2024-04-30T13:48:59.170Z

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F: Patten
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"Tony" achtet auf Details

Elf Nachwuchstorhüter haben in der Sporthalle Westerloy an einem Training mit dem Nationaltorwarttrainer der nigerianischen U17 teilgenommen. Amadi wurde von Westerloys neuem Torwarttrainer Bruno Diers eingeladen. Beide kennen sich von der Sportschule Barsinghausen, wo Amadi seine Ausbildung zum Torwarttrainer abgeschlossen hat. In seiner aktiven Zeit war der 48-jährige Nigerianer Teilnehmer an der U-20-Weltmeisterschaft und hat in der dritten Liga unter anderem für Nienhagen, den TuS Celle und den FC Oberneuland gespielt.

„Mein Name ist Tony“ stellt sich der Mann im gelben Torwarttrikot den elf Nachwuchstorhütern vor. Sein nigerianischer Name Emeka Amadi wäre zu schwer auszusprechen, fügt er in fließendem Deutsch und mit einem Lächeln an. Schnell überwinden die 5- bis 14-jährigen Torhüter ihre Scheu und beginnen, sich unter der fachkundigen Leitung des Torwarttrainers aufzuwärmen. Sind es anfangs noch Dehn- und Koordinationsübungen, kommen schnell torwartspezifische Elemente dazu.
Und Amadi zeigt eine enorme Detailverliebtheit. „Phillip, die Knie müssen nach außen zeigen“, gibt er kleine Hilfestellungen, die von den Jungen schnell umgesetzt werden. Vor allem aber versucht er, sein Selbstvertrauen auf die Kinder zu projizieren. „Seht immer in die Zukunft, nicht in die Vergangenheit. Der Ball, der in der ersten Minute ins Tor geht ist egal, wichtig sind die kommenden 89 Minuten“, erklärt er. „Wir als Torhüter sind die Nummer eins, unseren Posten kann sonst keiner übernehmen.“ Gleich darauf lobt er den jüngsten Teilnehmer. „Klasse gehalten Sören“ ruft er durch die Halle. Und der 5-ährige lächelt stolz. Überhaupt ist festzustellen, dass Amadi ein sehr kommunikativer Trainer ist.

Nach rund einer Stunde ist dann für die jüngeren Torhüter das Training beendet, für drei C-Jugendliche beginnt es jetzt erst richtig. Immer wieder müssen sie verschiedenfarbige Hütchen berühren, bevor dann der Schuss aufs Tor kommt. Und immer wieder korrigiert Amadi, stellt sich auch selbst zwischen die Pfosten. Hier ist ihm trotz seiner inzwischen 48 Jahre immer noch anzusehen, dass er jahrelang auf hohem Niveau zwischen den Pfosten gestanden hat. Und typisch für einen Torwart: Als ihm ein Schuss unter der Hand durch ins Tor rutscht, ist Amadi mit sich selbst unzufrieden. Aber er zeigt trotzdem sein Lächeln, das in den letzen zwei Stunden so etwas wie sein Markenzeichen geworden ist.

Aufrufe: 02.4.2015, 01:08 Uhr
Volkhard PattenAutor