2024-04-19T07:32:36.736Z

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Mit Teamwork auf dem Weg zur Spitzenmannschaft: Rudi Hübner (von li.), Younes Bahssou und Toni Reljic klatschen ab. Archivfoto: Tom Klein
Mit Teamwork auf dem Weg zur Spitzenmannschaft: Rudi Hübner (von li.), Younes Bahssou und Toni Reljic klatschen ab. Archivfoto: Tom Klein

SVW: Initialzündung nach Blitzgegentor

Am Ende einer turbulenten Woche verwandelt Vasic-Team in Stadtallendorf 0:2-Rückstand in 3:2-Sieg+++Gegentor nach acht Sekunden, Siegtreffer nach Co-Produktion von Chris Hübner und Younes Bahssou

Stadtallendorf. Alles schien bereits verloren, die Saison in der Fußball-Hessenliga nach knapp einem Drittel der Saison gelaufen. Doch nach schnellem 0:2-Rückstand beim Tabellenzweiten Eintracht Stadtallendorf zeigten die Spieler des SV Wiesbaden eine unglaubliche kollektive Trotzreaktion am Ende einer turbulenten Woche, an deren Anfang die Offenlegung der Verschmelzungspläne mit dem Nachbarn SV Wehen Wiesbaden gestanden hatte und die mit einem 3:2-Auswärtscoup endete. Ausgelassen feierten die Wiesbadener Umbieger diesen Triumph, der zumindest den Kontakt zu Rang zwei (berechtigt zur Teilnahme an Aufstiegsspielen) verringert.

Im Kollektiv Charakter gezeigt

Hätte Stadtallendorf gewonnen, wären es satte zwölf Zähler Abstand gewesen, so sind es nur noch sechs. Womöglich die Initialzündung für die nächsten Aufgaben. Beginnend mit dem Heimspiel gegen den SC Hessen Dreieich (Sa., 10. Okt, 15 Uhr). Ein klares Zeichen von Charakterstärke: Unbenommen davon, ob es am 23. November im Rahmen der Mitgliederversammlung das benötigte Zwei-Drittel-Votum für eine Allianz gibt oder der Sportverein im Fall geringerer Zustimmung weiter unter eigener Flagge segelt, zeugt der Kraftakt davon, dass Trainer und Team weiter an das Ziel Aufstieg glauben. Auch der im Ausland weilende SVW-Präsident Andreas Reich, der sich von Teammanager Rudi Collet via SMS über das Geschehen auf dem Laufenden halten ließ und am Ende frohlocktee: „Super, wir schaffen den Aufstieg.“ Chefcoach Djuradj Vasic wertete das Erfolgserlebnis auf seine Art: „Wir haben völlig vedient gewonnen. Das ist ein Hinweis, dass wir doch einiges können.“

Gegentor nach acht Sekunden weggesteckt

Vasic selbst wäre aber nach acht gespielten Sekunden wohl erst einmal am liebsten im Boden versunken. Ohne dass sein Team in einem Zweikampf gekommen wäre, führte Stadtallendorfs erster Angriff in Rekordzeit über die rechte Seite zum 1:0. Als Strahinja Pajic den Ball im Strafraum unglücklich an die Hand bekam, hieß es per Strafstoß in der 30. Minute gar 2:0 für die Heimelf. Was die Wiesbadener aber keineswegs resignieren ließ.
Im Gegenteil: Toni Muca zirkelte einen Freistoß aus 22 Metern gekonnt ins kurze Ecke (40.) und gleich nach Wiederbeginn verwertete Rudi Hübner die Vorlage von Younes Bahssou zum 2:2. Im Vergleich zu Stadtallendorfs Blitzstartern brauchte der SVW 20 Sekunden für diesen Treffer.

Siegtor Co-Produktion von Chris Hübner und Younes Bahssou

Um in der Folge läuferisch, kämpferisch und spielerisch alle Register zu ziehen. Während Eintracht-Coach Dragan Sicaja von Referee Klein auf die Tribüne verbannt wurde, präsentierte sich der Sportverein nun als echtes Spitzenteam. Hinten ließ Trainer Vasic diesmal bei gegnerischen Standards im Raum verteidigen, was sich als richtige und effektive Strategie erwies. Keeper Nico Adami fischte die hohen Bälle sicher herunter, vor ihm machten Marko Kopilas und Ferhat Gündüz das Zentrum dicht und Kevin Effiong feierte als rechter Verteidiger ein bemerkenswertes Punktspiel-Debüt. Auf der linken Defensivseite war Alexander Hien dagegen noch die lange Verletzungspause anzumerken. Und nach vorne kurbelte derweil Dustin Ernst über die rechte Bahn unentwegt an. Es war ein Tag, an dem Vasics Entscheidungen in ihrer Gesamtheit griffen. Dazu zählte auch die Einwechslung von Chris Hübner. Der passte in der 80 Minute ganz stark auf Bahssou, der nach Wochen mit schwächeren Leistungenganz cool einschob. Und damit das große Ziel am Leben erhielt.

SVW: Adami – Effiong, Pajic, Kopilas, Hien (46. Seidelmann – Pajic (59. C. Hübner), Reljic – Ernst, Muca, R. Hübner (65. Rottenau) – Bahssou.
Tore: 1:0 (1.) Tega, 2:0 Arifi (30./Handelfmeter).2:1 R. Hübner (46.), 2:3 Bahssou (80.). – SR: A. Klein (Offenbach). – Zu.: 330.

Aufrufe: 03.10.2015, 17:44 Uhr
Stephan NeumannAutor