht auch das Publikum sofort hinter der Mannschaft. Dann wird es schwer für uns“, so Anderl, der wieder auf den beim jüngsten 3:2-Sieg gegen Kottern fehlenden Kapitän Florian Prießnitz zurückgreifen kann.
Die Aindlinger müssen auf ihren Stammkeeper Benjamin Thum (Muskelfaserriss) verzichten, weshalb Florian Peischl als einziger verbliebener Vertreter zwischen die Pfosten rückt. Keine Frage: Es ist ein gefährliches Spiel, das die Aindlinger hier spielen. Wie schnell ein Keeper ausfallen kann, das sah man vor Wochenfrist, als Thum nach einer Stunde Spielzeit in Dinkelsbühl seinen Platz räumen musste. Auf die Schnelle ist es dem Verein nicht gelungen, auf diesen Engpass zu reagieren.
Geeignete Kandidaten, die sofort einspringen könnten, stehen nicht an jeder Straßenecke parat. Roland Bahl, der Trainer, deutete am Freitag aber an, dass man mit zwei Anwärtern im Gespräch sei. Mit einem Engagement sei in der kommenden Woche zu rechnen. Klar ist aber: Sollte Peischl aus irgendeinem Grund den Schlusspfiff nicht auf dem Platz erleben, müsste ein Feldspieler ihn ersetzen.
In den vergangenen Tagen traten am Lechrain weitere personelle Probleme zu Tage, einige Fußballer klagten über eine Erkältung. Aus diesem Grund meldete sich am Mittwoch David Englisch vorübergehend ab. Michael Schäffler verspürt Leistenprobleme. Der Coach hofft, dass Körner wieder dabei ist, Fatih Cosar und Lukas Wiedholz möchte er auf die Bank nehmen.
Schiedsrichter: Marius Lämmermann (SpVgg Roth)



Der Illertisser Daniel Haas (hinten links) sah in Nördlingen nach einem Foulspiel die Rote Karte. F.: Dieter Mack

FV Illertissen II - TSV Gersthofen (So 15:00)
(Bilanz seit 2013: 1 Sieg Illertissen - 1 Remis - 0 Siege Gersthofen)
Haushoher Favorit gegen Kellerkind. Auf diesen einfachen Nenner lässt sich das Spiel zwischen Tabellenführer FV Illertissen II und Schlusslicht TSV Gersthofen reduzieren. Illertissens „Zweite“ kann die Herbstmeisterschaft unter Dach und Fach bringen. Beim TSV geht es darum, das zarte Pflänzchen Hoffnung am Leben zu erhalten.
Zuletzt haben die Schützlinge von Trainer Ivan Konjevic mit einem 1:1 gegen Durach ihre Serie des Schreckens beendet. Unglaubliche 1066 Minuten hatte es bis zum erlösenden Tor von Abdoul Rahmane Dia nichts mehr zu bejubeln gegeben. „Da ist eine große Last von uns allen abgefallen“, hat sich der Coach auch darüber gefreut, dass die Zuschauer so mitgegangen sind. „Manchmal ist es auf der Tribüne so ruhig wie im Theater“, sagt Konjevic, „aber als das Tor gefallen ist, da war richtig was los.“
Sehr zufrieden war der 43-Jährige, der auf der Sechserposition für Ruhe sorgte, auch mit seiner Hintermannschaft. „Man darf nicht vergessen, dass unsere Viererkette mit Marvin Dörr, Erik Repennig, Damjan Canovic und Alexander Bregulla ein Durchschnittsalter von 19 Jahren hatte“, sagt Konjevic. Torhüter Robert Senft hat die vielen Gegentore in den letzten Spielen gut weggesteckt und sei ein großer Rückhalt gewesen. Doch: „Mit 50 PS kann man keine 200 Stundenkilometer fahren“, verweist Ivan Konjevic auf die Zusammenstellung seiner Mannschaft, die überwiegend aus letztjährigen Kreisklassen- und A-Jugend-Spielern besteht. Neben den Dauerverletzten Mark Huckle und Marco Baur fehlt diesmal auch Alexander Götz aus beruflichen Gründen.
Illertissens Trainer Roland Regenbogen äußert sich vorsichtig über den TSV Gersthofen. „Bloß nicht unterschätzen, mit Halbgas wird es nicht gehen“, warnt er. Seine Mannschaft musste zuletzt eine 1:4-Pleite in Nördlingen einstecken. Dabei sah Daniel Haas die Rote Karte und ist für drei Spiele gesperrt.
Schiedsrichter: Tobias Schultes (Betzigau)


