2024-05-02T16:12:49.858Z

Halle
Pure Freude: Florian Schrepel (hinten) bejubelt den Turniersieg. F: Brüssel
Pure Freude: Florian Schrepel (hinten) bejubelt den Turniersieg. F: Brüssel

Tegernheim triumphiert - und verliert Siegert

Abwehrchef fällt monatelang aus +++ Landesligist dreht das Endspiel des Aicher Holzbau-Cups gegen Jahn Regensburg II +++ Titelverteidiger SpVgg GW Deggendorf enttäuscht

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Der FC Tegernheim fuhr am Freitagabend mit einem lachenden und einem weinenden Auge vom Aicher Holzbau-Cup heim. Mit einer überzeugenden Leistung holte sich der Landesligist zum ersten Mal den Turniersieg beim traditionsreichen und top besetzten Hallenspektakel in der prallgefüllten Lappersdorfer Gemeindehalle. Einziger Wehrmutstropfen: die schwere Verletzung von Andreas Siegert. "Ich wäre lieber 4. oder 5. geworden, als dass sich Andi verletzt hätte", bedauert Florian Schrepel. Siegert war im Semifinale gegen Kelheim so unglücklich aufgekommen, dass er sich eine schwere Knieverletzung zuzog und für lange Zeit ausfallen wird.

Damit stehen dem Tegernheimer Spielertrainer in den nächsten Wochen und Monaten gleich drei Stammkräfte nicht zur Verfügung. "Es tut sehr weh", klagt Schrepel. Am Ende des Tages konnte aber auch Siegerts Verletzung nichts an der puren Freude der Tegernheimer ändern, nachdem diese den SSV Jahn Regensburg II im Endspiel mit 3:2 nach Verlängerung bezwingen konnten. Bernd Müller brachte den FC mit einem schönen Volley zunächst ihn Front. Der Jahn erhöhte nun den Druck und drehte das Match binnen einer Minute durch einen Doppelschlag von Andreas Jünger. Nun sah der Bayernligist wie der sichere Sieger aus - bis elf Sekunden vor Schluss. Da stocherte erneut Bernd Müller das Spielgerät über die Linie und rettete Tegernheim in die Verlängerung. In dieser diktierte der Jahn zunächst das Geschehen, ehe Tegernheim aufkam und Alexander Kilmann seinem Team eine Minute vor dem Ende den Turniersieg bescherte. "Es freut mich für die Mannschaft, dass sie sich heute belohnt hat", meint ein hochzufriedener Tegernheimer Coach: "Wir sind sehr gut aufgetreten und hatten das Glück, das uns vor einer Woche in Maxhütte noch gefehlt hat."

Die Schrepel-Schützlinge wussten schon in der Vorrunde zu überzeugen und ließen Hainsacker, dem Freien TuS und und Deggendorf keine Chance. Lediglich gegen Finalgegner Jahn wurden die Punkte geteilt. Das Halbfinale gegen Überraschungsteam ATSV Kelheim sollte dann eine klare Angelegenheit werden. Fischer, Ludwig, Wolloner und zweimal Eckart trugen sich beim 5:0-Sieg in die Torschützenliste ein. Kelheims Trainer Karsten Wettberg war damit natürlich nicht einverstanden: "Wie wir gegen Tegernheim aufgetreten sind, geht nicht", schimpft er. Jahn II traf im anderen Halbfinale auf Bayernligist und Gruppensieger SpVgg SV Weiden. In einem umkämpften Spiel war es Jahns Emre Arik, der nach einem Sololauf den einzigen Treffer schoss. Obwohl im Finale dann Endstation für den Bayernligisten war, zeigte sich Coach Ilija Dzepina nach dem Turnier zufrieden. "Wir hatten krankheitsbedingt einen sehr kleinen Kader, der das dafür sehr gut gemacht hat", sagt der Jahn-Trainer. Mit einem Schmunzeln fügt er hinzu: "Wir versuchen, es nächstes Mal noch ein bisschen besser zu machen."


Titelverteidiger SpVgg GW Deggendorf enttäuschte währenddessen auf ganzer Linie und wurde in der Vorrunde mit null Punkten sang- und klanglos Letzter. Allerdings sagten zwei Spieler kurzfristig wegen Grippe ab. "Wir haben das Beste versucht, nach dem Spiel gegen den Jahn ist es für uns dann aber von Spiel zu Spiel bergab gegangen", meinte ein Deggendorfer Akteur auf der Pressekonferenz. Garnicht erst mit Spielern der Ersten angereist war der FC Amberg, der in allen Partien mindestens vier Gegentreffer kassierte und im Endklassement den letzten Rang belegte. Ambergs Sportlicher Leiter Hubert Kirsch: "Wir hatten zwei kurzfristige Absagen und haben mit Müh und Not ein Team von A-Jugend-Spielern zusammenbekommen."

Den fünften Platz teilten sich Ausrichter TSV Kareth-Lappersdorf und Nachbar SpVgg Hainsacker. Beiden Teams hätte im letzten Gruppenspiel ein Remis zum Weiterkommen gereicht, beide schafften es nicht. "Wenn dir im letzten Spiel ein Remis zum Halbfinale reicht, ist das natürlich nicht schön", bemerkt SpVgg-Coach Florian Dieterle, der ansonsten zufrieden war: "Großes Lob ans Team, das sich gut präsentiert hat." Im Spiel um Platz 5 kam es ausgerechnet zum Marktderby gegen Lappersdorf. Nach zwölf Minuten stand es nach Toren von Tobias Bräu für den TSV und Tobias Judenmann 1:1 - was heißt, dass sich beide Teams Platz 5 teilen. Kareth-Coach Franz Koller war "hochzufrieden" mit seiner "blutjungen Truppe", holte der Gastgeber im letzten Jahr doch nur einen Punkt. Der Freie TuS Regensburg, der sich mit dem enttäuschenden Bayernligisten DJK Ammerthal Rang 7 teilte, zeigte eine klasse Aktion, indem er sein gesamtes Preisgeld von 200€ plus von Hans Maier gespendete 100€ wohltätigen Zwecken zugute kommen lässt.

Aufrufe: 027.12.2014, 01:30 Uhr
Florian WürtheleAutor