2024-05-29T12:18:09.228Z

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F: Rinke
F: Rinke

Teamgeist besser denn je

KLA GELNHAUSEN: +++ Nach Turbulenzen nach Estevez-Entlassung haben sich die Wogen in Niedermittlau längst geglättet +++

Hasselroth (feh). Es sieht richtig gut aus für die Alemannia aus Niedermittlau. Mit Platz fünf und 28 Punkten befindet sich die Mannschaft in der Fußball-Kreisliga A in Reichweite zu den Aufstiegsplätzen. Als ,,überraschend positiv" bezeichnet denn auch Alemannia-Spieler Manuel Troitzsch die derzeitige Situation. Im Gespräch mit dem GT spricht der 29-Jährige außerdem über die turbulente Vergangenheit, das Spiel am Sonntag gegen Horbach und er verrät, was sich die Mannschaft für 2016 vorgenommen hat.

Drei Wochen lagen zwischen dem letzten Spiel und der Partie am Sonntag gegen Horbach. Kommt die lange Pause genau zum falschen Zeitpunkt? Schließlich war die Mannschaft mit drei Siegen aus den letzten vier Spielen sehr gut drauf.

Nein, ich glaube nicht, dass die Pause uns geschadet oder aus dem Tritt gebracht haben könnte. Wir haben auch in dieser Zeit unter der Woche und sogar sonntags sehr gut trainiert. Und das Selbstvertrauen haben wir auch durch die lange Pause mitgenommen. Klar, wenn es gut läuft, behält man den Rhythmus gerne bei, aber nichtsdestotrotz darf die Pause keine Ausrede sein. Wir spielen zu Hause, da wollen wir keine Punkte verschenken.

Lange Zeit spielte die Mannschaft sehr unbeständig. War die fehlende Konstanz das größte Problem in der Hinrunde?

Ja, das kann man so sagen. Wir haben leider einen sehr kleinen Kader. Jedes Wochenende fehlten uns zwei bis drei Spieler. Da fällt es natürlich schwer, sich einzuspielen bzw. die fehlenden Spieler immer gleichwertig zu ersetzen. Aber es gab auch genug Spiele, in denen wir uns selbst geschlagen haben. In denen wir uns zu viel mit uns oder den Schiedsrichtern beschäftigt haben. Das haben wir aber seit der Derbyniederlage gegen Neuenhaßlau wieder sehr gut im Griff.

Mit Horbach kommt am Sonntag ein Kellerkind. Verabschiedet sich die Alemannia mit einem Sieg in die Winterpause?

Als Horbacher will ich unbedingt gewinnen und auch selbst eine gute Leistung zeigen. Bisher liefen Spiele gegen Horbach nicht immer gut für mich. Wichtiger als meine persönliche Leistung, wäre aber natürlich ein gutes Ergebnis, um mit einem Erfolgserlebnis in die Pause gehen zu können. Allerdings sollten wir nicht den Fehler machen und den Gegner unterschätzen. Seit Thomas Amrhein dort Trainer ist, ist die Mannschaft stärker geworden, das sieht man an den letzten Ergebnissen. Es wird definitiv kein leichtes Spiel. Horbach wird wie immer alles reinhauen, was sie haben.

Schauen wir mal etwas zurück. Vor einem knappen Jahr gab es innerhalb des Teams und des Vereins mit der Trainerentlassung und einem Nichtantritt in Birstein heftige Turbulenzen. Sogar von einem Spielerboykott war die Rede. Wie ist die Stimmung heute innerhalb der Mannschaft, aber auch zwischen Mannschaft und Trainer?

Ja, das war sehr turbulent damals. Es sind einfach ein paar Sachen unglücklich gelaufen mit der Trainerentlassung und der sofortigen Bekanntgabe des Nachfolgers. Aber Fakt ist auch: Der Verein musste so entscheiden. Klar ist eine Entlassung niemals schön, aber dass dann so viele Spieler ihren Rücktritt verkündeten, hat mich dann doch überrascht und enttäuscht. Das erste Jahr unter Jose Estevez war überragend, im zweiten Jahr war der Wurm drin und die Stimmung am Kippen. Von daher war die Entscheidung verständlich. Heute ist das Verhältnis zwischen Spieler und Trainer sehr gut. Es gibt zwar immer noch ab und an Differenzen, aber das liegt größtenteils an den Spielern und lässt sich oftmals nicht vermeiden. Heute denkt jeder, der einmal im A-Team gespielt hat, er wäre der wichtigste Mann. Wenn der Trainer dann anders entscheidet, sind die Spieler gleich verärgert und sauer. Das ist nunmal so.

Hat diese Zeit die Mannschaft zusammengeschweißt oder verändert?

Ich denke schon, dass es uns zusammengeschweißt hat. Früher war eigentlich immer das B-Team die Mannschaft mit dem größeren Teamgeist. Heute ist alles enger zusammengerückt. Wir sind nicht nur Kollegen, sondern auch Freunde.

Zum Schluss noch einmal zurück zur Aktualität. Wie würden Sie die Vorrunde bewerten?

Überraschend positiv. Nach oben ist noch alles möglich. Das macht Mut. Es ist wichtig, nicht nur um die ,,goldene Ananas" spielen zu müssen. Bis auf Breitenborn, das sich schon etwas abgesetzt hat, ist noch alles offen. Was wir daraus machen, wird man dann in der Rückrunde sehen.

Sie sprechen die Rückrunde an. Was hat sich die Mannschaft vorgenommen?

Zuallererst Mal mit Spaß Fußball spielen und so viele Punkte wie möglich holen. Wir haben bisher noch in keinem Spiel über die vollen 90 Minuten komplett überzeugt. Da gilt es anzusetzen. Wenn uns das gelingt, sind wir nur sehr schwer zu schlagen. Dann schauen wir einmal, wozu es am Ende reicht.



Aufrufe: 05.12.2015, 10:12 Uhr
Gelnhäusr TageblattAutor