SV Egg an der Günz - TSV Nördlingen (So 15:00)
(Bilanz seit 2011: 0 Siege Egg - 1 Remis - 1 Sieg Nördlingen)
Mit Lust und Selbstvertrauen geht der SV Egg seine letzte Vorrundenaufgabean. Der Aufsteiger hat sich prima in der neuen Umgebung eingelebt. Vor dem Heimspiel gegen den TSV Nördlingen ist das Team von Trainer Michael Dreyer Vierter. Das Spiel gegen den Tabellenfünften ist das Topspiel des Tages. Dreyer freut sich darauf: „Wir haben keinerlei Druck.“ Mit 30 Punkten liegt sein Team zwei Zähler vor Nördlingen. „Der TSV hat sich bestimmt nicht zum Spaß verstärkt“ sagt der Trainer. „Er ist Favorit und hat den Druck.“ Trotzdem will Dreyer nicht 90 Minuten lang Beton anrühren. Für ihn wird das Spiel die Richtung der nächsten Wochen vorgeben. Bei einem Sieg kann es sich der SV Egg unter den ersten Fünf gemütlich machen.
Durch den 4:1-Sieg gegen den Tabellenführer FV Illertissen II haben die Nördlinger wieder Tuchfühlung zur Spitze aufgenommen. Trainer Tobias Luderschmid meinte: „Wenn man gegen eine Mannschaft spielt, die als Tabellenführer zehn Punkte mehr hat, kann man nicht unbedingt von einem derartigen Heimsieg ausgehen. Doch wir haben eine gute Mannschaft, die dies auch über weite Strecken bewiesen hat. Die Rädchen greifen immer besser ineinander. Es war ein auch in der Höhe verdienter Sieg.“ Die fußballerischen Parameter des Trainers, nämlich guter Spielaufbau, schnelles Umschalten, Balleroberung ohne Foul, Pressing – das Ganze zusammengehalten von einem Teamgedanken –, wurden gegen Illertissen hervorragend erfüllt. Trotzdem war der Coach beim Gegentor ziemlich angefressen: „Durch Nachlässigkeiten und mangelnde Konzentration haben wir es versäumt, zu Null zu spielen. Mir ging es mit meiner Reaktion auch um den Lerneffekt der Spieler.“
In Egg erwartet die Rieser nun ein ganz anderes Spiel. „Wir müssen dort unempfänglich gegen Konter sein, auf dem kleinen Platz ist das die beste Waffe des Gegners. Außerdem sind sie richtig gut in Standards“, weiß Coach Luderschmid. „Wir müssen im Kopf umschalten, dürfen nicht glauben, dass in Egg die gleichen Attribute wie gegen Illertissen gelten“, warnt Trainer Luderschmid, der während der Woche nicht alle Spieler zur Verfügung hatte. Eine erste Grippewelle grassierte, von der die Hensolt-Zwillinge, Sven Rotzer und Johannes Geiß betroffen waren. Außerdem ist Manuel Meyer, zweifacher Torschütze gegen Illertissen, die nächsten beiden Spiele im Urlaub. „Es ist für uns ein wahnsinnig wichtiges Spiel, wir wollen den Abstand zum Führungsduo nicht größer werden lassen“, ist die Ansage des TSV-Trainers.
Schiedsrichter: Florian Ziegler (Hohenpeißenberg)

