Tidim: Ein Virtuose mit Torriecher
Einzelkritik zum bisherigen Saisonverlauf des SH-Ligisten VfR Neumünster: Gleich acht Spieler verpassen keine einzige Partie
Das Halbjahreszeugnis der Spieler bestimmt den zweiten Teil des Rückblicks auf den bisherigen Saisonverlauf des Fußball-SH-Ligisten VfR. Bemerkenswert: Gleich acht Akteure waren in allen 18 Partien dabei.
Yilmaz Caglar (18 Saisoneinsätze/1620 Saisonminuten):
Der Hexer zwischen den Pfosten ist eine der großen Überraschungen; stark im eins gegen eins und auf der Linie; machte Größennachteile mit immensem Sprungvermögen wett; besonders in der Startphase der Saison ein 1a-Rückhalt.
Stand bislang in jeder Sekunde auf dem Platz: VfR-Torwart Yilmaz Caglar. Foto: Schmuck
Selcuk Tidim (18/1595):
Der beste Fußballer im Team ist zugleich Haupttorschütze (zehn Treffer) und somit eine der wichtigsten Figuren; streichelt den Ball virtuos selbst in Situationen, in denen andere die Kugel lieber auf die Stehränge kloppen; seine technischen Fähigkeiten machen es jedem Gegner schwer, da er Bälle erobert, sie clever abschirmt und anschließend den Mitspielern serviert; sah nur dann nicht gut aus, wenn er zu lange den Alleinunterhalter im Sturm mimen musste.
Ugur Dagli (18/1545):
Ein echter Derwisch in der Offensive, der an zahllosen gefährlichen Strafraumszenen maßgeblich beteiligt war; stahl sich gewitzt ein ums andere Mal davon und ist mit acht Treffern zweitbester Torschütze.
Enmanuel Rivera (18/1521):
Kam überragend aus den Startlöchern und war ein Garant der anfangs sehr starken Defensive; hatte gegen Ende der Hinrunde mit einem Substanzverlust zu kämpfen und war damit in ,,guter" Gesellschaft.
Beytullah Bilgen (18/1505):
Mit dem richtigen Mix aus Kampf und Technik schmiss er sich immer wieder rein; verzeichnete einige geniale Momente, agierte dabei zumeist über dem Durchschnitt, jedoch selten überragend.
Marvin Baese (18/1422):
Mit seiner Präsenz ein Gewinn; erwies sich in der Offensive immer wieder als unbequemer Gegenspieler, trat bisweilen jedoch nicht konstant genug auf; sechsfacher Torschütze.
Agron Gashi (18/1300):
Überragender Mann der Vorbereitung und somit dort großer Gewinner; im Verlauf der Meisterschaftsrunde nicht mehr ganz so stark und doch ein ganz wichtiges Element im Mannschaftsgefüge; wenn er einen guten Tag erwischte, machte es richtig Spaß, ihm zuzuschauen; war häufig viel unterwegs und verteilte klug die Bälle.
Philipp Lorenzen (18/1293):
Der Einzige, der den Sprung aus der eigenen A-Jugend schaffte; anfangs nur Einwechselspieler, erarbeitete er sich mit sehr ordentlichen Defensivleistungen einen Stammplatz, den er bis zur Winterpause nicht mehr hergab; konzentrierte er sich aufs Wesentliche, war er beinahe eine Bank; erst im Spätherbst baute er etwas ab - als es auch bei allen anderen nicht mehr rund lief.
Sebastian Gohrke (16/1319):
Der Kapitän ist das klassische Stehaufmännchen und krempelte immer die Ärmel ganz weit auf; ähnlich wie Bilgen ist er für die Mannschaft enorm wichtig, ohne allerdings individuell zu überragen.
Paulinus Igbokwe (14/1074):
Der Nigerianer vor der Abwehr ist aus dem Team nicht wegzudenken, da er im Spielaufbau für Ruhe sorgt, um im nächsten Moment die richtige Idee auszupacken; kompromisslos im Zweikampf, nur zu oft frühzeitig Platzverweis-gefährdet.
Franck Momo (13/1170):
Ein Verteidiger fürs Auge; was Tidim in der Offensive darstellt, ist er drei Reihen weiter hinten; dribbelte auch schon mal im eigenen Strafraum den Gegner aus und war stets auf eine fußballerische Lösung bedacht; einer der Topleute.
Deniz Grothe (12/371):
Der Mann Marke ,,Publikumsliebling" (weil Straßenfußballer) hat mittlerweile begriffen, worum es geht; sein intensives Training zahlte sich aus, konnte er doch immer mal wieder eine Schippe drauflegen; in der Offensive längst mehr als nur eine Alternative.
Inan Akyol (12/166):
Mit einem Dutzend Einwechslungen klassischer Joker, dabei ohne das letzte Quäntchen Durchsetzungsvermögen; kam über Ansätze nicht hinaus, wechselte zu Jahresbeginn zu Preußen Reinfeld.
Milos Dinkovic (10/551):
Neben zwei, drei guten Spielen hatte er auf der defensiven linken Außenbahn einige Wackler drin, die die Gegner gerne mal bestraften; muss präsenter und konstanter werden.
Sebastian Sältz (7/514):
Avancierte schnell zur Galionsfigur im defensiven Mittelfeld, ehe ein Zweikampf mit Kumpel Baese beim Aufwärmen vor dem Hartenholm-Spiel das Aus brachte: Kreuzbandriss, Saison beendet.
Iliq Katalski (7/377):
Den dribbelstarken, flinken und torgefährlichen Bulgaren stoppte ein Bänderriss im Sprunggelenk (ebenfalls gegen Hartenholm); großer Hoffnungsträger für die Rückrunde.
Abdul Yilmaz (7/292):
Der Spielertrainer der Reserve verlieh bei seinen Einsätzen der ,,Ersten" viel Sicherheit; fußballerisch immer noch eine Augenweide.
Paul Falk (6/105):
Eigentlich fest eingeplant, fiel der Youngster in ein Loch und schob sich selbst aufs Abstellgleis; sollte die Hinrunde abhaken und nach vorne schauen - dann kann er zur Größe aufsteigen.
Jesse Mensah Blohm (1/17):
Ein weiterer ganz junger Mann, der einmal (in Eutin) ins Spiel kam und dort noch Anpassungsprobleme verriet; auch ihm gehört die Zukunft.
Dorian Balla (1/1):
Youngster mit Potenzial.