Denn die Form seines Teams konnte selbst der Klever Trainer nach einer durchwachsenen Vorbereitung mit mehreren Spielausfällen und witterungsbedingten Trainingsumgestaltungen nicht richtig einschätzen. Die personell zudem noch angespannte Lage machte die Situation am Sonntag nicht besser. Immerhin wurde aber noch Stürmer Jan-Luca Geurtz rechtzeitig zum Training am Freitagabend wieder fit, so dass ihn "Kucze" in Duisburg von Beginn an auflaufen ließ.
Doch die abstiegsbedrohten Gastgeber überraschten schon in der Anfangsphase mit ihrer offensiv-gefährlichen Spielweise. Tim Ramroth (2.), Nils Scharwächter (4.), Marcel Bockting (8.) und Felix van Berk (9.) vergaben in den ersten Spielminuten gleich mehrere Großchancen. Die frühe Buchholzer Führung, die Bockting nach zehn Zeigerumdrehungen erzielte, war da nur eine Frage der Zeit und die Schwanenstädter hatten sogar Glück, dass sie die Anfangsphase mit nur einem Gegentor überstanden. Kleves Geurtz hätte allerdings in der 27. Minute auch den Ausgleich erzielen können.
Nach dem Seitenwechsel nahm Thomas von Kuczkowski dann eine vielleicht sogar längst fällige taktische Veränderung vor. Angefangen hatten die Rot-Blauen mit einem 4-1-4-1-System, mit dem sie den Gegner aber kaum unter Druck setzen konnten. Dies gelang ihnen später mit einem 4-3-1-2-System, bei dem Mittelfeldspieler Levon Kurikciyan die typische Spielmacher-Position hinter den beiden Stürmern Otman Maechouat sowie Jan-Luca-Geurtz einnahm, deutlich besser.
Innerhalb von noch nicht einmal zehn Minuten drehten die Klever, bei denen Innenverteidiger Heinz-Josef Peters nach langer Verletzungspause sein Comeback gab, anschließend die Partie: Erst traf Maechouat zum 1:1 (62.), später folgten Tore von Bastian Grütter (64.) und Geurtz (69.). Eine weitere Chance ließ Letzterer sechs Minuten später vor den Augen von Ex-FCK-Kapitän Fabio Forster, der seine ehemaligen Mannschaftskameraden beim Auswärtsspiel in Duisburg besuchte, sogar noch liegen. Vor allem die Reaktion seines Teams in der zweiten Halbzeit und nach einem Pausenrückstand machte von Kuczkowski am Sonntag aber zufrieden. "Die Jungs haben im Kollektiv überzeugt", lobte er. Und seine spürbare Freude darüber zeigte, mit wie viel Engagement und Herzblut der Coach die letzten Rückrundenspiele mit dem 1. FC Kleve trotz aller Spekulationen angeht.