2024-05-17T14:19:24.476Z

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Erster Jubelpartner von Christian Telch nach dessen Tor ist Co-Trainer Rudi Thömmes. Hintergrund: Die Eckballvariante, die dem Treffer vorausging, hatte ?Ruuudi? schon länger im Sinn. Nun führte sie zum Erfolg. Foto: Hans Krämer
Erster Jubelpartner von Christian Telch nach dessen Tor ist Co-Trainer Rudi Thömmes. Hintergrund: Die Eckballvariante, die dem Treffer vorausging, hatte ?Ruuudi? schon länger im Sinn. Nun führte sie zum Erfolg. Foto: Hans Krämer

Tick, Trick und Telch

Nach dem Sprung auf Platz zwei: So reagieren Spieler und Trainer von Eintracht Trier auf den anhaltenden Höhenflug

Regionalligist Eintracht Trier hat mehreren Ausfällen getrotzt und den FK Pirmasens niedergerungen. Dank des etwas zu hoch ausgefallenen 3:0-Erfolgs zählt der SVE nun endgültig zu den Aufstiegsaspiranten.

In der Kabine rummste es. Trainer Peter Rubeck und Spieler Christian Telch führten dem Vernehmen nach einen lautstarken Dialog. „Es gab ein bisschen Krach. Das gehört manchmal dazu. Aber die Mannschaft hat untereinander auch einiges selbst geregelt“, kommentierte Rubeck die Besprechung in der Pause des Spiels gegen den FK Pirmasens.

Es stand 0:0 – zum wiederholten Mal hatte der SVE die ersten 45 Minuten mehr oder weniger verschlafen. Nach dem reinigenden Gewitter folgte der Sonnenschein. Trier drehte in der zweiten Hälfte auf. Ein Doppelpass, ein Geniestreich, ein Konter – schon stand es nach 90 Minuten 3:0.

Sehenswert war vor allem das 2:0. Tick, Trick und Telch. Bei einer Ecke war der SVE einen Tick wacher als der FKP. Patrick Lienhard spielte den Ball trickreich in den Rückraum, aus dem Christian Telch den Ball ins Netz zimmerte. Telch – den sich der Trainer in der Halbzeit zur Brust genommen hatte – schlug mal wieder zu. Mit seinem fünften Saisontor. Eins davon – der 35-Meter-Freistoßhammer Anfang Oktober in Kassel – hat ihn in die Auswahl zum Tor des Monats der ARD-Sportschau gebracht (siehe Eintracht-Ecke unten).

Der Eckballtreffer gegen Pirmasens stand dem Kunstschuss in Kassel kaum nach. Telch: „Patrick und ich haben die Variante im Training einstudiert. Da ging der Ball allerdings nicht rein. Diesmal hat’s super geklappt.“

Die Eintracht, die sich gegen den FKP schwertat, die Ausfälle der Offensivkräfte Benedikt Koep (Rotsperre), Christoph Anton (Gelbsperre) und Daniel Hammel (kam nach Magen-Darm-Problemen nur als Joker) adäquat zu ersetzen, hat mit dem Sieg Elversberg überholt. Auf die Teams auf den Plätzen vier bis sechs beträgt der Vorsprung schon sieben (Saarbrücken) beziehungsweise acht (Offenbach, Kassel) Punkte.

Ist Trier also bereit für den Kampf um die Aufstiegsrelegation? „Ich glaube grundsätzlich, dass wir stark genug sind, um das alles aus eigener Kraft zu schaffen. Ob es aber am Ende tatsächlich reicht, kann man noch nicht sagen“, meint Routinier Torge Hollmann, der mit dem SVE in der Regionalliga schon mehrmals oben angeklopft hat, dann jedoch leidvoll gescheitert war.

Lienhard, gegen Pirmasens an allen Treffern beteiligt, interessiert das Tabellenbild nach eigenem Bekunden momentan nicht großartig: „Klar ist es schön, wenn man draufschaut. Aber es wird vielleicht auch mal eine Phase geben, in der es für uns nicht so läuft. Auch dann werden wir uns auf uns konzentrieren müssen und nicht nach den anderen schauen.“

So sieht’s auch Rubeck, der sich offiziell noch kein Bekenntnis zur Kurskorrektur Richtung Aufstiegskampf entlocken lassen will: „Es ist nicht angesagt, durchzudrehen, sondern weiterzuarbeiten. In der Mannschaft, im Team drum herum und im Verein. Den Rest werden wir sehen. Wir definieren uns über den Teamgeist. Wer diesen Weg nicht mitmacht, hat ein Problem. Das weiß die Mannschaft. Und so arbeitet sie auch.“

Eintracht-Ecke:

Tor des Monats: „Ich finde mein Tor am schönsten“, sagte Christian Telch nach der Durchsicht der Treffer: „Aber es kommt wohl darauf an, wer die meisten Fans hat.“
Telchs 35-Meter-Freistoßhammer in Kassel ist einer von fünf nominierten Treffern in der Oktober-Wahl zum Tor des Monats der ARD-Sportschau. Die Konkurrenten sind Salim Khelifi (Braunschweig), Marcel Heller (Darmstadt), Kevin Kampl (Leverkusen) und Justin Eilers (Dresden). Abgestimmt werden kann bis 21. November, zum Beispiel im Internet: www1.sportschau.de/tdm/tdm

Top-Schnitt: Unter den Clubs an der Tabellenspitze stellt Eintracht Trier deutlich das jüngste Team. An diesem Wochenende sahen die Durchschnittsalter der aufs Feld geschickten Mannschaften wie folgt aus: Mannheim: 26,09, Elversberg: 26,55, Trier: 24,27, Saarbrücken: 27,18.
Neun SVE-Spieler im 18er-Aufgebot wurden zudem zeitweise oder komplett bei der Eintracht ausgebildet. Für frühere U-18-Länderspieleinsätze von Dominik Kinscher erhielt der SVE derweil 2200 Euro Ausbildungsentschädigung vom Deutschen Fußball-Bund.

Aufrufe: 09.11.2015, 10:25 Uhr
Mirko BlahakAutor