Tobias Kratzer und Christoph Biedermann übernehmen Greding

Die Fußballsaison 2017/2018 hat für den TSV Greding schon ein halbes Jahr davor begonnen, denn es musste Klarheit darüber geschaffen werden, welche Person Stefan Roth und Manuel Wolfsteiner als Trainer ersetzen soll, die zum 30. Juni aus ihren Ämtern scheiden werden. Sechs Wochen, so lange wie noch nie, beriet das zuständige Gremium, bis Abteilungsleiter Wolfgang Mendl nun die Entscheidung verkündete.

„Mit Tobias Kratzer und Christoph Biedermann haben wir uns für eine interne Lösung entschieden, die für uns sowohl sportlich als auch wirtschaftlich als die sinnvollste erschien. Es gilt der Status der Gleichberechtigung. Wir möchten uns bei den anderen Bewerbern für deren Interesse an diesem verantwortungsvollen Posten bedanken.“

Zu klein und zu schmächtig sei er für den Fußball, so war zu hören, doch Tobias Kratzer entwickelte sich zu einem Vollblutstürmer im Seniorenbereich, stieg 2002 in die Kreisliga auf, wurde 2003/2004 auf dieser Ebene Torschützenkönig, 2005 war der TSV mit ihm erstmalig in der Bezirksliga angesiedelt.

In Triathlon geschnuppert

Insgesamt 24 Jahre diente er den Schwarzachstädtern, eine schwere Verletzung beendete 2010 seine Spielerkarriere. Fußball ist jedoch sein Leben und so trainierte er die D-Jugend in Greding, stieg mit der A-Jugend der JFG Jura Schwarzachtal mit Kapitän Christoph Biedermann in die Kreisliga auf, coachte danach die D-Jugend der JFG. Der verheiratete 35-Jährige Fachinformatiker und zweifache Vater hatte sich zuletzt drei Jahre dem Triathlonsport verschrieben, aber nie den Kontakt zum Fußball abreißen lassen.

„Ich freue mich wahnsinnig auf die Aufgabe, weil die Mannschaft jung ist, Geschlossenheit und Kameradschaft an erster Stelle stehen. Es soll weiterhin der Nachwuchs eingebaut werden und wir wollen uns in der Bezirksliga etablieren,“ sagt Kratzer.

Christoph Biedermann stammt aus dem Jugendbereich des FC Haunstetten, der mit dem TSV Greding fusionierte. So kam der 25-Jährige zu Einsätzen in der ersten Mannschaft der Gredinger. Das Offensivtalent des heute selbstständigen ledigen Schreinermeisters blieb nicht verborgen, der Bayernligist VfB Eichstätt verpflichtete ihn im Winter 2011. Vier Jahre später zog es ihn wieder an die alte Wirkungsstätte zurück.

„Ich habe das Traineramt schon immer im Auge gehabt, denn ich motiviere gerne und gebe Ziele vor. Ich bin der Typ, der vorne weg geht und andere mitzieht. Greding hat eine fantastische Truppe, die in die Bezirksliga gehört und dafür wollen wir alle gemeinsam arbeiten“, so Biedermann, der nun in die Rolle des Spielertrainers schlüpfen wird. Somit bewegt sich der TSV Greding auf rekordverdächtigem Terrain, denn in nunmehr über drei Jahrzehnten waren nur siebeneinhalb Jahre davon Übungsleiter beim TSV, die nicht dem Verein entstammen.