Teshome schnürt Dreierpack

Sowohl für die Gewinner als auch die Verlierer hatte das in der Tabelle Konsequenzen. Kleinlinden verdrängte mit dem ersten Dreier seit 22. November letzten Jahres den VfL Biedenkopf von Platz zwölf, die FSG Homberg dürfte sich endgültig aus dem Kreis der Abstiegskandidaten verabschiedet haben. Marburg und Wetter dagegen verloren vorerst den Anschluss an die Spitzenplätze. Genau wie die TSF Heuchelheim, die im Topspiel beim SSV Langenaubach mit 0:2 unterlagen. Platz zwei verteidigte die U23 des SC Waldgirmes mit einem hart erkämpften 2:1-Sieg bei der SG Treis/Allendorf.

SSV Langenaubach - TSF Heuchelheim 2:0 (0:0): Durch die Niederlage im Spitzenspiel verpassten die Heuchelheimer die Chance, sich an Platz drei heranzupirschen. Somit wird es für die Elf von Trainer Patrick Schreiter in den kommenden Wochen zuvorderst darum gehen, sich im Rennen um Rang vier, der nach jetzigem Stand die Teilnahme an der Aufstiegsrunde bedeuten würde, zu behaupten.

In Langenaubach bestachen die TSF vor allem durch ihre gute Defensivarbeit. ,,Taktisch waren sie sehr gut eingestellt und haben uns das Leben ziemlich schwer gemacht", befand SSV-Sprecher Uwe Ströhmann nach den 90 Minuten. Dementsprechend erwies sich die optische Überlegenheit der Platzherren im ersten Abschnitt als brotlose Kunst, sodass die Seiten torlos getauscht wurden.

Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs waren die Gäste in der Lage, Einschussmöglichkeiten zu verhindern - bis zur 56. Minute. Mit Glück überstanden sie die Szene, als Sebastian Schneider nur den Pfosten traf. Letztlich musste ein Elfmeter her, um für die SSV-Führung zu sorgen. Sahim Damar ging zu Boden, Schneider behielt vom Punkt aus die Nerven und schoss seine Farben mit 1:0 in Front (59.). Die Heuchelheimer waren an diesem Nachmittag nicht in der Lage, zurückzuschlagen und den Ausgleich zu markieren. Langenaubach blieb am Drücker und erhöhte in Person von Fithawi Seyoum sehenswert zum 2:0-Endstand (79.).

SG Waldsolms - FC Cleeberg 1:1 (1:0): In der 86.Minute hat Dominik Huisgen seinen Cleebergern im Derby in Kraftsolms noch einen Punkt gerettet, im Abstiegskampf der Gruppenliga tritt die Mannschaft von Trainer Daniel Schäfer damit aber weiter auf der Stelle.

In der ersten Hälfte waren die Gastgeber zunächst das bessere Team und hatten durch Niyazi Özdemir (5.) gleich die erste hochklassige Gelegenheit. Nach 13 Minuten belohnten sich die Hausherren für die gute Anfangsphase mit der Führung, die Maximilian Klapsch nach Vorlage von Jannis Nickel besorgte. In der Folge gestalteten die Cleeberger die Partie ausgeglichen, ohne sich große Tormöglichkeiten zu erarbeiten. Die Partie war von Zweikämpfen und einigen Weitschüssen geprägt.

Im zweiten Durchgang übernahm der FCC dann Stück für Stück das Kommando. Waldsolms stand extrem tief und lauerte auf Konter, die aber nicht zustande kamen. So baute die Schäfer-Truppe immer mehr Druck auf und kam vier Minuten vor dem Schlusspfiff zum verdienten Ausgleich. Dominik Huisgen köpfte sein Team spät noch zum Punktgewinn. ,,Der Zähler geht für Cleeberg auf jeden Fall in Ordnung", so der SG-Sprecher. ,,Wir haben in der zweiten Halbzeit für zu wenig Entlastung gesorgt."

