2024-04-16T09:15:35.043Z

Team Rückblick
Leistungsträger ohne Anlaufzeit: Maciej Kwiatkowski (re., hier gegen den Hartenholmer Jannik Holz) kam nach Saisonbeginn zum Aufsteiger und verlieh der SVHU-Abwehr auf Anhieb Stabilität. Foto: göt
Leistungsträger ohne Anlaufzeit: Maciej Kwiatkowski (re., hier gegen den Hartenholmer Jannik Holz) kam nach Saisonbeginn zum Aufsteiger und verlieh der SVHU-Abwehr auf Anhieb Stabilität. Foto: göt

SVHU hat den Klassenerhalt fest im Visier

Vor allem Ausfälle in der Defensive bedingten Absturz in den Tabellenkeller

Miche-Joel Makomé ist der Dauerbrenner im Team des SH-Liga-Aufsteigers SV Henstedt-Ulzburg. Mit 1717 Spielminuten in 20 Partien führt der wieselflinke 23 Jahre alte Außenstürmer die Statistik der Einsatzzeiten im Kader der Mannschaft von Trainer Jens Martens klar vor Keeper André Zick (1559) und den Stürmerkollegen Pierre Hallé (1457) und Jannick Martens (1450) an.

Defensivspezialisten tauchen in dieser Statistik erst weiter hinten auf - und genau da liegt das Problem, mit dem Martens in den ersten 20 Saisonspielen zu kämpfen hatte. ,,Wir haben kaum einmal zwei Spiele nacheinander mit derselben Abwehrformation spielen können", klagt der Trainer. Wegen Verletzungen, beruflicher und privater Verpflichtungen musste der Fußball-Lehrer immer wieder sein Team umbauen.

Das kassierte in den ersten Spielen der neuen Saison eine Reihe deftiger Niederlagen. 0:4 in Todesfelde, 0:6 gegen Holstein Kiel II und gar 1:8 beim Preetzer TSV - doch Team und Trainer steckten diese Rückschläge weg. Wendepunkt in der Saison war das Comeback in Eichede, als der SVHU einen 1:5-Rückstand zum 5:5-Endstand ausglich. Das hatte selbst Trainerfuchs Martens, der selbst schon im zwölften Jahr auf dem Rhen arbeitet, noch nicht erlebt.

Er hatte erst sehr spät mit der Zusammenstellung einer konkurrenzfähigen Mannschaft beginnen können. Mit Maciej Kwiatkowski kam der wohl auffälligste Akteur der ersten Saisonhälfte erst nach Beginn der Serie von Eintracht Norderstedt zum SVHU und verlieh der bis dahin anfälligen Defensive mit dem ebenfalls nachverpflichteten Florian Geertz (kam vom WSV Tangstedt) Stabilität.

Weil lange nicht feststand, ob der SVHU das Aufstiegsrecht auch wahrnehmen konnte, hatten sich die Kaderplanungen verzögert. Erst als die finanziellen Rahmenbedingungen geklärt waren und der Stammverein seine Zustimmung gab, wagte der ehemalige Oberligist den Sprung in die fünfte Liga. Dort fühlt man sich inzwischen zu Hause und will mit aller Macht den Klassenerhalt.

So wundert es nicht, dass in der Winterpause nachgerüstet wurde, mit Augenmaß zwar, doch wie es scheint ausgesprochen effizient. Mariusz Zmijak vom Liga-Konkurrenten PSV Neumünster und Rückkehrer Samir Kabashi (Germania Schnelsen) dürften auf Anhieb Verstärkungen sein, doch auch Helge Schröter (bisher Phönix Kisdorf) könnte sich einen Platz in der SVHU-Defensive erkämpfen.

Als Perspektivspieler kommt Außenverteidiger Daniel Ahlers, der den Konkurrenzkampf unter den Abwehrspielern anheizen soll, von der Kaltenkirchener TS. Mit Pierre Hallé und Ersatztorwart Josip Starcevic haben zwei Akteure den Kader aus beruflichen Gründen verlassen.

Aktuell liegt der SVHU mit 21 Punkten auf Rang 16, einem Abstiegsrang. Die Henstedt-Ulzburger haben mit 20 Spielen aber weniger Partien absolviert, als die vor dem Aufsteiger rangierenden Vereine. Zudem sind die Rückrunden-Begegnungen gegen die Topteams aus Schilksee, Eutin und Kiel bereits absolviert. ,,Ich denke, wir brauchen noch einmal 21 Punkte, um nicht auf den Abstiegsrängen zu landen", sagt Martens, der mit großem Optimismus in das Jahr 2015 gestartet ist.

Zmijak und Kabashi sollen im Zusammenspiel mit Trainer-Sohn Jannick Martens, mit zehn Treffern bislang erfolgreichster Torschütze, die Offensive ankurbeln. In der Defensive sollen es die Routiniers Kwiatkowski, Benoit Kuate-Nzuakue und Nils Grossmann richten. Letzterer war wegen einer Muskelverletzung im Oberschenkel aber zum Trainingsauftakt noch nicht wieder fit und verpasste so auch das Freundschaftsspiel gegen den Zweitligisten FC St. Pauli.

Trotz der 0:5-Niederlage deuteten die Kicker aus Henstedt-Ulzburg an, zu welchen Leistungen sie fähig sind. Diszipliniert und verbissen, lauf- und zweikampfstark verteidigten sie lange erfolgreich das eigene Tor. So will es der Trainer auch in den Pflichtspielen sehen. Wenn dann noch das Umschaltspiel funktioniert, und nach Ballgewinnen schnell und zielstrebig der eigene Torerfolg angestrebt wird, wird der SVHU die Abstiegsränge bis zum Saisonende am 23. Mai verlassen können.

Darauf hofft auch der rührige Liga-Manager Jens Fischer, der unter anderem auch das Highlight gegen die Kiezkicker angeschoben hatte. ,,In Henstedt-Ulzburg entwickelt sich etwas. In der Fußballabteilung herrscht Aufbruchstimmung und daher wäre der Klassenerhalt genau das richtige Signal für die kommenden Jahre", so Fischer, der bei vielen Gesprächen mit Spielern festgestellt hat, dass der SVHU wieder eine interessante Adresse ist. ,,Daran wollen wir weiter arbeiten und der Erfolg der Liga spielt da eine große Rolle."

Aufrufe: 029.1.2015, 14:30 Uhr
SHZ / jjaAutor