2024-04-24T13:20:38.835Z

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Motivator: Vor der Verlängerung gab Mannschaftsleiter Rene Schwarz noch einmal richtig Gas.
Motivator: Vor der Verlängerung gab Mannschaftsleiter Rene Schwarz noch einmal richtig Gas.

,,Tacki" lässt Hagenow jubeln

Fußball-Landespokal: HSV-Torhüter Patrick Tack hält entscheidenden Elfmeter zum Sieg gegen Verbandsligisten Einheit Ueckermünde

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HSV-Torhüter Patrick Tack hält entscheidenden Elfmeter zum Sieg gegen Verbandsligisten Einheit Ueckermünde

,,Wir sind vorher noch nie in die dritte Runde eingezogen. Das ist einfach nur geil", beschrieb Rene Schwarz seine Gefühlslage, nachdem er einige Sekunden durchgepustet hatte. Der Mannschaftsleiter des Fußball-Landesligisten Hagenower SV schien ähnlich mitgenommen wie seine Spieler, die immerhin 120 Minuten und ein Elfmeterschießen in den Knochen hatten - bei hochsommerlichen Temperaturen. Aber wenn es am Ende einen Erfolg zu feiern gibt, sind selbst Krämpfe in den Beinen schnell vergessen.


Beim unterlegenen Gegner sah das alles verständlicherweise anders aus: ,,In der ersten Runde hat sich ein Spieler schwer verletzt, hier verlieren wir einen durch Rote Karte: Der Pokal ist für uns die reine Katastrophe", nahm der Trainer von Verbandsliga-Aufsteiger FSV Einheit Ueckermünde, Thorsten Bergin, gehörigen Frust mit auf die vierstündige Rückfahrt im Bus.


Es war nicht eben ein spielerischer Leckerbissen, der den Zuschauern da in der Hagenower Parkstaße geboten hatte. Der ,,typische Pokalfight", der in torlosen 120 Minuten ,,von der Spannung lebte", traf es im Fußballerjargon schon eher. Dass die Partie 0:0 endete, lag in erster Linie an der Heimelf. Die Hagenower hätten sich angesichts mehrerer klarer Chancen an die eigene Nase fassen müssen, wären sie im entscheidenden Elfmeterschießen aus dem Wettbewerb gekegelt worden.


Den ersten Hochkaräter hatte Pierre Kaatz auf dem Fuß, der nach einem katastrophalen Missverständnis in der Ueckermünder Abwehr frei vor dem gegnerischen Tor auftauchte, aber am stark reagierenden Tim Beyer scheiterte (15.). Der musste auch gegen Dennis Steuwer Kopf und Kragen riskieren (34.). Der Verbandsligist agierte überwiegend mit langen Bällen, die selten einen Abnehmer fanden. Der Trainer sprach nach dem Spiel treffend von ,,Halbchancen". Ernsthaft geprüft wurde HSV-Keeper Patrick Tack jedenfalls nicht.


Vielleicht war Martin Wojatzky kurz nach dem Wiederanpfiff zu überrascht, als er nach einem schönen Hagenower Konter im Strafraum alle Zeit der Welt hatte. Völlig unbedrängt setzte er den Ball neben den Pfosten (48.). Ein weiterer schnell vorgetragener Gegenzug brachte Dennis Steuwer in eine gute Kopfballposition. Aber auch er verfehlte das Ziel (72.). Auf der anderen Seite klärte Danilo Grewe in höchster Not (70.), segelte ein von einem Hagenower Verteidiger abgefälschter Kopfball über die Latte (76.).


,,Los Jungs, das ist Pokal. Wir haben genug Power, wir wollen in die nächste Runde", feuerte Rene Schwarz seine Spieler vor der Verlängerung lautstark an. Es war nicht zu übersehen, dass alle Aktiven angesichts der annähernd 30 Grad auf dem Platz ziemlich auf dem Zahnfleisch gingen. HSV-Kapitän Christian Tügel brachte in einer Ueckermünder Überzahlsituation im letzten Moment noch einen Fuß dazwischen (96.), in ähnlicher Manier wurde Dave Kleucklings Schuss zur Ecke geklärt (112.). In einer ausgesprochen fairen Partie waren beide Teams dennoch am Ende nur zu zehnt. Der Schiedsrichter verwies Ueckermündes Christian Trottnow, der aus seiner Sicht als ,,Freisperrer" in der gegnerischen Abwehrmauer getreten hatte (99.), und Hagenows Dennis Steuwer für zwei Fouls in einer Aktion (115.) des Feldes.


Im Elfmeterschießen sprach zunächst einiges für die Gäste, nachdem Enrico Grewe als zweiter HSV-Schütze an Tim Beyer gescheitert war. Doch als Daniel Soyeaux das Tor verfehlte, hieß es vor dem fünften und letzten Durchgang 3:3. Dave Kleuckling verwandelte sicher, und so avancierte Patrick Tack durch seine Parade gegen Martin Schwarz zum Hagenower Helden des Tages. ,,Mal sehen, wen wir jetzt kriegen. Wir freuen uns riesig auf das Achtelfinale", blickte Rene Schwarz sehr gerne schon einmal voraus.


Hagenower SV: Tack - D. Grewe, Tügel, Tallig, E. Grewe, Geese, Wojatzky, Backhaus (76. Kleuckling), Wosniak (62. Konrad), Kaatz (106. Wapenhans), Steuwer.

Aufrufe: 08.9.2014, 18:30 Uhr
Thomas WillmannAutor