2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligabericht
Auch der Elfmetertreffer von Bastian Herzner (v.) zum 1:1 konnte die Niederlage gegen Schweinfurt nicht verhindern.  Foto: Weller
Auch der Elfmetertreffer von Bastian Herzner (v.) zum 1:1 konnte die Niederlage gegen Schweinfurt nicht verhindern. Foto: Weller

SVS: Gutem Start folgt bitteres Ende

Nach toller erster Hälfte baut der SVS gegen Schweinfurt ab und verliert verdient. Mosch und der Co-Trainer müssen vom Platz.

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„Der SV Seligenporten will mit Herz und Leidenschaft auftreten“ – so titelte das Neumarkter Tagblatt vor der Partie gegen den FC Schweinfurt 05. Diese Marschroute setzten die Klosterer dann allerdings nur eine Halbzeit lang um, so dass die 2:4-(2:2)-Niederlage am Ende durchaus gerechtfertigt war. Nach der elften Saisonpleite rutscht der SVS auf Rang 16 ab und müsste bei einer weiteren Niederlage im Nachholspiel beim SV Schalding-Heining am Samstag sogar auf einem Abstiegsplatz überwintern.

Beide Teams benötigten keinerlei Anlaufzeit, sondern kamen gleich zur Sache. So musste SVS-Keeper Christopher Pfeiffer bei einem von seinem Mannschaftskameraden Marcel Schelle unfreiwillig nach hinten verlängerten Kopfball (3.) klären, um dann per Faustparade einen Knaller von Nicolas Görtler zu entschärfen (7.). Auf der anderen Seite zielte Marco Christ knapp am von David Paulus gehüteten FCS-Kasten vorbei (6.), der dann Glück hatte, als Bastian Herzner einen riskanten Rückpass von Marcel Janz nur haarscharf verpasste (7.).


Humorlos ins Eck geschossen

Drei Minuten nachdem Pfeiffer erneut gegen Görtler glänzend parierte, spielte Fabian Klose den Ball geschickt in den Strafraum, wo Aykut Civelek im Versuch, die Kugel zu erreichen, von Paulus zu Fall gebracht wurde. Den fälligen Strafstoß setzte Herzner humorlos rechts oben zum 1:0 in die Maschen. Insgesamt aber vermittelten die körperlich weit überlegenen Gäste den etwas besseren, weil giftigeren Eindruck. Obgleich rot-weiß gekleidet, mutierte insbesondere Görtler zur schwarzen Mamba im Seligenportener Strafraum. Scheitere die Nummer zwei des FCS aus 18 Meter erneut an Pfeiffer (17.), biss er schließlich vier Zeigerumdrehungen später schmerzhaft zu, indem er aus sechs Metern per Kopf zum 1:1 ausglich. Ehe sich die Klosterer neu sortiert hatten, rauschte Steffen Krautschneider auf dem linken Flügel durch. In dessen für Kevin Ferry gedachte Flanke spritzte zwar Christan Held, der aber, hart bedrängt, die Kugel unfreiwillig Marius Willsch vorlegte, der aus 16 Metern zum 1:2 (24.) vollendete.


Schöne Kombination zum 2:2

War dieses Tor ein Produkt schierer Urgewalt, legte der SVS zehn Minuten später mit einem spielerisch hochklassigen Angriff die Basis für den Ausgleich. Nach Doppelpass zwischen Klose und Mosch auf dem linken Flügel, bediente letzterer Herzner, der das Leder zu Civelek weiterleitete, so dass dieser keine Mühe hatte, um aus kurzer Distanz zum 2:2 einzulochen.

Im zweiten Durchgang bekam die bis dorthin enorm rasante und abwechslungsreiche Partie dann eine grundlegende andere Szenerie. Dies lag vor allem an den Klosterern, die sich plötzlich vom harmonischen Orchester zur Straßencombo verwandelten, fortan fast sämtliche Offensivbemühungen einstellten und abgesehen von einer Halbchance für Klose (53.) nichts mehr zu Wege brachten. Der FCS indes erhöhte nach etwa zehn Minuten wieder die Schlagzahl und sollte sich dafür belohnen. Nachdem Görtler über das Tor zielte (63.), schlüpfte er unmittelbar danach in die Rolle des Vorbereiters, als er Adam Jabiri maßgerecht auflegte und der aus sechs Metern zum 2:3 einschob (66.). In der 69. Minute dann gar das 2:4 des eingewechselten Marco Haller, der mit seiner ersten Ballberührung einem schönen Solo von Johannes Golla die verdiente Krone aufsetzte.

Obgleich noch weit mehr als 20 Minuten zur Verfügung standen, war wohl jedem der 315 Zuschauer klar, dass der SVS als Verlierer vom Platz gehen sollte. Vielleicht davon gefrustet, gleichwohl aber komplett unnötig, ließ sich Marcel Mosch in der 83. Minute an der Mittellinie zuerst zu einem Foul an Janz hinreißen, um seinen am Boden liegenden Gegner dann auch noch anzuschießen. Der nicht immer sichere Schiedsrichter Julian Kreye handelte richtig, als er nicht nur Mosch mit Rot bedachte, sondern auch den völlig aufgebrachten Co-Trainer Serdal Gündogan auf die Tribüne verwies. Der anfangs so gute Eindruck des SVS war damit vollends zerstört.

Aufrufe: 027.11.2016, 15:00 Uhr
Udo WellerAutor