2024-05-10T08:19:16.237Z

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Das Parkplatzambiente am Sportheim der Teutonia ist trist. Nicht gerade ein Aushängeschild eines frisch gebackenen Hessenliga-Vereins. 	Foto: M. Bender
Das Parkplatzambiente am Sportheim der Teutonia ist trist. Nicht gerade ein Aushängeschild eines frisch gebackenen Hessenliga-Vereins. Foto: M. Bender

Teutonen wünschen sich mehr Parkplätze

HESSENLIGA: +++ Deutlicher Zuschauerzuwachs in Watzenborn +++ Einige Baustellen stehen noch an +++

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POHLHEIM (ww). Die Teutonen haben es geschafft. Geschäftsführer Jörg Fischer hatte schon im vergangenen Jahr daran geglaubt und jetzt wurde er Wirklichkeit, der Aufstieg in die Hessenliga. Nur der FSV Fernwald, der sich aus der Liga freiwillig zurückgezog, hatte das bisher im Kreis hinbekommen.

Über den großen Erfolg freut sich natürlich Fischers Sohn Dominik, der die Geschicke der Teutonen als Vorsitzender lenkt. Anstatt bis zu 150 Zuschauer kann er jetzt über 350 zählen. Daher ist mit der neuen Liga an den Spieltagen richtig Trubel an der Neumühle eingekehrt. Das verursacht erste Probleme mit den Parkplätzen. Fischer wünscht sich für die Teutonen, dass Besucher anstatt über Schotter auf einer Teerdecke oder gar Pflaster ihren Weg dorthin finden. Auch die Schlaglöcher im Untergrund sind kein Aushängeschild für einen Hessenliga-Verein. Die Teutonen wünschen sich zudem, dass ein anderer Platz für den Wertstoffhof im Bereich ihres Sportgeländes gefunden wird. Er ist umzäunt und nimmt weitere Parkfläche weg.

Die Watzenborn-Steinberger Fußballer möchten nicht unverschämt erscheinen. Fischer betont immer wieder, dass man sich über die Stadt nicht beklagen könne. Bürgermeister Schöffmann beschäftige sich mit Anregungen. Fischers Club sei auch selbst tätig geworden, um das Umfeld zu verbessern. 30 000 Euro habe es gekostet, um die Zufahrt zum Spielgelände herzurichten. Der Vorplatz sei komplett in Eigenleistung gepflastert worden. Auch Blumenbeete wurden angelegt. Die Teutonen, die es seit 1927 gibt, packen es an, das steht fest.

Zweites Team stärken

Wie geht es vom Erfolg getrieben weiter, wollte der Gießener Anzeiger vom Vorsitzenden wissen. Wird es Sportprojekte geben? Dominik Fischer ist vorsichtig und beobachtet Projekte anderer Vereine eher kritisch. Es gehe jetzt darum, die erste Mannschaft in der Hessenliga zu etablieren, das sei oberstes Ziel. Mit dem dritten Platz am fünften Spieltag sieht das schon gut aus. Dennoch müsse man sich weiterentwickeln. Er will nicht die zweite Mannschaft vernachlässigen, sondern aus den eigenen Reihen Nachwuchs rekrutieren. Dass man die zweite Mannschaft einfach abmeldet, wie in andern Vereinen geschehen, kann sich Fischer gar nicht vorstellen. ,,Wir wollen Spieler von dort nachziehen", sagt er. Auch die Spieler des Jugendfußballfördervereins (JFV) Mittelhessen, unter dessen Dach junge Fußballer aus Steinbach und Watzenborn-Steinberg kicken, hätten großes Potenzial. Talente will er über die zweite Mannschaft an die erste Mannschaft heranführen. ,,Wir wollen das aufbauen."

Dass man sich bei der Teutonia wohlfühle, bewiesen fünf junge ehemalige Spieler der Eintracht Frankfurt im Hessenliga-Kader, die aus der Region kämen. ,,Das zeigt, dass unsere Region Talente hat."

Die Zukunft des Fußballs im Kreis ist damit garantiert, aber auch die Voraussetzungen rund um den Sport müssen stimmen. Mittelfristig braucht der Kunstrasenplatz der Teutonen einen neuen Belag, nach elf Jahren ist der fällig. Fischer unterstreicht, dass die Stadt bereits vielfach geholfen habe. ,,Da wird Gas gegeben. Da tut sich was. Die Sachen gehen nicht von heute auf morgen", das weiß Fischer: ,,Man darf sie aber niemals aus den Augen verlieren."

Dafür ist Bürgermeister Udo Schöffmann zuständig, der sich schon Gedanken gemacht hat. Ihm lag bereits ein Schreiben der Teutonen mit ihren Wünschen vor. Der eingezäunte Wertstoffhof mit seinen sieben Containern ist jeweils samstags bis 13 Uhr geöffnet. Ein Ersatzstandort fiel Schöffmann allerdings spontan noch nicht ein. Das müsse diskutiert werden.

Er ging auch auf die Eigentumsverhältnisse ein, da der Kunstrasenplatz zwar auf städtischem Gelände liege, sich aber die Parkplätze auf einem gepachteten Areal der Hessischen Landgesellschaft (HLG), die für die Kommunen handele, zu finden seien. Hier müsse man sich zunächst mit der HLG einigen, was aber kein Problem sein dürfte. Ob Reparatur oder Erneuerung der Parkplätze, das sei allerdings eine Geldfrage. Darüber müsse ebenfalls gesprochen werden, letztlich entscheide das Parlament oder der Magistrat. Die Schlaglöcher seien bereits einmal ausgebessert worden.

Teutonen-Planer gefragt

Da es ja einen Planer im Teutonen-Lager gebe, zeigte er sich offen für dessen Vorschläge, wie mit den Parkplätzen verfahren werden könnte. Er spielte damit auf die Ausbildung von Jörg Fischer an. Schöffmann sah auch, dass man sich innerhalb der nächsten drei Jahre über den Belag des Platzes Gedanken machen müsse. Der Platz sei mit teurem Granulat versetzt, anstatt mit Sand wie in Garbenteich. Früher hätten alle gedacht, dass Kunstrasenplätze 20 Jahre hielten, doch habe sich schnell herausgestellt, dass dazu ein immenser Pflegeaufwand notwendig sei. Die Stadt hatte Anfang des Jahres gelöste Nähte repariert. Glücklicherweise müsse der Platz nicht gänzlich neu aufgebaut, sondern nur der Belag gewechselt werden.



Aufrufe: 026.8.2015, 16:00 Uhr
Gießener AnzeigerAutor