2024-05-08T14:46:11.570Z

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Tobias Bartel
Tobias Bartel

Tobias Bartel: "Aggressive Leader" meldet sich zurück

VL NORD: +++ 22-jähriger Birsteiner ist beim Verbandsligisten Flieden feste Größe +++

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Birstein (KN). Auch der härteste Krieger muss ab und an den Daumen senken: Zählte Tobias Bartel in den ersten 17 Saisonspielen der Fußball-Verbandsliga Nord zum Inventar in der Fliedener Elf, ging vergangene Woche gegen Eschwege nichts. Grund war ein Pferdekuss im Oberschenkel, den ihm sein Mitspieler Imal Schersadeh beim Warmmachspiel verpasst hatte. „Bei Drehungen tut es noch etwas weh, aber in Sand geht es wieder, da kenne ich nichts“, beschwichtigt Bartel, der aus mehreren Gründen für den Tabellendritten Flieden beim Ligaprimus von der Sander Höhe antreten will (Samstag, 14 Uhr).

Da wäre zum einen die 2:5-Schmach aus dem Hinspiel. Dort erzielte Bartel zwar das erste Saisontor für die Buchonia, verschuldete jedoch gleich zwei Elfmeter – einen per Foul, einen per Handspiel – und leitete damit die dritte Niederlage in Serie und den damit einhergehenden Fehlstart in die Runde ein. „Das ist mir auch noch nie passiert“, gesteht der 22-Jährige, der nun Wiedergutmachung betreiben und dem bisher so souverän daherkommenden Gegner ein Bein stellen will. „Wir sind jetzt 15 Spiele in Serie ungeschlagen – und wenn wir schon nicht an Sand herankommen, wollen wir wenigstens den Relegationsrang erreichen. Es wäre für uns ein Riesenspaß, im Juni vor 800 bis 1000 Zuschauern um den Hessenligaaufstieg zu spielen.“

Vor wenigen Jahren träumte Bartel, der fußballerisch beim SV Birstein, Bayern Alzenau und den Offenbacher Kickers groß geworden ist, sogar von noch größeren Kulissen: „Als den OFC der Lizenzentzug ereilte und es in die Regionalliga runterging, hatte ich schon mit dem Profifußball geliebäugelt“, gibt die Kämpfernatur zu, die jedoch über die OFC-Reserve nicht hinauskam und sich alsbald auf seine Ausbildung als Zerspanungsmechaniker in Frankfurt konzentrierte.

Tobias Bartels Bruder Sebastian – früher für Lehnerz am Ball – ist derzeit noch höherklassig unterwegs, bei Regionalligist Watzenborn-Steinberg, und spielt dort auch regelmäßig. „Allerdings wird er bald Vater und muss im Winter mal schauen, ob es für ihn so weitergeht. Dort wird ja viel öfter trainiert“, weiß der jüngere Bruder.

Bereits 2014/2015 spielte Tobias Bartel für ein Jahr bei den Buchonen, dann ging es noch einmal nach Alzenau, „weil ich damals echt Probleme hatte, Ausbildung und Fußball in Flieden unter einen Hut zu kriegen. Alzenau war logistisch einfacher zu händeln“ Nun hat der Birsteiner allerdings ausgelernt und nach einem eher durchwachsenen Jahr bei den Franken sesshaft geworden. „Ich wohne jetzt wieder zu Hause, sodass es nun der richtige Schritt war nach Flieden zurückzukehren.“ Das Gesamtpaket am Weiher passe, zumal mit den Hohmann-Brüdern Lukas und Nico zwei dicke Kumpels wie schon zeitweise in Offenbach nun ebenfalls das blaue Flieden-Trikot tragen.

Am ersten Spieltag gegen die SG Bad Soden hat sich Bartel mit eher bescheidenem Erfolg auf der „Sechs“ versucht, mittlerweile ist der 22-Jährige eine feste Größe in der Innenverteidigung neben Nico Hohmann. Fliedens Nummer 21 kommt bei Trainer Meik Voll an, nicht zuletzt weil der Coach früher selbst eher über den Kampf gekommen ist. „Meik ist offen und ehrlich, das Training macht Spaß und ist abwechslungsreich. Darüber hinaus bewegt der Trainer auch organisatorisch vieles im Club“, weiß Tobias Bartel, der beabsichtigt, noch einige Jahre in Flieden zu spielen, „am liebsten auch noch einmal in der Hessenliga.“



Aufrufe: 026.11.2016, 07:35 Uhr
Lauterbacher AnzeigerAutor