2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Foto: Steffen Beyer
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Tolles Döberner Comeback auf Landesebene

Der Peitzer Fairplay-Marsch und Drebkaus Achterbahnfahrt. Die Hinrunde der Niederlausitzer Landesklasse-Teams im Rückblick

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Die Glasstädter vom SV Döbern bereichern als Aufsteiger die Landesklasse und übertreffen mit Rang vier alle Erwartungen. Auch Peitz, VfB Cottbus, Spremberg und Drebkau sind gut dabei im Gerangel um einen Platz im oberen Tabellendrittel.

SV Döbern: Nach vier Jahren des personellen Umbruchs in der Kreis- und Kreisoberliga haben sich die Döberner eindrucksvoll auf Landesebene zurückgemeldet. Insbesondere vor dem eigenen Anhang überzeugten die Schützlinge von Trainer Peter Prohaska fast immer. Sechs Siege wurden auf dem Platz an der Jahnstraße gebucht. Darunter gegen die im Spitzenbereich präsenten Großräschener und den VfB Cottbus (je 2:1). Lediglich gegen Luckau, als ein Zwei-Tore-Vorsprung aus der Hand gegeben wurde, reichte es nur zum Remis, während es gegen Vetschau die einzige Niederlage (1:5) setzte.

Nicht ganz so gut lief es in den Auswärtsspielen. Den beiden Siegen in Altdöbern und Herzberg standen fünf Niederlagen gegenüber. In Lauchhammer-Ost (1:5) und zum Abschluss in Schlieben (0:6) kam die Mannschaft sogar unter die Räder. Sehr zufrieden zeigte sich dennoch der Trainer: "Mit unserer dünnen Spielerdecke auszukommen, war nicht immer einfach. Für die Rückrunde haben wir uns vorgenommen, unsere noch unbefriedigende Auswärtsbilanz aufzupolieren."

Eintrach Peitz: Coach Sven Ballack zieht eine positive Bilanz zur Halbzeit seines zweiten Trainerjahres in Peitz. Die Zielstellung, die Abwehr zu stabilisieren, ging auf. Weniger als 17 Gegentore ließ nur Spitzenreiter Vetschau zu. Mit Robert Brandt wurde ein Führungsspieler erfolgreich in die Viererkette integriert. So wurde sieben Mal zu Null gespielt. Auch der Spielaufbau, auf Ballbesitz ausgerichtet, ist teilweise verbessert. Obwohl auch die Festungsstädter von ständigen Umbesetzungen nicht verschont blieben, stand immer ein solides Grundgerüst. Für ein noch besseres Abschneiden fehlte es an Konstanz, vor allem der zum Teil katastrophalen Chancenverwertung geschuldet. In den vergangenen Jahren stets als Torgarant präsent, war Enrico Kadler nur in acht Partien dabei und traf vier mal. Die anderen Angreifer zeigten allzu oft Nerven im Abschluss. "Bei unserem Chancenpotential hätten mindestens 15 Tore mehr herausspringen müssen", schätzt Ballack ein. Im Übrigen führen die Eintracht-Kicker erneut die Fairnesstabelle an, nach dem sie in diesem Wettbewerb bereits in der Vorsaison als Beste Mannschaft ausgezeichnet wurden.

VfB Cottbus: Mit Ausnahme eines 2:3-Ausrutschers beim FSV Lauchhammer legten die Nordcottbuser einen guten Start hin. Von ihrer Spielanlage her zählten sie zu den besten Teams der Staffel. Obwohl das praktizierte Konzept eigentlich keinen Unterschied zwischen Heim- und Auswärtsspielen vorsah, konnte nur auf eigenem Geläuf mit fünf Siegen das vorhandene Potential abgerufen werden. Abgesehen von den nicht eingeplanten Verlustpunkten gegen Schlieben (0:0) und Drebkau (0:1), hätte bei den knappen Ausgängen in den Auswärtspartien, speziell in Lauchhammer, Friedersdorf (2:3) und Döbern (1:2) mehr herausspringen müssen. Trainer Mathias Brückner sieht als Schwäche seiner Truppe, dass sie noch zu anfällig für Konter ist. "Insgesamt hat alles gepasst. In der Rückrunde wollen wir möglichst noch um ein paar Plätze in der Tabelle nach oben klettern, zumindest aber den 6. Rang verteidigen."

SC Spremberg: Nach dem Abschied vom langjährigen Spielertrainer Michel Sarodnik sowie den Routiniers Karsten Lewa und Christian Jensch hat sich der SC einer radikalen Verjüngungskur unterzogen. Trainer Michael Thiele übernahm die Erste und brachte gleich eine Reihe Talente aus der A-Jugend, die er parallel coacht, mit. Zwar setzte es zum Auftakt eine Niederlage in Döbern und auch im Heimspiel gegen Vetschau (2:5) war nichts drin, doch mit dem 4:2-Sieg in Herzberg war der Bann gebrochen. Die jüngste Truppe dieser Staffel wusste vor allem technisch zu überzeugen. 34 Tore überbot nur das Spitzenduo der Tabelle. Obwohl gegen die gesamte Konkurrenz gut mitgehalten wurde, fehlte es ein wenig an Konstanz und Erfahrung. Speziell im Deckungsverhalten präsentierten sich einige Spieler noch nicht robust genug. Mit 20 Punkten, bei noch einem ausstehenden Spiel, darf der Umbruch als gelungene Erfolgsgeschichte verbucht werden. Wenn alle weiter so gut mitziehen wie bisher, muss den Slamenern vor der Rückrunde nicht bange sein.

Einheit Drebkau: Die Einheit-Kicker präsentierten sich als echte Wundertüte. Einem unerwarteten 0:4-Einbruch zum Auftakt in Schönwalde folgte die 1:0-Heimpremiere gegen die starken Döberner. Dem 1:3 in Vetschau schloss sich eine kleine Serie von drei Siegen an. Mehr ausgerechnet hatte man sich auf eigenem Platz, wo es drei deftige Pleiten setzte. Umso überraschender kamen die Auswärtspunkte beim VfB Cottbus (1:0) und Spremberg (1:1). Mit Großräschen wurde sogar die Nummer Zwei geschlagen (3:2). "Unterm Strich bewegen wir uns im Rahmen der Erwartungen, obwohl noch mehr möglich gewesen wäre. Doch waren die Besetzungsschwankungen nicht immer abzufangen. Zudem ließen einige Leistungsträger die erwartete Form vermissen. Erfreulich, dass sich die Truppe unter der tadellosen Führung von Kapitän Daniel Madajczyk nach kleineren Krisen immer wieder aufraffte. Junge Leute, allen voran Torwart Andy Branig, Niklas Schön und Fabian Triebeneck reiften zu echten Stützen", kommentiert Trainer Steffen Lehmann die Herbstrunde.

Aufrufe: 027.1.2016, 13:30 Uhr
Roland ScheumeisterAutor