2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligabericht
SVS-Verteidiger Jiri Ptacek rettet hier gegen den Würzburger Stürmer Christopher Bieber. Foto: Weller
SVS-Verteidiger Jiri Ptacek rettet hier gegen den Würzburger Stürmer Christopher Bieber. Foto: Weller

Tabellenführer eine Nummer zu groß

Nach der Seligenportener 0:2-Niederlage gegen Würzburg fehlen den Klosterern schon vier Zähler bis zum Relegationsplatz

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Bis neun Minuten vor dem Abpfiff hielt sie, die SVS-Mauer. Dann sorgte der Würzburger Top-Joker Adam Jabiri für die entscheidende Bresche, bevor Amir Shapourzadeh die 0:2 (0:0)-Niederlage der Klosterer besiegelte. Florian Schlicker, Trainer des SV Seligenporten, sagte: ,,Die Mannschaft hat heute richtig geackert. Wir haben mit Kampf, Einsatz und Engagement lange die Null gehalten."

Bei regnerischem Wetter entwickelte sich schon bald das erwartete Spiel. Während der Spitzenreiter vehement die Offensive suchte, verlegte das Schlusslicht aus dem Klosterdorf sein Hauptaugenmerk darauf, eben dies mittels einer kompakten Abwehrmauer zu unterbinden. So bot der SVS mit den beiden Außenspielern Rico Röder und Ibrahim Devrilen sowie dem zentral postierten Patrick Schwesinger lediglich drei nach vorne orientierte Spieler auf und hinten rückte ,,Sechser" Jiri Ptacek bei Ballbesitz des Gegners zusätzlich in die Vierer-Abwehrkette.

Den gebotenen Raum nutzten die Kickers, um mit schnellen Vorstößen über die Flügel zum Erfolg zu kommen. Das erste Gefahrenmoment beschwor Shapourzadeh herauf, als SVS-Keeper Dominik Brunnhübner seine Hereingabe nicht festhalten konnte, die Kugel aber zur Ecke abgewehrt wurde (13.). Hatte Brunnhübner hier und bei einem Kopfball von Niklas Weißenberger (32.) noch Glück, reagierte er gegen den erneut köpfenden Weißenberger (36.) ebenso großartig, wie er nur wenige Sekunden später einen Knaller von Shapourzadeh aus dem Winkel fischte. Die Klosterer, die sich gegen ihren personell so ungleich besser bestückten Rivalen mit Herzblut und Leidenschaft wehrten, hatten ihre erste Torszene kurz vor der Pause, als Julian Schäf nach innen flankte, doch Christian Demirtas vor dem einschussbereiten Schwesinger klärte.

Zu Beginn des zweiten Durchganges gelang es dem SVS, die Kugel etwas besser in den eigenen Reihen zu halten und den Dauerdruck der Würzburger abzumildern. Nach einer schönen Kombination aus dem Mittelfeld heraus entfachte Röder sogar etwas Gefahr im Würzburger Strafraum, wurde dann aber von Nico Herzig abgedrängt (58.). Kickers-Coach Bernd Hollerbach reagierte auf diese für ihn weniger erfreuliche Tatsache und tätigte mit Steven Lewerenz und Adam Jabiri zwei spielentscheidende Wechsel. Fortan lief die Angriffsmaschinerie der Gäste wieder auf Hochtouren. Nachdem Brunnhübner spektakulär gegen Marco Haller klärte (67.), Lewerenz haarscharf vorbeizielte (68.) und Jabiri die Latte traf (70.) war es schließlich soweit. Letztgenannter unterstrich seinen Ruf als Top-Joker der Liga, indem er am langen Pfosten stehend eine Flanke von Lewerenz unhaltbar in den linken Winkel köpfte (79.). Jabiri war dann auch an der Entscheidung maßgeblich beteiligt. Zwar vermochte der aus seinem Kasten herauseilende Brunnhübner dessen Schuss noch per Fußabwehr zu parieren, doch Shapourzadeh schaltete am schnellsten und beförderte den Ball aus 16 Metern zum 2:0 (85.) ins nun leere Tor. Würzburg-Trainer Bernd Hollerbach war begeistert: ,,Wir haben ein klasse Spiel gemacht und den Ball laufen lassen, aber zunächst unsere Torchancen nicht genutzt." Nach der 15. Niederlage und den Punktgewinnen der Konkurrenz fehlen dem SVS vier Zähler auf den Relegationsplatz.

Dass dieser am Dienstag (15.30 Uhr!) im Nachholspiel beim FC Bayern München II verkürzt werden kann, wagen wohl nur die kühnsten Optimisten zu hoffen. Denn der Zweite weist acht Zähler zur Spitze auf und muss, will er die vagen Hoffnungen auf die Meisterschaft nicht aufgeben, unbedingt siegen. Immerhin muss SVS-Trainer Florian Schlicker trotz der frühen - dem am gleichen Tag stattfindenden Pokalknüller der ,,großen Bayern" geschuldeten - Anstoßzeit nur wenig personelle Abstriche machen. So wird neben dem gelbgesperrten Marco Christ nur der beruflich verhinderte Patrick Hobsch fehlen.

Aufrufe: 026.4.2015, 13:43 Uhr
Udo WellerAutor