2024-03-28T15:56:44.387Z

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Ärgerte sich über den Schiedsrichter: Sven Martin | Archivfoto: Benedikt Hecht
Ärgerte sich über den Schiedsrichter: Sven Martin | Archivfoto: Benedikt Hecht

Sven Martin: "Fühle mich veräppelt"

Bad Krozinger Coach empört über Rote Karten +++ René Labusch muss in Bahlingen "Aufbau-Arbeit" leisten +++ Wenn Ballrechten-Dottingen spielt, fallen Tore

Für die Bahlinger Oberliga-Reserve kommt es derzeit dick: Nach dem 0:9 der Vorwoche in Ottoschwanden unterlagen die Kaiserstühler im eigenen Stadion der SG Prechtal/Oberprechtal mit 0:3. Den höchsten Sieg des vierten Spieltages gab es jedoch in Dottingen: Die Mannschaft von Michele Borrozzino bezwang die SG Nordweil/Wagenstadt mit 6:4. In Bad Krozingen fielen ebenfalls viele Tore, 3:3 endete die Partie gegen den bisherigen Tabellenzweiten Freiamt-Ottoschwanden. Coach Sven Martin beschäftigte indes ein anderes Thema: Die Feldverweise gegen sein Team nämlich.

Wo die vielen Tore fallen
Eine Erkenntnis der ersten vier Spieltage scheint diese zu sein: Wer in der Bezirksliga Tore sehen will, muss Partien des SV Rot-Weiß Ballrechten-Dottingen besuchen. Dort fallen im Schnitt sechs Tore. Die Markgräfler gewannen ihr erstes Saisonspiel mit 5:0, meldeten sich nach ihrem spielfreien Wochenende mit einem 3:0-Auswärtssieg in Oberried zurück und kassierten zuletzt ihre ersten Gegentore der Saison beim 6:4-Heimerfolg über Nordweil/Wagenstadt.


Im Visier der Referees?
Richtig sauer war Sven Martin, der Trainer des FC Bad Krozingen, nach dem 3:3 gegen die SG Freiamt-Ottoschwanden auf Schiedsrichter Andreas Nübling. Was war geschehen? Zunächst schienen die Kurstädter einem sicheren Sieg entgegenzusteuern: Robin Abel sorgte in der zwölften Minute nach einem Freistoß für das 1:0, Alaeddine Chermiti erhöhte zwei Minuten später per Elfmeter auf 2:0, und nur weitere acht Minuten später traf Kaan Boz zum 3:0. „Damit war die Begegnung eigentlich entschieden, aber dann kam der Schiedsrichter ins Spiel“, so Martin. In der 35. Minute zückte der Unparteiische die Rote Karte gegen Jonas Doll, nach Martins Ansicht hatte Doll aber lediglich ein taktisches Foul begangen. Martin machte darauf aufmerksam, dass in der 70. Minute ein Handspiel des bereits verwarnten Spielertrainers der Gäste, Jan Herdrich, ungeahndet blieb: „Der Ball wäre in dieser Situation in unserem Passweg gewesen! Das hätte eigentlich zwingend eine Gelb-Rote Karte sein müssen, zumal der Schiedsrichter ja auch einen Freistoß für uns gegeben hat – da hat man schon das Gefühl, es wird mit zweierlei Maß gemessen.“ 60 Minuten Überzahl konnten die Gäste zum Ausgleich nutzen (der allerdings in der Nachspielzeit fiel). „Ein ungerechter Punkt für Freiamt“, meinte Martin, den das Thema Feldverweis weiter beschäftigte: „Wir haben in bisher vier Ligaspielen vier Rote Karten gegen uns bekommen, davon zwei bereits nach 30 Minuten und meiner Ansicht nach unberechtigt. Ich muss sagen, ich fühle mich etwas veräppelt!“

Bahlinger Förderteam kassiert nächste deutliche Niederlage
„Die Köpfe waren nach dem 0:9 in Ottoschwanden schon ziemlich unten, wir mussten viel Aufbauarbeit leisten“, berichtete René Labusch, der Trainer des Bahlinger Förderteams. „Wir haben schließlich eine sehr junge Mannschaft, und auch diesmal war nur ein nomineller Spieler aus dem Oberliga-Team dabei.“ Seine Mannschaft habe eine gute Reaktion auf die Pleite gezeigt, fand Labusch: „Wir hatten viel Ballbesitz, haben gut kombiniert und hatten das Spiel eigentlich im Griff.“ Aber den ersten Fehler im Aufbauspiel konnten die Gäste der SG Prechtal/Oberprechtal zum 0:1 nutzen. Tobias Ruf, der Goalgetter der Elztäler, traf und legte drei Minuten später das 0:2 nach. „Das war der Knackpunkt im Spiel“, so Labusch. Nach dem Seitenwechsel versuchte Bahlingen die Partie zu drehen, musste aber nach einem Freistoß das Tor zum 0:3-Endstand durch Patrick Pleuler hinnehmen. „Danach sind wir weiter angerannt und haben damit Prechtal natürlich Gelegenheit zu Kontern gegeben“, sagte Labusch. „Wir haben am Ende sehr offen gespielt – wenn das Spiel 0:5 ausgeht, hätten wir uns nicht einmal beklagen können.“ Auf den Trainer wartet weiter viel psychologische Arbeit. Aber er macht sich selbst Mut: „Es kommen sicher wieder bessere Zeiten.“

Aufrufe: 05.9.2016, 18:00 Uhr
Jürg Schmidt (BZ)Autor