Der Saisonabschluss konnte noch gefeiert werden. Doch dann ergab sich eine unerwartete Entwicklung. Chefcoach Pajic, der bis dahin einzige Profitrainer in den drei bayerischen Landesligen, musste aus Kostengründen gehen, wenngleich der Fußballlehrer gute Arbeit geleistet und das Team zum Klassenerhalt geführt hatte. Harald Riegler, der seit Jahrzehnten ehrenamtlich für die Spielvereinigung arbeitet und der seit 2003 Abteilungsleiter ist, musste sich auf Trainersuche begeben und wurde fündig. Der ehemalige Regionalliga-Spieler Werner Pfeuffer (50) vom TSV Vestenbergsgreuth sagte zu. Riegler hatte den Deal perfekt gemacht.
Doch Stefan Vogel, bis dato sportlicher Leiter und Co-Trainer, soll laut Riegler mit der Verpflichtung Pfeuffers nicht einverstanden gewesen sein, woraufhin der Ex-Vestenbergsgreuther seine Zusage wieder zurückzog. Das bestreitet Vogel aber vehement. Vogel trat inzwischen aber wegen vereinsinterner Differenzen von seinen Ämtern bei der SpVgg zurück. Riegler musste erneut einen Trainer besorgen und wurde wieder fündig. Andreas Schöll (41) heißt der neue Coach. In der Folge setzte aber eine Spieler-Abwanderungswelle ein. Die Brüder Bastian und Tobias Herzner, sowie Matthias Jauch wechseln zum Bayernliga-Aufsteiger SC Eltersdorf. Adrian Henninger verlässt die SpVgg in Richtung SV 73 Nürnberg-Süd. Torjäger Vittorio Romano geht in die Bayernliga zum FSV Erlangen-Bruck. Torwart Christopher Pfeiffer hat sich dem SV Wacker Burghausen II angeschlossen. Nachwuchstalent Tim Müller, der 20-Jährige hat 23 Saison-Tore in der Bezirksoberliga geschossen, geht zu den Sportfreunden Dinkelsbühl. Christopher Weigel (12 Tore) zieht es zum TSV Windsbach. Weitere Abgänge folgen.
Neun Neuzugänge stehen bis jetzt erst fest, davon kommen sechs Spieler aus dem eigenen Nachwuchs. Deutlich zu wenige Zugänge, blickt man auf die ellenlange Liste der Abgänge. Mit Arthur Luft von der SG Quelle Fürth, Suleyman Yilmaz vom SV 1873 Nürnberg-Süd und Sidi Magala von der DJK Ammerthal gibt es nur drei Zugänge von anderen Klubs. "Von der Verbandsliga brauchen wir im Moment nicht zu träumen. Es wird nach jetzigem Stand eine schwierige Saison für uns", macht sich Riegler berechtigte Sorgen. Von einem Scherbenhaufen spricht Riegler nicht. Die Entwicklung bei der SpVgg Ansbach ist aber alles andere als erfreulich und gibt derzeit wenig Anlass zu Optimismus.