2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Vizepräsident Helmut Heiser will mit dem SVW mittelfristig wieder aufsteigen.
Vizepräsident Helmut Heiser will mit dem SVW mittelfristig wieder aufsteigen.

»Wollen Abstieg als Chance begreifen«

SVW-Vizepräsident Helmut Heiser spricht nach Landesliga-Abstieg über Pläne, Neuzugänge und die Rolle der Jugend

Mainz. Acht Spielzeiten verbrachte der SVW Mainz zuletzt in der Fußball-Landesliga und hatte sich zu einer Spitzenadresse in Mainz entwickelt. Nach einer schwachen Spielzeit folgte nun der Abstieg in die Bezirksliga. Helmut Heiser, Vizepräsident der Weisenauer, sieht darin jedoch eine Chance, sich neu aufzustellen und mit vielen jungen Leuten mittelfristig in die Landesliga zurückzukehren.

Herr Heiser, seit dem Abstieg aus der Landesliga sind nun ein paar Wochen vergangen. Wie sehen aktuell die Zukunftsplanungen aus?

Natürlich waren wir alle nicht glücklich mit dem Verlauf der Saison, allerdings auch nicht wirklich überrascht davon. Schließlich haben wir in den letzten Jahren bereits öfter im unteren Drittel um den Klassenerhalt gekämpft. Wir wollen nun den Abstieg vor allem als Chance begreifen. Es steht nicht der direkte Wiederaufstieg im Fokus, sondern die Entwicklung einer jungen, dynamischen Truppe, die mittelfristig die Rückkehr in die Landesliga schaffen soll. Außerdem sollen die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer auch mal wieder schönem und erfolgreichem Fußball für ihre Mühen belohnt werden.

Sie sprechen bereits die Jugend an. Welche Rolle spielt der eigene Nachwuchs in der kommenden Spielzeit?

Wir haben vor zwei Jahren unsere Zweite Mannschaft abgemeldet, um den Weg der A-Junioren in die Erste Mannschaft zu erleichtern. Entsprechend sind wir auch froh, gleich neun Spieler aus dem eigenen Nachwuchs in der kommenden Saison im Kader zu haben. Gemeinsam mit den externen Neuzugängen und den verbliebenden Spielern aus der vergangenen Saison eine konkurrenzfähige Kombination zu schaffen.

Ist denn die Kaderplanung bereits abgeschlossen?

Wir haben aktuell 15 Zu- und 14 Abgänge zu verzeichnen. Neben den Jugendspielern kommen Daniel Wolf (TSV Schott II), Christian Friedel (Fortuna Mombach), Benedikt Arndt (SG Walluf), Claudius Neusser (FSV Oppenheim), Derrick King (Fiam Italia) und Julian Peters (TuS Singhofen) neu ins Team. Christoph Kleber wird nach Verletzung wieder neu angreifen. Ansonsten sind wir lediglich noch auf der Suche nach einem Stürmer, der uns bestenfalls direkt weiterhelfen kann. Schließlich haben uns ein paar Leistungsträger verlassen.

Waren Top-Spieler wie Dennis de Sousa Oelsner nicht zu halten?

Dennis hat sich absolut korrekt verhalten und uns frühzeitig über seinen Wechselwunsch in Kenntnis gesetzt. Natürlich ist es nachvollziehbar, dass so ein junger Spieler gerne in der Oberliga spielen möchte (wechselt zum SV Gonsenheim, Anm. d. Red.). Auch andere wollten den Weisenauer Weg nicht mitgehen und haben sich neue Vereine gesucht. Vereinstreue, wie man sich früher noch kannte, gibt es heute nunmal nur noch selten. Das müssen wir akzeptieren.

Sie gehen mit Trainer Michael Horn in die neue Saison. Genießt der Coach das absolute Vertrauen im Verein?

Als Michael Horn zum Verein zurückgekehrt ist, war uns sofort klar, dass dies nicht nur ein kurzes Intermezzo werden soll. Wir planen langfristig mit ihm und natürlich genießt er absolutes Vertrauen. Murat Akkaya wird ihm künftig als Co-Trainer zur Seite stehen, außerdem ist auch Jochen Walter weiter als Co- und Torwart-Trainer involviert.

Wie gut kennen Sie die kommenden Gegner und wie stark schätzen Sie die Bezirksliga ein?

Wir gehen ganz offen an die Sache ran und schauen zunächst vor allem auf uns selbst. Ziel ist es, aus den zahlreichen neuen und jungen Spielern möglichst schnell eine Mannschaft zu formen. Alle sollen Spaß haben und bereit sein, alles zu geben. Die erfahrenen Spieler sollen die Marschroute vorgeben, die Jungen sich entwickeln. Erst wenn wir diesen Schritt geschafft haben, werden wir Ziele für die neue Saison definieren.



Aufrufe: 022.6.2017, 17:00 Uhr
Tommy RheinAutor