2024-04-25T10:27:22.981Z

Ligabericht
Diese Spieler sollen es in der Saison 2016/17 für den SV Seligenporten in der Regionalliga richten.  Foto: Weller
Diese Spieler sollen es in der Saison 2016/17 für den SV Seligenporten in der Regionalliga richten. Foto: Weller

SVS startet mit Zuversicht und Juri Judt

Für Seligenporten geht es zum Auftakt der Regionalliga-Saison mit dem Ex-Profi gegen die Reserve der SpVgg Greuther Fürth.

Die SpVgg Greuther Fürth II, an diesem Freitag (18.30 Uhr) auf der Sportanlage des TSV Burgfarrnbach Gastgeber des SV Seligenporten, ist Gründungsmitglied der Regionalliga Bayern und belegte dort zuletzt Platz neun.

Davon, dass die Fürther ihren Kader mit neun Zu- und mehr als einem Dutzend Abgängen einer Radikalkur unterzogen, profitierte auch der SVS, der mit Innenverteidiger Christian Held und Mittelfeldmann Marco Weber zwei Kicker aus der Fürther Talentschmiede holte. Für Fürth geht es darum, sich mit dem sehr jungen Kader von den unteren Tabellenregionen fern zu halten.


Die Zu- und Abgänge bei den Klosterern:

Vordergründig deutete die Tatsache, dass acht Spieler ihre Zelte beim SVS abgebrochen haben, auf einen erheblichen Umbruch hin. Tatsächlich war aber mit Rico Röder nur ein Spieler darunter, der in der Rückrunde zum Stamm gehörte. Unter den sieben Neuzugängen stellt natürlich Juri Judt den absoluten Königstransfer dar.

Der 29-jährige defensive Mittelfeldspieler stand zuletzt beim Drittligisten Rot-Weiß Erfurt unter Vertrag. Seine erfolgreichste Zeit verbrachte Judt beim FCN, für den er 44-mal in der Bundesliga auflief. Auch bei Greuther Fürth hinterließ der Deutsch-Kasache in 76 Zweitligapartien bleibenden Eindruck.

Von Jahn Forchheim ins Kloster wechselt Tugay Akbakla (20), der sich mit dem von der U23 hochgezogenen Patrick Bogner (19) die Rolle des Ersatztorhüters teilen wird. Um den Konkurrenz im Abwehrbereich zu erhöhen, wurde Christian Held (22) verpflichtet. Der Innenverteidiger kommt von Greuther Fürth II, für die er in zwei Jahren 45 Regionalligaeinsätze absolvierte. Von Quelle Fürth stammt Lucas Werner. Der 19-Jährige bevorzugt die Position des linken Außenverteidigers und gilt als Perspektivspieler.

Etwas andere Ziele hegt der sieben Jahre ältere Mario Swierkot. „Ich will meine vielleicht letzte Möglichkeit nutzen, mich höheren Aufgaben zu stellen“, so der vom 1. SC Feucht losgeeiste Flügelspieler. Während dieser also auf seinen ersten Einsatz in der Regionalliga brennt, jagte Marco Weber (SpVgg Greuther Fürth II) dem Leder in Bayerns Eliteklasse schon 50-mal hinterher. Der 23 Jahre alte, zentrale Mittelfeldmann, der in Fürth als Kapitän fungierte, soll auch beim SVS eine Führungsrolle einnehmen.

Ihm zur linken Seite soll künftig Noah Tiefel (20) wirbeln. Tiefel avancierte beim 1. SC Feucht mit enormer Ballsicherheit und glänzender Technik zur Entdeckung. Mit Marcel Mosch (23) heuerte ein alter Bekannter beim SV Seligenporten an. Der Stürmer, der bereits in der Spielzeit 2014/15 im Kloster weilte, kommt vom Drittligisten SV Wacker Burghausen.

So lief die Vorbereitung der Schlicker-Truppe:

Im ersten Testspiel der Saisonvorbereitung wurde Ligarivale FC Ingolstadt II klar beherrscht und mit 2:0 geschlagen. Beim SC 04 Schwabach (Landesliga) drehte der SVS nach einem 0:3-Rückstand furios auf und die Begegnung binnen 20 Minuten um.

Gegen den Bayernligisten VfB Eichstätt folgte dann mit einem 3:0-Sieg wiederum ein richtig guter Auftritt. Mangelnde Zielstrebigkeit, etliche Verletzungen und ein Kräfteeinbruch in der zweiten Hälfte führten dann gegen den SSV Jahn Regensburg II (Bayernliga) zu einer deutlichen 0:3-Pleite für die Klosterer.

Zum Tiefpunkt der Vorbereitungsspiele geriet die 1:2-Niederlage beim ATSV Erlangen (Bezirksliga), wo das Team komplett enttäuschte und sich Stanislaus Herzel zu allem Überfluss zwei Rippen brach. Beim 2:0 beim FSV Stadeln (Bezirksliga) wurde eine spielerisch überzeugende Leistung durch die fehlende Kaltschnäuzigkeit im Abschluss getrübt.

Das sind die Schlüssel zum sportlichen Erfolg:

In spielerischer Hinsicht braucht sich der SVS auch in der Regionalliga nicht zu verstecken. Auch dass der Großteil des Kaders die Anforderungen der Liga kennt und das Trainerteam Schlicker/Gündogan bestens harmoniert, ist nicht zu unterschätzend.

Jedoch muss das Team seine in der Bayernliga zuweilen zur Schau getragene Leichtsinnigkeit abstellen. Um das notwendige kämpferische Moment einzubringen, ist Juri Judt der richtige Mann. Der Ex-Profi hat sich in Windeseile unverzichtbar gemacht.

Mindestens genauso wichtig ist aber, dass die dann eingeleiteten Offensivaktionen gewinnbringend abgeschlossen werden – beim SVS ein schon altbekanntes Manko. Eine herausragende Rolle kommt auch Keeper Christopher Pfeiffer zuteil.

Die MZ-Prognose für die Saison des SV Seligenporten:

Gelingt es dem SVS neben dem spielerischen Moment auch die kämpferische Komponente in die Waagschale zu werfen, ist der Klassenerhalt machbar. Förderlich hierfür ist auch das traditionell unaufgeregte Umfeld der Klosterer.

Sollte jedoch die Abschlussschwäche anhalten oder sollten Leistungsträger wie Judt und Pfeiffer über längere Zeit ausfallen, wird es kritisch.

Aufrufe: 014.7.2016, 15:00 Uhr
Udo WellerAutor