Die Zahlen haben schon seit Längerem gegen den Deutsch-Rumänen gesprochen: Zehn Niederlagen in zehn Ligaspielen, dazu das frühe Aus im Verbandspokal – „wenn die Resultate nicht stimmen, hast du als Trainer kaum Argumente“, sagt Radu. Zuletzt hatte der 40-Jährige auch öffentlich die „fehlende Qualität“ seiner Mannschaft bemängelt. „Wenn du keine Spieler von Oberligaformat hast, wie willst du dann die Punkte holen? Der Klassenerhalt wäre ein Wunder“, hadert Radu. Die Oberliga sei „für einen Verein, der kein Geld hat, zu hoch“. Vor diesem Hintergrund wollte sich Radu mit dem SVN erst einmal „in die Winterpause retten“ und dann damit beginnen, ein verbandsligataugliches Team für die nächste Saison aufzustellen. Mit einigen Spielern habe er bereits in Kontakt gestanden.
Vereinsboss Richard Denger verfolgt offensichtlich andere Pläne. Schon nach dem Punktspiel in Wirges – „das war für uns ein Sechs-Punkte-Spiel“ – habe er über personelle Konsequenzen nachgedacht und auch mit Radu darüber gesprochen. Nach der 0:4-Pleite gegen Elversberg habe er schließlich den Entschluss gefasst, nicht weiter mit seinem Trainer zusammenzuarbeiten. „Die Ergebnisse haben uns zum Handeln gezwungen.“ Anders als bei Radu lebt beim SVN-Vorsitzenden die „Hoffnung, es noch drehen zu können“. Der Abstand zu den anderen Teams sei allerdings schon groß.
Einen Nachfolger habe man bereits gefunden, bestätigt Denger. Wer den SVN vor dem Abstieg retten soll, wollte er aber nicht verraten, es sei niemand aus der Region. Verträge seien auch noch nicht unterzeichnet. Dennoch soll der „Neue“ bereits heute Abend die erste Trainingseinheit im Westpfalzstadion leiten und am Samstag beim Oberliga-Spiel in Jägersburg auf der Bank sitzen. Co-Trainer Cedric Friedmann bleibt vorerst im Amt. maw