2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinsnachrichten
Auf Anhieb Stammspieler: Jens Brüllke (Zweiter von rechts beim Kopfball in einem Juniorenspiel gegen Miersdorf/Zeuthen) gehört aus Eisenhüttenstädter Sicht zu den Lichtblicken der Hinrunde. Der 18-Jährige erzielte in der Brandenburgliga vier Tore   Foto: Bernd Pflughöft
Auf Anhieb Stammspieler: Jens Brüllke (Zweiter von rechts beim Kopfball in einem Juniorenspiel gegen Miersdorf/Zeuthen) gehört aus Eisenhüttenstädter Sicht zu den Lichtblicken der Hinrunde. Der 18-Jährige erzielte in der Brandenburgliga vier Tore Foto: Bernd Pflughöft

Talfahrt nach Höhenflug

Aufsteiger EFC Stahl ist Hinrunden-Zehnter der Brandenburgliga / Geringe Trainingsbeteiligung

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Für einen Aufsteiger nimmt der Eisenhüttenstädter FC Stahl nach der Hinrunde einen erwarteten zehnten Rang unter 16 Mannschaften ein. Nach einem überraschend guten Saisonstart hatte der Neuling jedoch eine bessere Ausgangsposition zum Klassenerhalt verpasst.

Nach dem umgehend reparierten „Betriebsunfall“ war der Eisenhüttenstädter FC Stahl umgehend wieder in die höchste Liga des Landesverbandes zurückgekehrt. Nachdem die Eisenhüttenstädter sich für die Rückkehr in die Beletage des Fußball-Landesverbandes vor Jahresfrist noch mit gestandenen Spielern wie Lukas Szywala, Duncan Kaiser, Nico Reuber, Alexander Mauch und später auch Mariusz Wolbaum gehörig verstärkt hatten, vertraute die Vereinsführung vor dieser Saison komplett der Aufstiegs-Elf. Lediglich der „Sechser“ Christoph Nickel hatte aus beruflichen Gründen das Team verlassen. Ergänzt wurde das Aufgebot mit vier A-Junioren, von denen Stürmer Jens Brüllke auf Anhieb „einschlug“. Das war umso wichtiger, da der gerade von einem Kreuzbandriss genesende Offensiv-Dribbler Christian Zacharias sich in der Saisonvorbereitung erneut eine solch schwere Knieverletzung zugezogen hatte.
Mit einem 4:0 beim Landesligisten 1. FC Guben im Landespokal-Wettbewerb und mit einem 1:0 beim Mitaufsteiger Teltow waren die Eisenhüttenstädter vielversprechend in die Saison gestartet. So steckten sie auch nahezu problemlos die knappe Heimniederlage gegen Hohenleipisch weg. Zwar musste Stahl eine Woche darauf im Landespokalwettbewerb mit dem 0:2 eine weitere Heimniederlage hinnehmen, doch gegen den eine Liga höher spielenden FSV Union Fürstenwalde war damit durchaus gerechnet worden. Nicht jedoch mit dem folgenden Höhenflug nach den Siegen in Frankfurt, dem mühsamen Heim-3:2 gegen Brandenburg, dem 2:2 beim Aufstiegsanwärter Waltersdorf und dem 4:1 gegen das unbequeme Team aus Werder und dem beachtlichen 0:0 in Sachsenhausen.
Der EFC war Zweiter und bei einigen Anhängern kamen schon leise Aufstiegshoffnungen auf. Doch denen wurde schnell die Realität aufgezeigt. Zwar bot Stahl zu Hause beim 1:2 dem Spitzenreiter Neuruppin noch ordentlich die Stirn, doch anschließend präsentierte sich die von Harry Rath geführte Mannschaft eher wie ein Abstiegskandidat. Zwar gelang noch ein 3:2 gegen den als Abstiegskandidaten gehandelten FC Hennigsdorf, doch Niederlagen wie das 1:2 in Guben oder das 1:4 in Eberswalde enttäuschten Trainer und Anhänger gleichermaßen.
Dabei sind seit dieser Saison die Trainingsbedingungen so gut wie schon lange nicht mehr. Neben Harry Rath, der ohnehin bei jeder Trainingseinheit zugegen ist, stehen auch sein langjähriger Co-Trainer Günter Kasel sowie Co-Trainer Holger Keipke zur Verfügung. Während Kasel bereits seit längerem Rentner ist, kann Keipke seinen Ruhestand seit November genießen.
Damit sind auch für die Schichtarbeiter alle Möglichkeiten gegeben, regelmäßig auf den Sportanlagen an der Waldstraße zu trainieren. Während jedoch das Trainerteam sein einst leistungssportliches Umfeld zum Maßstab nimmt, ticken viele Spieler mittlerweile etwas anders. „Mit der Zeit musste ich umdenken, es ist Amateursport. Wer in Eisenhüttenstadt Fußball spielt, wird hier mit Fußball nicht seinen Lebensunterhalt bestreiten können. Für viele ist dieser Sport mehr ein Ausgleich“, hatte Rath bereits vor Saisonbeginn festgestellt. So sind viele seiner zwölf Schichtarbeiter nicht fit, für andere haben die Spiele am Wochenende durchgängig nicht mehr unbedingt Priorität.
Ähnliche Probleme hatte Rath bereits vor zwei Jahren in der Winterpause festgestellt – die Mannschaft stieg ab. Rath: „Unser geheimes Ziel waren 20 Punkte. Auch mit den 19 Zählern können wir noch gut leben. Doch es muss sich etwas ändern, ansonsten können wir erneut eine unliebsame Überraschung erleben.“ Auf alle Fälle ohne Kapitän Johannes Follert, der sich bei einem Hallenturnier schwer am Knie verletzte. Er fällt mindestens für ein Jahr aus. Ihn wird der erfahrene Pole Kamil Duchnowski ersetzen, der mit dem Neuzeller SV Erfahrungen in der Landesliga sammelte und zuletzt mit Vogelsang in der Kreisliga spielte. Während Christoph Wunder sich mit unbekanntem Ziel abmeldete, kehrt Mittelfeldspieler Rico Walter von der SG Aufbau Eisenhüttenstadt zurück.

Aufrufe: 030.1.2015, 14:21 Uhr
MOZ.de / Hagen BernardAutor