2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligavorschau
Für Tarforst haben Spiele gegen Morbach einen besonderen Wert. Darauf weist FSV-Kapitän Dominik Lay (rechts) im TV-Interview hin. TV-Foto: Hans Krämer
Für Tarforst haben Spiele gegen Morbach einen besonderen Wert. Darauf weist FSV-Kapitän Dominik Lay (rechts) im TV-Interview hin. TV-Foto: Hans Krämer

Tarforsts Kapitän Dominik Lay erklärt Höhenflug der Höhenkicker

Fußball-Rheinlandliga - Start der TV-Winterinterviews

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In den Wochen vor dem Jahreswechsel avancierte der FSV Trier-Tarforst zum "heißesten" Team der Rheinlandliga. Die Mannschaft von Trainer Patrick Zöllner legte eine beeindruckende Siegesserie von sieben Partien in Folge hin. Großen Anteil daran hat Mannschaftskapitän Dominik Lay. Der Abwehrchef eröffnet die Reihe der Fupa-Winterinterviews unseres Mitarbeiters Janik Krause mit Protagonisten der sechs regionalen Rheinlandligisten.

Vor der Saison musste der FSV Trier-Tarforst mit Florian Weirich und Patrik Kasel zwei schmerzhafte Abgänge hinnehmen. Von Vereinsseite her wurde deshalb primär das Ziel, die 40-Punkte-Marke zu knacken, ausgerufen. Nach 18 Spielen hat die Mannschaft bereits 34 Zähler gesammelt. Mit einem Sieg im Nachholspiel gegen Betzdorf am 13. Februar kann der FSV sogar auf Rang drei springen. Wo liegen die Gründe für den Höhenflug?
Lay: Mit Flo und Patrik haben wir quasi zwei ,Stars’ verloren, auf denen aber in den vergangenen Jahren auch viel Druck gelastet hat. Eigentlich haben wir selbst nicht mit so einer Entwicklung gerechnet. Dabei haben viele Faktoren eine Rolle gespielt. So wurde die Verantwortung innerhalb der Mannschaft auf mehrere Schultern verteilt. Unsere Neuzugänge haben richtig eingeschlagen, und wir sind als Team zusammengerückt.

Am ersten Spieltag schaffte der FSV nach einem 0:2-Pausenrückstand zu Hause gegen den SV Morbach noch ein 2:2. Hat dieses Comeback der Mannschaft geholfen, weiter zusammenzuwachsen?
Lay: Auf jeden Fall! Wir wussten vor Saisonbeginn nicht genau, wo wir eigentlich stehen. Die Vorbereitung lief gut. In der ersten Halbzeit gegen Morbach wurden wir dann von einem starken Gegner überrascht. In der Halbzeit hat das eine "Jetzt-erst-recht"-Einstellung hervorgerufen. Der Punktgewinn war dann eine Initialzündung.

Tarforst ist seit dem siebten Spieltag ungeschlagen und hat zudem die vergangenen sieben Spiele in Folge gewonnen. Wie erklären Sie sich diesen Lauf?

Lay: Wir wussten, dass es nicht einfach wird. Also haben wir uns zusammengesetzt, Fehler wurden offen angesprochen und analysiert. Spätestens da hat jeder kapiert: Es geht nur gemeinsam. In der Folge haben wir dann Spiele vielleicht auch mit einem Quäntchen Glück gewonnen - und plötzlich lief es.

Das Trainerteam des FSV ist für sein taktisches Verständnis und die akribische Analyse der Gegner bekannt. Wie sehr helfen diese Analysen vor den Spielen?
Lay: Paddi (Patrick Zöllner, Anm. d. Red.) ist ein richtig guter Trainer, der uns taktisch sehr viel weitergebracht hat und den jungen Spielern in ihrer Entwicklung geholfen hat. Er gibt sich viel Mühe und weiß immer, auf was wir zu achten haben. Das gibt uns ein Gefühl, auf den kommenden Gegner vorbereitet zu sein.

Mit gerade einmal 20 Gegentoren stellt der FSV gemeinsam mit Engers die zweitbeste Defensive in der Rheinlandliga. Inwieweit ist die starke Defensivleistung eine Säule des bisherigen Erfolgs?
Lay: (lacht) Wenige Gegentore zu bekommen ist immer wichtig. Wir hatten in den vergangenen Jahren relativ viele Gegentreffer kassiert. In dieser Saison haben wir auch in diesem Punkt als Mannschaft einen Sprung gemacht. Das Verteidigen fängt ganz vorne an. Die Stürmer machen die Wege gut zu. Hintendran wird konsequent verschoben. Somit bekommt der Gegner viel weniger Raum. Das ist ein Verdienst von jedem Einzelnen.

Wie interpretieren Sie Ihre Rolle als Kapitän auf und neben dem Platz, wenn es mal nicht so läuft?
Lay: Wir haben eine relativ flache Hierarchie in der Mannschaft. Jeder kann seine Meinung äußern und Dinge ansprechen. Ich versuche, meine Erfahrung vor allem auf dem Platz einzubringen. Dabei bin ich weniger ein Hau-Drauf-Typ oder Sprachrohr.

Mit welchem Spiel der bisherigen Runde verbinden Sie die besten Erinnerungen?
Lay: Das war definitiv das Auswärtsspiel in Morbach. Zu Beginn haben wir die Partie klar dominiert. Dann bekommen wir eine Gelb-Rote Karte, agieren rund 55 Minuten in Unterzahl und bekommen den Ausgleich. Danach waren wir im Grunde nur am Verteidigen, bis ein Ruck durch die Mannschaft ging und wir am Ende noch gewinnen konnten. Unsere Moral hat mich sehr beeindruckt.

Mit Marc Picko hat sich zum Jahresabschluss einer der bisherigen Leistungsträger schwer verletzt. Er fällt für die komplette restliche Saison aus. Inwieweit schmerzt sein Ausfall?
Lay: Sein Ausfall schmerzt sehr. Mir persönlich tut es sehr leid für Marc. Vor allem wenn man sieht, wie fußballbegeistert er ist und quasi vom Training und vom Spielen nicht genug bekommen kann. Er hat eine hohe individuelle Qualität, die nun fehlen wird. Wir hoffen natürlich alle, dass er die zweite Operation gut übersteht und in der neuen Saison fit zurückkommt.

Wie lauten Ihre Ziele mit dem FSV in den restlichen 16 Spielen?
Lay:Es kommt jetzt erst mal auf den Start in die Rückrunde an. In Betzdorf wollen wir gewinnen. Danach stehen mit Mayen und Mülheim-Kärlich zwei schwere Spiele an. Danach wird man wahrscheinlich eine Tendenz erkennen, wo unser Weg hingeht. Mein persönliches Ziel ist es, mit dem FSV unter den ersten fünf Teams zu bleiben. jak

Aufrufe: 04.2.2016, 20:43 Uhr
volksfreund.de Autor