SG Treis/Allendorf - SC Waldgirmes U23 1:2 (1:1): Einen glücklichen 2:1-Auswärtssieg feierte die U23 des SC Waldgirmes auf dem Treiser Sportplatz. Im Gegensatz zur 0:5-Vorwochenschlappe in Heuchelheim präsentierten sich die Gastgeber wie verwandelt und lieferten besonders in Durchgang eins ein tolles Spiel ab. Artur Schwabauer (9.) hätte bereits die frühe Führung besorgen können, traf aber nur den Pfosten. Kurz darauf scheiterte Paddy Lück an SCW-Keeper Engelhard. Nach 30 Minuten ging Treis/Allendorf dann in Führung. Lück hatte erneut abgezogen, Fabian Engelhard sah bei dem hoppelnden Ball aber alles andere als gut aus. Kurz darauf verpasste Schwabauer aus aussichtsreicher Position den zweiten Treffer. ,,Dann kam es, wie es kommen musste. Wir hätten mindestens 2:0 führen müssen und Waldgirmes gleicht mit der ersten Chance aus", so SG-Sprecher Peter Steinbach. Erencan Pektas war es, der nach 43 Minuten für das aus SCW-Sicht glückliche 1:1 sorgte.

Auch im zweiten Durchgang blieb der Aufsteiger gleichwertig, ohne sich allerdings so große Torgelegenheiten wie in der ersten Hälfte erarbeiten zu können. Dennoch fiel der Führungstreffer der Gäste wie aus dem Nichts. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld köpfte Sebastian Schäfer (70.) die Hoffarth-Truppe in Führung. In der Schlussphase fehlte Treis/Allendorf aufgrund des hohen Einsatzes die Kraft, um das Spiel noch zu drehen, sodass Waldgirmes den wichtigen Dreier über die Zeit schaukelte. ,,Das haben die Jungs nicht verdient, nach diesem tollen Spiel und dem leidenschaftlichen Kampf ohne Punkt dazustehen", sagte ein geknickter Peter Steinbach.

FSG Homberg/Ober-Ofleiden - VfB Wetter 3:1 (2:0): Verkehrte Welt auf dem Homberger Rasenplatz: Nicht das Spitzenteam VfB Wetter, sondern die weiterhin abstiegsbedrohte FSG Homberg/Ober-Ofleiden dominierte am Samstagnachmittag. Dank dreier Treffer des überragenden Behailu Teshome setzte sich der heimische Gruppenligist hochverdient mit 3:1 durch und machte einen weiteren Schritt in Richtung Klassenerhalt.

,,Wir hätten sogar noch höher gewinnen können. Wetter hätte sich nicht beschweren können, wenn es zur Pause 5:0 gestanden hätte", meinte FSG-Trainer Thomas Brunet, der seine Mannschaft im Vergleich zur jüngsten 1:4-Niederlage beim SV Bauerbach auf vier Positionen umgestellt hatte. Eine dieser Änderungen: Der gelernte Mittefeldspieler Behailu Teshome rückte in die zentrale Spitze vor, was sich als kluger Schachzug erweisen sollte. Auf der linke Seite zum Einsatz kam Josef Bekele, der die Gäste mit beherzten Tempodribblings immer wieder vor Probleme stellte und zwei der drei Homberger Treffer mustergültig vorbereitete.

Keine sieben Minuten waren gespielt, da durften die rund 120 Zuschauer erstmals jubeln. Bekele bediente Teshome, der mit einem präzisen Flachschuss ins Eck vollstreckte. Fortan erspielte sich Homberg Chance um Chance und ließen die ersatzgeschwächten Gäste zu keinem Zeitpunkt zur Entfaltung kommen. Unter anderem fehlten bei Wetter Ex-Hessenligaspieler Manuel Eichert und Freistoßspezialist David Moreno, was sich auf dem Feld deutlich bemerkbar machte.

Nach Teshomes zweitem Streich kurz vor dem Pausenpfiff schien die Moral der Gäste aus Wetter bereits gebrochen zu sein. Nach dem Wechsel ließen die Hausherren weiterhin Ball und Gegner laufen und legten rund 18 Minuten vor Schluss den dritten Treffer nach. Mehr als 30 Meter vor dem gegnerischen Tor setzte Teshome zum Spurt an, ließ drei Mann wie Slalomstangen stehen und überwand kaltschnäuzig den machtlosen Paul-Ruven Diehl im Wetterer Gehäuse.