SVO will Ravensburger Offensive bremsen

Die Partie ist längst ein Dauerbrenner im Schussental: 2010 ist der SV Oberzell aus der Verbandsliga abgestiegen. Im selben Jahr feierte der FV Ravensburg die Meisterschaft seiner zweiten Mannschaft in der Bezirksliga. Zwölfmal sind die beiden Teams seither in der Landesliga aufeinandergetroffen – mit einer klaren Bilanz zugunsten des FV: Die Blau-Weißen haben neun dieser Spiele gewonnen, die Oberzeller nur zwei.

Einmal endete das Duell mit einem Unentschieden. Vor fast einem Jahr holten die Oberzeller noch ein 3:3, nachdem sie nach 20 Minuten bereits mit 0:3 hinten gelegen waren. SVO-Trainer Achim Pfuderer hat dieses Spiel natürlich nicht vergessen: "An die starke Leistung der zweiten Halbzeit von damals müssen wir auch dieses Mal wieder anknüpfen."

Vor allem wird es für die Oberzeller darauf ankommen, die starke Offensive der Ravensburger in Schach zu halten. Mehr denn je hängen die Ergebnisse in dieser Saison davon ab, wie gut der SVO defensiv arbeitet. "An einem guten Tag sind wir auch mal in der Lage, drei oder vier Tore zu schießen", sagt Pfuderer. "Aber wir können uns nicht darauf verlassen, dass wir vorne schon eins mehr schießen, wenn wir hinten Tore bekommen." Gegen Maierhöfen am vergangenen Samstag ist die Devise "Die-Null-muss-stehen" wieder aufgegangen. "Es ist extrem hilfreich, wenn wir hinten kein Tor bekommen", freut sich der Coach. "Wir brauchen diese Typen, die in der Rückwärtsbewegung sehr fleißig sind."

Dann reicht eben die eine Aktion von Manuel Volk, um ein Spiel zu gewinnen. Mal Matchwinner von der Bank, mal Ersatz-Co-Trainer auf der Bank – Volk ist dieser Tage beim SVO eine Art Allzweckwaffe. "Er ist ein sehr erfahrener Spieler", betont der Trainer. "Wir brauchen ihn in und um die Mannschaft herum." Gut möglich, dass Volk auch gegen den FV seine Einsatzzeit bekommt: Stamm-Sechser Peter Kemmer ist privat verhindert. Außerdem fehlt auch Fabrizio Ardemani verletzt.

Maucher und Bonelli im Aufwind

In den Reihen der U 23 des FV Ravensburg machten zwei Rückkehrer am vergangenen Sonntag auf sich aufmerksam: Axel Maucher und Felix Bonelli zeichneten für vier der fünf Treffer beim 5:1 in Schwendi verantwortlich. Ganz besonders auffällig war dabei natürlich Maucher mit seinem Neun-Minuten-Hattrick.

"Axel Maucher hat zweimal, Felix Bonelli drei Wochen gefehlt", rechnet Trainer Reiner Steck vor. "Auch die beiden sind noch sehr jung, aber sie haben eben doch schon ein oder zwei Jahre Landesligaerfahrung."

Von der Durchschlagskraft von Maucher und Bonelli wird es auch abhängen, ob die Ravensburger ihren zweiten Heimsieg einfahren können. Tatsächlich: Die U 23 des FV Ravensburg hat am 12. August ihr letztes Heimspiel gewonnen – am ersten Spieltag gegen den SV Weingarten.

Für Reiner Steck spielt das keine Rolle: "Wir wollen das Erfolgserlebnis aus dem Spiel gegen Schwendi wiederholen", macht der Trainer die Zielsetzung klar. Und lässt noch den merkwürdigen Satz folgen: "In Schwendi haben wir trotz guter Leistung gewonnen." Wie bitte? Das war wohl eher ironisch gemeint. "In den Spielen davor hat die Mannschaft auch gut gespielt, aber verloren."

Eines ist Steck vor dem Derby gegen die Nachbarn aus Oberzell klar: "In diesem Spiel werden wir sicher nicht so viele Torchancen bekommen wie in Schwendi."