2024-05-10T08:19:16.237Z

Vereinsnachrichten
Beim SV Woltersdorf ist man unzufrieden mit der Gemeinde. Archiv-Foto: Lennart Tramm
Beim SV Woltersdorf ist man unzufrieden mit der Gemeinde. Archiv-Foto: Lennart Tramm

"SVW-Sportler sind keine Schmarotzer!"

Streit über die Sport-Förderung: Zwischen dem SV Woltersdorf und Teilen der Gemeindevertretung ziehen dunkle Wolken auf

Der Verein bekommt nach dem Beschluss der Gemeindevertretung 2017 zwar 50 000 Euro, um damit einen Teil der Nutzungsentgelte zu finanzieren, die der kommunale Eigenbetrieb Sport- und Freizeitanlagen erhebt. Aber während diese Fördersumme aus Sicht des Vereins viel zu niedrig ist, kündigten einige Gemeindevertreter an, künftig auch dieser Summe nicht mehr zuzustimmen. Ihnen sind die Verwendungsnachweise des Sportvereins zu dürftig. Das bringt den Vorstand der Sportler erst richtig in Rage. "SVW-Sportler sind keine Schmarotzer!", heißt es in einem Statement des Vorstands.

Beantragt hatte der Verein für 2017 etwas über 58 000 Euro. Die tatsächlichen Entgelte, die der SV Woltersdorf für die Nutzung der Mehrzweckhalle, der Turnhalle in der Vogelsdorfer Straße und des Sportplatzes entrichten muss, belaufen sich nach Angaben von Stefan Richter, dem Vorsitzenden, im nächsten Jahr auf 101 286 Euro. Die Differenz müssen die Vereinsmitglieder über ihre Beiträge aufbringen. Wiederholt ist der Verein in den Ausschuss-Diskussionen aufgefordert worden, die Beiträge zu erhöhen.

In der Gemeindevertretung stimmte Karl-Heinz Ponsel von Unser Woltersdorf gegen die beschlossene Fördersumme. Es sei schon das dritte Jahr, dass der Verein nicht die erforderlichen Nachweise bringe. "Jetzt ist Schluss", so Ponsel. Im Ton moderater, aber in der Sache genauso argumentierte Heinz Vogel vom Bürgerforum, während Monika Kilian (SPD) und Wilhelm Diener (FDP-Liste/Bronsert) eine Lanze für den Verein brachen.

In seinem Statement zeigt sich der Vorstand erbittert über die Kritik. Vor Jahren sei vereinbart worden, dass der Verein sich darauf einstellen solle, dass er 60 Prozent seiner Kosten von der Gemeinde bekommen werde - statt wie früher 100 Prozent. Darauf habe man sich eingestellt. Richter räumt ein, dass er sich dabei auf mündliche Absprachen mit der Verwaltung unter dem einstigen Bürgermeister Wolfgang Höhne - 2010 aus dem Amt geschieden - beruft. Nach diesem Maßstab, rechnet der SV vor, müsste er für 2017 mehr als 60 000 Euro bekommen. "Doch von dieser früheren Vereinbarung wollen die neuen Gemeindevertreter nichts mehr wissen", so der Vorstand.

Die Sportler machen zudem eine Gegenrechnung auf. Sie verweisen darauf, dass der Verein auch noch ganz andere Aufwendungen hat, für Geräte, Trikots, Schiedsrichter - und auf den wichtigen Beitrag, den der gemeinnützige Verein für das Leben vieler Familien im Ort leistet. Er sorge dafür, "dass über 400 Kinder und Jugendliche eine sinnvolle Freizeitgestaltung genießen können. Rund 70 ehrenamtliche Trainer und Übungsleiter opfern dafür ihre Freizeit."

Immerhin winkt dem Sportverein ein Zeichen der Anerkennung: Beim Neujahrsempfang soll unter anderen Stefan Richter für genau dieses ehrenamtliche Engagement gewürdigt werden.

Aufrufe: 023.12.2016, 07:13 Uhr
MOZ.de / Joachim EggersAutor