2024-03-28T15:56:44.387Z

Interview der Woche
Sven Köhler will mit dem HFC die tolle Auswärtsbilanz ausbauen. Foto: Baumann
Sven Köhler will mit dem HFC die tolle Auswärtsbilanz ausbauen. Foto: Baumann

Sven Köhler: "Liga ist extrem eng"

Trotz der abgesagten Partie gegen die Kickers sprachen wir mit dem Trainer des Halleschen FC

Sven Köhler trainiert seit 2007 den Halleschen FC - und das durchaus erfolgreich. Der ehemalige Nationalspieler der DDR erreichte mit dem Team in der letzten Saison den neunten Tabellenplatz und will diesen in dieser Saison toppen. Die Partie gegen die Kickers fällt zwar aufgrund der schlechten Platzverhältnisse aus, trotzdem sprachen wir mit ihm über seinen Halleschen FC.

Hallo Herr Köhler, die 3. Liga ist wieder gestartet. Wie verlief die Vorbereitung? Sehen Sie Ihre Mannschaft gut gerüstet für die verbleibenden 15 Spiele?
Sven Köhler: „Wir haben eine gute Vorbereitung absolviert, auch von den Ergebnissen her. Ich bin zufrieden mit dem Verlauf. Unser Startprogramm mit dem Spiel letzte Woche in Duisburg und dem jetzt anstehenden gegen die Kickers ist allerdings happig. Es wird wichtig sein, gut aus den Startlöchern zu kommen.“

Die Mannschaft steht im Mittelfeld der Tabelle. Was ist noch drin in dieser Saison? Gibt es eine konkrete Zielsetzung?
Köhler: „Ich denke es ist kein Fehler, wenn wir mit einem Auge nach hinten schauen. Die Liga ist extrem eng, bis Platz zehn hegen wohl alle Teams insgeheim noch Aufstiegsambitionen. Für uns gilt: Wir wollen einen Schritt nach vorne machen und den neunten Platz vom Vorjahr wenn möglich toppen.“

Wie sehen Sie die kurze Winterpause? Würden Sie am bestehenden Modell festhalten oder können Sie einem Modell wie zb. in England, wo durchgespielt wird, etwas abgewinnen und hätten dafür lieber eine längere Sommerpause?
Köhler: „Ich denke das bisherige Modell ist schon richtig so. In der 3. Liga hat man sehr viele Pflichtspiele, die Saison ist lang. Da tut es gut, wenn man über den Jahreswechsel etwas durchschnaufen kann.“

Im letzten Test gegen Chemnitz zeigte die Leverkusener Leihgabe Niklas Lomb im Tor eine solide Vorstellung. Wird er Ihre Nummer eins bis Saisonende?
Köhler: „Da möchte ich mich noch nicht festlegen. Fest steht, dass Niklas im Test gegen Chemnitz überzeugt hat und gute Chancen hat, in den ersten Spielen im Tor zu stehen. Ob das bis Saisonende so bleibt, liegt in erster Linie an ihm selbst. Er muss seine Leistung bestätigen.“

Außer Lomb haben Sie keinen Spieler in der Wechselperiode dazu geholt. Das zeugt von großem Vertrauen.
Köhler: „Das ist richtig. Wir haben wie viele Vereine natürlich schon geschaut, ob wir etwas machen. Doch das muss auch hundertprozentig passen. Zudem hatten wir in der Vorrunde einige Leistungsträger, die länger ausgefallen sind und die nun wieder eine Rolle spielen können, etwa Björn Ziegenbein oder Sören Bertram. Sie müssen jetzt wieder stabil in ihren Leistungen werden, dann gewinnen wir noch mehr an Qualität.“

In Akaki Gogia haben Sie einen der auffälligsten Spieler der Liga in Ihren Reihen. Wie wichtig ist er für das Team?
Köhler: „Jeder Trainer hat gerne einen Spieler wie Akaki im Team, ohne Frage. Er bringt konstant Topleistungen und kann den Unterschied ausmachen. Wir sind sehr froh, ihn zu haben. Natürlich werden wir auch versuchen, ihn bei uns zu halten, was nicht einfach werden wird.“

Der HFC scheint eine Mannschaft der Extreme. Die beste Auswärtsmannschaft der Liga, gleichzeitig die schwächste Heimbilanz. Haben Sie dafür eine Erklärung?
Köhler: „Das ist in der Tat schwierig zu erklären. Ich denke, das hat sich irgendwie so entwickelt. Wir hatten auswärts oft auch das nötige Quäntchen Glück, zuhause hat uns dieses hier und da gefehlt. Und dann ist es eben auch so, dass es irgendwann bei den Jungs im Kopf eine Rolle spielt. In der letzten Saison war es genau andersherum, insbesondere in der damaligen Rückrunde. Da wollen wir wieder hinkommen.“

Die Stuttgarter Kickers spielen bislang eine starke Saison. Wie sehen Sie die Entwicklung der Mannschaft von Horst Steffen?
Köhler: „Die Kickers stehen völlig zu recht da, wo sie gerade stehen. Unter Horst Steffen hat die Mannschaft eine tolle Entwicklung genommen und sie spielt einen klasse Fußball. Der Kader ist sehr gut besetzt, in Enzo Marchese haben sie einen überragenden Mann in ihren Reihen – da stimmt es einfach, und so treten sie auch auf.“

Aufrufe: 05.2.2015, 10:00 Uhr
Philipp MaiselAutor