2024-04-19T07:32:36.736Z

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F: Getty Images
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"Teams sind sehr flexibel"

Ex-VfLer Ralf Heskamp über die EM 2016

Zur Fußball-EM präsentieren wir Personen der Region, die von ihren Eindrücken berichten. Heute: Ralf Heskamp,Scout des FC Bayern München.
Herr Heskamp, wie verfolgen Sie die EM – mehr als Privatmann oder Spielerbeobachter?

Ich gucke automatisch immer ein Stück weit wie ein Scout. Die Deutschland-Spiele bedeuten für mich dagegen überwiegend Freizeit und Erholung. Auch das gar nicht schwache 0:0 in der Vorrunde zwischen Frankreich und der Schweiz, das ich in Lille gesehen haben. Die befreite, friedliche Stimmung dort war klasse. Auch die Sicherheitsmaßnahmen waren nicht unangenehm. Die deutschen EM-Spiele habe ich dagegen im Freundeskreis mit 30 bis 50 Osnabrückern auf Videoleinwand in Voxtrup geschaut – nur gestern nicht, weil ich für den FC Bayern beim DFB-Sichtungsturnier in Thüringen war.

Wie empfinden Sie das Niveau dieser EM?

Von der Vorrunde war ich schon ein wenig enttäuscht, weil zu viele Mannschaften zu viel Wert auf Sicherheit und Defensive gelegt haben. Ich hätte mir mehr chancenreichere Spiele gewünscht.

Was sind für Sie denn die auffälligsten Trends?

Wie flexibel viele Mannschaften in der Defensive agieren – mal mit einer Vierer-, im nächsten Spiel dann mit einer Dreier- oder Fünferkette. Nach Ballbesitz wird oft schnell umgeschaltet. Auffällig ist auch, dass einige Teams wieder mit einem typischen Mittelstürmer spielen.

Gibt es EM-Spieler, die Sie früher als Scout beobachtet hatten?

Ja, beispielsweise Leroy Sané, den ich bereits als A-Jugendlichen des FC Schalke live gesehen hatte.

Aufrufe: 08.7.2016, 11:01 Uhr
Neue Osnabrücker Zeitung Autor