2024-04-25T14:35:39.956Z

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Siegtorschütze in Baunatal: Bartosz Franke. Archivfoto: Tom Klein
Siegtorschütze in Baunatal: Bartosz Franke. Archivfoto: Tom Klein

SVW mit Moral: 1:0-Sieg in Baunatal

Bartosz Franke trifft kurz vor Schluss+++Vasic: Genauso müssen wir weitermachen+++Zweites Zu-Null-Spiel in Folge

Baunatal. Die Zukunft steht in den Sternen, doch die Leistungsbereitschaft bleibt hoch. Beim früheren Zweitligisten KSV Baunatal belohnten sich die Hessenliga-Fußballer des SV Wiesbaden kurz vor Schluss für einen insgesamt kompakten Auftritt.
Die Entstehung des 1:0-Siegtreffers: Younes Bahssou wollte den Ball im Strafraum mit der Brust annehmen, als plötzlich ein Abwehrbein in Kopfhöhe zum Störfaktor wurde. Der Referee erkannte auf indirekten Freistoß. Die Spezialisten Toni Muca und Toni Reljic postionierten sich, doch den kurz angetippten Ball drosch schließlich Bartosz Franke ins Netz. Die restlichen Sekunden bis zum Schlusspfiff überstanden die Wiesbadener unbeschadet – der Dreier im zweiten Spiel in Folge ohne Gegentor war perfekt.

Tuchfühlung zu Toprängen

Mit 21 Punkten hat sich der Sportverein damit vor dem Heimspiel gegen Oberrad wieder näher an die Spitzengruppe herangepirscht. Und das, obwohl gleich sieben Mann wegen Verletzung oder Erkrankung fehlten. „Die Jungs, die einsatzfähig waren, haben sehr organsiert gespielt und praktisch den Sieg erzwungen. Das war eine ganz wichtige Bestätigung, für das, was wir wollen. Genauso müssen wir weitermachen“, empfand Trainer Djuradj Vasic seine Direktiven optimal umgesetzt.
Von Resignation angesichts der Allianz-Pläne mit dem SV Wehen Wiesbaden war im Spielerlager jedenfalls überhaupt nichts zu spüren. Wo doch sowohl bei einem Kräftebündeln mit dem Nachbarn als auch bei einem Scheitern der Gespräche – Präsident Andreas Reich würden in diesem Fall nach der laufenden Runde beim SVW als Hauptsponsor aussteigen – der eigentlich angestrebte Regionalliga-Aufstieg nicht machbar ist. Selbst wenn sich die Mannschaft qualifizieren sollte.

Sieben Ausfälle verkraftet

Die Spieler interpretierten das in Baunatal nicht als Perspektivlosigkeit. Im Gegenteil: Das Team kompensierte im 9000 Zuschauer fassenden Parkstadion, in dem sich 150 Besucher verloren, das Fehlen von Rudi Hübner, Christopher Hübner, Michael Seidelmann, Strahinja Pajic, Kevin Effiong, Alexander Hien und Rene Schwall. Der Wille, sich trotz allem als Formation mit Potenzial zum Aufstieg zu beweisen beziehungsweise für die Zukunft Eigenwerbung zu betreiben, war klar erkennbar.

Abwehr endlich sattelfest

Auffallend: Endlich erweist sich die Abwehr als so sattelfest, wie sich das Vasic bereits ab dem ersten Spiel gewünscht hätte. Vor dem sicheren Torhüter Nico Adami ließen Kapitän Marko Kopilas und Ferhat Gündüz im Zentrum nichts anbrennen. Rechtsverteidiger Joshua Iten und der sonst in der Offensive eingesetzte Bartosz Franke, der auf der linken Abwehrseite aushalf, erfüllten ebenfalls ihre Aufgaben. Auch die Offensive setzte Akzente. Allerdings fehlten im Abschluss zunächst Nuancen. Wie bei Freistoß von Toni Reljic, den Baunatals starker Schlussmann Tobias Schlöffel an den Pfosten lenkte (20.). Nach der Pause trat Toni Muca zum Freistoß an, fand gleichfallls in Schlöffel seinen Meister. Die Nordhessen kamen derweil erst in der 62. Minute zu einer ersten Chance, ohne das SVW-Gehäuse ernsthaft in Gefahr zu bringen. „Wir waren einfach die reifere Mannschaft“, freute sich Vasic über den guten Auftritt.


SVW: Adami – Iten, Kopilas, Gündüz, Franke – Grüter, Reljic – Ernst (73. Bilgin), Muca, Bektasevic (65. Rottenau) – Bahssou.
Tor: 0:1 Franke (89.). – SR: Frohnapfel (Neuhof bei Fulda). – Zuschauer: 150.

Aufrufe: 018.10.2015, 10:07 Uhr
Stephan NeumannAutor