2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligabericht
Ein uninspirierter SVS (grün) unterlag beim FC Ingolstadt.  Foto: Weller
Ein uninspirierter SVS (grün) unterlag beim FC Ingolstadt. Foto: Weller

SVS ist lange in Überzahl und verliert

Die Klosterer kicken beim FC Ingolstadt II mehr als 70 Minuten mit einem Mann mehr, kassieren aber eine 1:2-Niederlage.

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Nach fünf Spielen ohne Niederlage, verlor der SVS beim FC Ingolstadt II mit 1:2 (0:0) und rutscht damit auf den vorletzten Tabellenplatz ab. Nach den Ausfällen des verletzten Bastian Herzner sowie Patrick Hobsch (Gelb-Rot-Sperre) und des privat verhinderten Noah Tiefel waren die Klosterer gezwungen, ohne echte Sturmspitze zu agieren.

Dass neben dem in die ungewohnte Rolle einer „falschen Neun“ schlüpfenden Marco Christ mit Innenverteidiger Kevin Woleman zudem zwei körperlich nicht voll auf der Höhe befindliche Spieler auflaufen mussten, darf zwar als Handicap durchgehen, entschuldigt jedoch die über weite Strecken uninspirierte und fehlerhafte Vorstellung des SVS keineswegs. Dies umso mehr, als sich der Gegner nach einem frühen Platzverwies mehr als 70 Minuten in Unterzahl befand. Die Gastgeber forderten SVS-Keeper Christopher Pfeiffer gleich in der zweiten Minuten, als dieser einen Schuss von Robert Leipertz – neben Maurice Multhaup dem Bundesliga-Kader angehörend – reaktionsschnell mit dem Fuß abwehrte. Nach diesem frühen Schreck vermochten die Klosterer das Geschehen recht ausgeglichen zu gestalten, ließen aber ebenso wie der FCI zwingende Aktionen nach vorne vermissen.


Ins Gesicht gegriffen

In der 21. Minute legte der Ingolstädter Nico Dantscher seinen Kontrahenten Lino D’Adamo unfair auf den Rasen, um ihm dann auch noch ins Gesicht zu greifen. Schiedsrichter Simon Marx (Großwelzheim) schickte den Übeltäter mit Rot vom Feld. Wer nun glaubte, der SVS schöpfe aus dieser Überzahl Kapital, sah sich getäuscht. Versuchten sie zunächst zielstrebiger nach vorne zu spielen, fanden sie bald gegen den sich geschickt zurückziehenden und die Räume verengenden FCI kein Durchkommen. Nur bei einer Hereingabe von Fabian Klose, die der im Strafraum befindliche Christ aber nicht verarbeiten konnte, verbreitete der Gast einen Hauch von Gefahr (41.). Der durfte nach einer tollen Faustabwehr von Pfeiffer gegen Ryoma Watanabe dann sogar von Glück sprechen, dass es torlos in die Pause ging.

Dies sollte sich sieben Minuten später ändern: Nach einem Einwurf von der linken Seite düpierte Robert Leipertz seinen Gegenspieler Pascal Worst und beförderte die Kugel aus spitzem Winkel zum 1:0 für Ingolstadt ins Tor. Hatte Pfeiffer hier keine Abwehrchance, verhinderte er nur eine Zeigerumdrehung später gegen den frei vor ihm aufkreuzenden Leipertz mit einer Fußabwehr das eigentlich sichere 2:0.


Den Faden völlig verloren

Des Keepers Mitstreiter auf dem Feld aber verloren nun den ohnehin sehr rudimentären spielerischen Faden vollends und zeigten sich nervös und fahrig. Der FCI hingegen strotzte vor Selbstvertrauen und verwischte die Tatsache, einen Feldspieler weniger zu haben, komplett. Die fast logische Konsequenz ließ nicht lange auf sich warten – genau bis zur 62. Minute. Dann schlängelte sich Leipertz wie ein Aal durch die SVS-Abwehr, um urplötzlich abzuziehen. Sein von Pfeiffer reaktionsschnell abgewehrtes Geschoss landete genau vor den Füßen von Andreas Buchner, der mühelos, weil völlig frei, zum 2:0 einschob.

Der SVS versuchte mit den Einwechslungen von Mario Swierkot und dem flugs vom Verteidiger zur Sturmspitze umfunktionierten Florian Bauer eine Wende herbeizuführen, stand sich aber mit ungenauen und auch zu hektischen Abspielen meist selbst im Weg. Nicht so in der 86. Minute, als Swierkot eine Vorlage von Woleman zum 1:2 per Direktabnahme in den Winkel knallte. Nun witterten die Klosterer nochmal Morgenluft, erst recht, nachdem mit Albano Gashi in der Nachspielzeit ein weiterer FCI-Kicker mit Gelb-Rot (Ballwegschlagen) gehen musste. Doch außer einem Kopfball von Bauer, der knapp neben das Tor rauschte, sollte nichts mehr herausspringen.

Aufrufe: 025.9.2016, 12:24 Uhr
Von Udo WellerAutor