Fieberkurve

SV Planegg-Krailling - FC Affing (So 15:00)
(Bilanz: Bislang keine Spiele)
Wenn Marco Küntzel dieser Tage über den Trainingsplatz schreitet, hat er wenig Anlass zu Optimismus. Der Trainer des FC Affing muss allein froh sein, wenn sich kein weiterer seiner Fußballer verletzt. An einen Konkurrenzkampf, der für die Leistungsstärke einer Mannschaft unabdingbar scheint, braucht Küntzel nicht zu denken. Der Ex-Profi beschreibt: „Die Personallage ist dramatisch. Das ist eine Katastrophe. Und es kommt noch schlimmer.“
Keine Woche vergeht, in der Küntzel nicht mit neuerlichen Hiobsbotschaften konfrontiert wird. Vor dem Auswärtsspiel beim SV Planegg-Krailling muss der Spielertrainer improvisieren, um überhaupt eine Startelf auf den Rasen schicken zu können. Es dauert eine gewisse Zeit, bis Küntzel die Liste seiner fehlenden Kicker abgearbeitet hat.
Linksverteidiger Andreas Näßl und Kapitän Armin Failer fallen mit Muskelverletzungen drei bis vier Wochen aus; Rechtsverteidiger Manuel Steinherr und Ersatztorhüter Sven Wernberger kränkeln, ihr Einsatz ist fraglich. Eine Pause hat dringend Stürner Simon Knauer nötig. Schon vor dem unsäglichen 0:4 zuhause gegen den SV Egg plagten ihn Schmerzen im Fuß, diesmal kann er definitiv nicht mitwirken. Hinzu kommen die Langzeitverletzten Jassem, Manno und Thiel. An eine Premiere Roths, der im Sommer nach Affing kam, glauben inzwischen nur größte Optimisten. Und Maximilian Merwald, möglicher Neuzugang des FC Ismaning, ist, wenn überhaupt, erst im Frühjahr spielberechtigt.
Ein äußerst überschaubares Grüppchen des FC Affing wird sich auf den Weg nach Planegg machen. Darauf hat Spielertrainer Küntzel, der auch angeschlagen ist, sich aber nicht schonen will, in der abgelaufenen Woche reagiert. Statt wie in der jüngsten Vergangenheit hart mit seinen Fußballern ins Gericht zu gehen, verzichtete er diesmal auf gezielte Kritik. Es bringe nichts, in der jetzigen Situation auf die Mannschaft draufzuhauen, meint er. „Wir kommen nur gemeinsam aus dieser schwierigen Situation heraus“, sagt Küntzel.
Tabellenletzter, acht sieglose Begegnungen am Stück, zuletzt zwei Packungen mit 0:5 und 0:4. Küntzel selbst weiß, dass es nach Durchhalteparolen klingt, wenn er davon spricht, den Kopf nicht in den Sand zu stecken, und hinzufügt: „Wir dürfen nicht aufgeben, auch wenn wir wieder verlieren.“ Küntzel kämpft mit Widrigkeiten gegen den Abstieg, der Trainerjob beim FC Affing stellt für ihn eine große Herausforderung dar, eine „brutal schwere Aufgabe“, wie Küntzel es nennt.
Weitaus angenehmer wäre der Job als Trainer des TSV Rain in der Bayernliga Süd. Nachdem sich die Rainer Anfang der Woche von ihrem Coach Herbert Zanker trennten, wird Küntzel als möglicher Nachfolger gehandelt. Schon im Sommer gab es Gespräche zwischen dem Bayernliga-Meistertrainer und dem Regionalliga-Absteiger. Damals entschied sich der TSV für Zanker. „Warum sollten sie mich jetzt fragen Ich habe meine Konditionen im Sommer auf den Tisch gelegt“, sagt Küntzel. Doch Meinungen können sich ändern, gerade im schnelllebigen Fußballgeschäft. Verwunderlich wäre es nicht, würde der TSV Rain erneut Kontakt zu Marco Küntzel aufnhemen.
Schiedsrichter: Maximilian Riedel (Horgau)

Aufrufe: 017.10.2014, 20:53 Uhr
Augsburger Allgemeine / wabAutor