Nach dem überwiegend kraft- und ideenlosen Auftritt im Ankumer Derby erwartet TuS-Trainer Frank Baier einen klaren Sieg, um nicht auch die vermutlich letzte Chance im Titelrennen zu verspielen. Die Gastgeber stehen nach der Niederlage in Kalkriese allerdings mehr denn je mit dem Rücken zur Wand. Ohne einen Heimsieg könnten die Osnabrücker, die in der gesamten Saison nicht aus der Abstiegszone herausgekommen sind, nach Holzhausen wohl als zweite Mannschaft anfangen, für die Kreisliga zu planen.
Doch Baier reist nicht mit breiter Brust an, da sich seine Mannschaft, die gegenüber der Hinrunde nicht wiederzuerkennen ist, taktisch und spielerisch eher wie eine Schnecke entwickelt. Tempo und Elan lassen Daniel Wiesner & Co. nur phasenweise aufblitzen. Nach vorne fehlen Spritzigkeit, Kombinationsfluss und Entschlossenheit im Abschluss; zudem erlaubt sich die Abwehr ungewohnte Schnitzer. Für Bersenbrück ist eminent wichtig, nicht wieder einem Rückstand hinterherzulaufen, sondern von Anfang an das Kommando zu übernehmen und für klare Verhältnisse zu sorgen. Andernfalls steht zu befürchten, dass eine deutlich spürbare Verunsicherung weiter um sich greift und dass sich der Tabellenzweite dem geringen Niveau des Drittletzten anpasst.
Unabhängig vom Ausgang des Ankumer Gastspiels beim souveränen Spitzenreiter Türkgücü hilft Baier nur ein Sieg, wenn eine rechnerische Restchance auf den Platz an der Sonne gewahrt bleiben soll. Es liegt an den Spielern selbst zu zeigen, dass sie noch an ihre Chance glauben und die Saison für sich noch nicht abgehakt haben. Ein einziger Sieg in den vergangenen sechs Spielen spricht Bände; um wirklich fürs Finale ein ernst zunehmender Bewerber zu sein, muss am Karsamstag ein klarer Dreier her. Sonst droht am Hastruper Weg in Bersenbrück bei sechs noch ausstehenden Spielen aus einer noch verhaltenen Spekulation über die „Nach-Baier-Zeit“ eine öffentliche Diskussion zu werden.