2024-03-28T15:56:44.387Z

Ligabericht
SVS-Verteidiger Kevin Woleman (li.) spielt derzeit überragend.  Foto: Weller
SVS-Verteidiger Kevin Woleman (li.) spielt derzeit überragend. Foto: Weller

SVS will gegen Haching „etwas anzetteln“

Der SV Seligenporten freut sich auf das Duell mit dem souveränen Spitzenreiter und will das Top-Team der Liga ärgern.

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Alle bisherigen neun Partien gewonnen. Mit sieben Punkten Vorsprung auf Platz zwei souveräner Tabellenführer. Dazu mit 30 Toren die treffsicherste Offensive und mit lediglich fünf Gegentreffer das undurchdringlichste Bollwerk: Die SpVgg Unterhaching, am Freitag (19 Uhr) zu Gast im Kloster, ist in der Regionalliga Bayern das Maß aller Dinge.

Ganz überraschend kommt dies für den ehemaligen Bundesligisten freilich nicht. Immerhin gaben Präsident und Ex-Profi Manfred Schwabl sowie Trainer Claus Schromm schon zu Beginn dieser Spielzeit das Ziel „Meisterschaft“ aus. Überragender Akteur im ohnehin mit lauter Könnern besetzten Kader ist zweifellos Stephan Hain.


Mit zehn Treffern auf dem Thron

Obwohl erst zum dritten Spiel verpflichtet, thront der ehemalige Augsburger Bundesligaspieler mit zehn Treffern an der Spitze der Torjägerliste. Dass dem so ist, hat der 27-Jährige auch seinem sich in überragender Form befindlichen Mannschaftkollegen und Spielgestalter Sascha Bigalke (26) zu verdanken. Überhaupt erledigten die Hachinger ihre bisherigen Aufgaben fast stets im Handstreich und hatten nur beim knappen 1:0-Sieg in Schalding mehr Mühe als erwartet. Dieser kleine Wackler wurde dann mit drei Siegen und 14:1 Tore gegen die ambitionierten Teams vom FC Schweinfurt 05, des 1. FC Nürnberg II und FV Illertissen in für die – momentan so gut wie nicht vorhandene – Konkurrenz einschüchternder und eindrucksvoller Weise ausgebügelt. Diese Attribute darf sich auch der SVS ans Revers heften, der, sich vor kurzem noch ein kümmerliches Dasein am Tabellenende fristend, nach zehn Punkten aus den jüngsten vier Spielen zu so etwas wie die Mannschaft der Stunde gemausert hat.

Kein Interesse an Zahlenspielen

Für derlei Zahlenspielerei hat SVS-Trainer allerdings nur ein kurzes „interessiert mich nicht“ übrig. „Wir“, so der Coach weiter, „stehen recht weit unten und Unterhaching ist ganz oben, deshalb sind sie auch klarer Favorit. Etwas anderes zu glauben wäre weit weg von jeder Realität.“ Die Flinte einfach so ins Korn zu werfen, ist sein Ding freilich nicht. Vielmehr hat er sich mit seinen Trainerkollegen und Taktikspezialisten Serdal Gündogan schon längst ins stille Kämmerlein verzogen um „etwas anzuzetteln.“ Damit, was genau angezettelt werden soll, hält sich Schlicker noch bedeckt, verrät aber immerhin die grundlegende Marschrichtung: „Wir werden uns sicherlich nicht hinten reinstellen und das Tempo verschleppen, dafür ist das Gegenpressing der Hachinger viel zu stark.“ Dies umso mehr, als eine solche Strategie so gar nicht „Kloster-like“ wäre. Stattdessen fordert der Trainer die Seinen auf, „stets darauf aus zu sein, selbst die Initiative zu ergreifen, egal ob mit oder gegen den Ball.“ Dabei wird Außenverteidiger Kai Neuerer nicht mittun können. Er fällt wegen eines Risses des rechten Syndesmosebandes etwa sechs Wochen aus.

Beim SVS baut man vor dem Haching-Spiel auch auf die mentale Komponente. „Wir haben die Chance, als erste Mannschaft überhaupt dem Spitzenreiter Punkte abzuknöpfen, etwas Schöneres gibt es doch gar nicht, dafür werden wir alles tun.“ Sollte es schiefgehen, dann, so Schlicker, „wirft uns das auch nicht um. Wir wissen schließlich, wo wir her kommen.“

Aufrufe: 015.9.2016, 10:12 Uhr
Udo WellerAutor