2024-05-02T16:12:49.858Z

Testspiel
Gern gesehene Gäste, beliebter Gastgeber (von links): der Trainer der Mainzer U 23, Sandro Schwarz, Alemannia-Vorsitzender Reinhard Schenk und Marco Haber vom FCK-Management.	Foto: Jochen Werner
Gern gesehene Gäste, beliebter Gastgeber (von links): der Trainer der Mainzer U 23, Sandro Schwarz, Alemannia-Vorsitzender Reinhard Schenk und Marco Haber vom FCK-Management. Foto: Jochen Werner

Testspiel ohne Öffentlichkeit

Vereine haben „Risikospiel“ in Waldalgesheim nicht angekündigt / Regionalligist siegt 1:0

WALDALGESHEIM. In einem Testspiel der beiden U 23-Mannschaften an der Waldalgesheimer Waldstraße hat das Regionalligateam des 1. FC Kaiserslautern die klassenhöhere Vertretung des 1. FSV Mainz 05 durch ein „Last-Minute-Tor“ von Brian Kjeldsberg mit 1:0 besiegt. Ausschlaggebend waren bei der Wahl des Spielortes, da waren sich FSV-Trainer Sandro Schwarz und Marco Haber vom FCK-Management einig, die guten äußeren Bedingungen auf dem Gelände des SV Alemannia.

Das Besondere an der offiziell angesetzten Begegnung: Dass sie stattfand, wurde so weit wie möglich von der Öffentlichkeit ferngehalten, um gewaltbereite Fans beider Clubs erst gar nicht anzulocken. „Es war aber kein heimliches Spiel, auch wenn es nicht auf den Homepages der Vereine zu sehen war“, erklärte Haber. Schwarz dankte der Alemannia, die die Ansetzung in dieser Form unkompliziert ermöglicht hatte. Die Partie wäre sonst vom DFB zum Risikospiel ernannt worden. Zwischen den 05ern und dem FCK gebe es auf Vereinsseite keine Probleme, so Schwarz, „das ist eine rein sportliche Geschichte. Aber wir haben schon häufiger schlechte Erfahrungen mit sogenannten Fans gemacht.“ Entsprechende Werbung und eine offizielle Ankündigung hätten einen Großeinsatz der Polizei zur Folge gehabt. „Das wollten wir vermeiden“, waren sich Schwarz und Haber einig.

Bei vielen Torchancen und einer teilweise wilden zweiten Halbzeit waren die Mainzer zwar überlegen und hatten mehr von der Partie, der FCK aber erzielte mit dem besten Spielzug über die gesamten 90 Minuten mit dem Abpfiff den einzigen Treffer. Erik Wekessers Flanke drückte Kjeldsberg ein. Davor hatte Devante Parker mit einem fulminanten Freistoß aus 30 Metern nur die Latte des FCK-Gehäuses getroffen (77.), und Jan-Ole Sivers im Tor der Pfälzer konnte sich mehrmals bravourös auszeichnen.

Alles schiedlich-friedlich zwischen den Kontrahenten aus Rheinhessen und der Pfalz. „Mainz war die bessere Mannschaft“, so FCK-Trainer Hans Werner Moser, der bekannte, „immer wieder gerne nach Waldalgesheim“ zu kommen. Sein Fazit zu den äußeren Bedingungen: „Der Platz war wie immer klasse, und wir sind wieder einmal sehr gut aufgenommen worden.“ Alemannen-Club-Mitglied Sandro Schwarz war auch die kurze Anfahrt für beide Teams wegen der Regenerationszeit und der Belastungssteuerung wichtig. Sein Team steht nach dem ersten Meisterschaftsspiel am vergangenen Wochenende bereits voll im Saft, während die FCKler bis zum Derby-Auftakt in der Regionalliga gegen Eintracht Trier noch zwölf Tage Zeit haben. „Das war für uns fast so etwas wie die Generalprobe, passte vom Zeitpunkt her gegen einen Drittligisten optimal“, so Haber. Beide Teams hatten noch am Vormittag trainiert. Dennoch sahen die handverlesenen 30 Zuschauer eine muntere Begegnung, in der sich FCK-Mittelfeldakteur Marius Grösch nach einer halben Stunde eine Risswunde am Schienbein zuzog, die noch in der Kabine genäht wurde.

Grund zur Freude hatte die Alemannia. „Den Mainzern konnten wir entgegenkommen und mit dem FCK neue Kontakte knüpfen“, hatte Reinhard Schenk die Anfrage sofort bejaht. Auf Einnahmen habe man verzichtet. „Dafür haben mir Marco Haber und Sandro Schwarz in die Hand versprochen, dass wir Testspiele ausrichten können. Wir haben einen guten Platz, das spricht sich rum“, grinste der SVA-Chef.



Aufrufe: 03.8.2016, 10:00 Uhr
Jochen WernerAutor