2024-05-10T08:19:16.237Z

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SVS schläft kurz ein, gewinnt aber 4:3

Gerade einmal 30 Sekunden waren gespielt, und schon machte Sandro Scuderi die erste Ansage: "So, jetzt erst einmal den Ball laufen lassen", forderte er sein Team auf.

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Der Landesligist SV Straelen gewinnt das erste Testspiel gegen den Bezirksliga-Aufsteiger SV Schwafheim. Nach einer 3:0-Führung geraten die Blumenstädter aus dem Tritt und kassieren innerhalb weniger Minuten drei Gegentore.
Am Sonntag absolvierten der Trainer des SV Straelen und sein Landesligateam das erste Testspiel im Hinblick auf die neue Saison. Mit dabei waren auch die Straelener Zugänge, die sich erstmals in der Spielpraxis beweisen durften.

Im SV Schwafheim stand kein schlechter Gegner auf der Kunstrasen-Matte am Holländer See in Geldern. Schwafheim hatte sich zuletzt enorm verstärkt und in der Vorsaison den Aufstieg in die Bezirksliga geschafft. Dennoch präsentierten sich die Straelener in der ersten Hälfte ballüberlegen und gingen schon nach zehn Minuten durch Timo Hoffstadt mit 1:0 in Führung.

Die Schwafheimer Qualität blitzte hier und da kurz auf, dennoch gelang es dem Bezirksligisten nicht, gefährlich vors Grün-Gelbe Tor vorzustoßen. Straelens neuer Ersatzkeeper Marcel Siepmann hatte im ersten Durchgang nur wenig zu tun.

Aber auch die Straelener bekleckerten sich in der Offensive nicht gerade mit Ruhm. Zwar hatte die Scuderi-Elf weiterhin deutlich mehr Ballanteil, wirkte im Abschluss aber zu behäbig. Die Partie begann, vor sich hin zu plätschern. Erst kurz vor Ende hatten die Schwafheimer eine gute Gelegenheit, den Ausgleich zu markieren. Nach einem Foul kurz vor dem Sechzehner, erhielt das Team einen Freistoß. In Anlehnung an die neue Herangehensweise im Weltfußball, forderte Straelens Co-Trainer Stefan Post den Schiedsrichter spaßeshalber auf, den Freistoßpunkt und die gegnerische Mauer mit dem neuen Freistoßspray zu markieren. Doch noch hat der weiße Schaum seinen Weg in den Amateurfußball nicht gefunden. Und ob er dem Gelderner Kunstrasen gut getan hätte, ist ebenfalls ungewiss.

Trotz der guten Chance, verpassten es die Schwafheimer, das 1:1 zu erzielen - der Freistoß landete in den Händen von SVS-Keeper Siepmann. Zur Pause wechselte Coach Scuderi mehrere neue Spieler ein, was eine personell neu aufgestellte Viererkette zur Folge hatte. In der ersten Viertelstunde erhöhte Straelen zunächst durch Lukas Sankowski und Sebastian Clarke. Was danach aber folgte, erinnerte den ein oder anderen Zuschauer an das WM-Halbfinale zwischen Deutschland und Brasilien. So wie das deutsche Team hatte Schwafheim besonders effektive zehn Minuten und glich nach Stellungsfehlern in der SVS-Abwehr zum 3:3 aus. An der Stelle konnte Scuderi dann auch nicht mehr ruhig bleiben. "Sprecht miteinander", forderte er seine Jungs lautstark auf. Der Landesligist rappelte sich schließlich wieder auf und stellte die alten Verhältnisse durch ein Tor von Clarke zumindest ansatzweise wieder her. Schwafheim verbuchte kurz vor Ende noch einen Lattentreffer, dabei blieb es dann aber auch.

"Für einen Ersttest war es in Ordnung. Schwafheim ist ja auch keine Schlawiner-Truppe. Man konnte einiges Gutes sehen", sagt Scuderi. "Die drei Buden innerhalb von zehn Minuten sollte man nicht überbewerten. Mir ist es wichtig, dass sich das Team findet." Und Ansätze seien erkennbar gewesen, sagt der Coach. "In vielen Situationen konnte man unseren Spielern die Freude am Spiel ansehen. Was mir fehlte, war die Kommunikation untereinander." Daran gilt es in den kommenden Testspielen noch zu feilen.

Aufrufe: 014.7.2014, 11:23 Uhr
Rheinische Post / Christian CadelAutor