2024-04-16T09:15:35.043Z

FuPa Portrait
Sven Fleischer (l.), hier noch im Neustädter Trikot im Derby gegen Ansbach um Kapitän Christoph Hasselmeier, will mit dem FVU in die Bezirksliga. F: Zink
Sven Fleischer (l.), hier noch im Neustädter Trikot im Derby gegen Ansbach um Kapitän Christoph Hasselmeier, will mit dem FVU in die Bezirksliga. F: Zink

Sven Fleischer: Ein Offensivmann mit Toptorjäger-Qualitäten

Uffenheimer führt nicht nur die Torschützenliste mit 19 Treffern an, sondern stellt mit sieben Nominierungen auch den Ligabestwert bei der FuPa-Elf der Woche +++ Mit 13 Vorlagen auch an der Spitze der Assistgeber

Spricht man über den FV Uffenheim, fällt in gleichem Atemzug auch der Name Sven Fleischer. Der 24-Jährige, der schon für den TSV Neustadt/Aisch in der Landesliga kickte, kam vor eineinhalb Jahren zurück nach Uffenheim und drückt dem Spiel des Aufstiegsaspiranten seither seinen Stempel auf. 19 Treffer und 13 Assists – und das in nur 15 Spielen – katapultieren den flinken Offensivmann an die Spitze der jeweiligen Kategorien. Zudem ist er mit sieben Nominierungen meistgenannter Akteur in der FuPa-Elf der Woche. Grund genug, um seine Vita einmal näher zu beleuchten.

Kaum dem Kinderwagen entwachsen gab es für Sven Fleischer nichts anderes als Fußball. Bereits mit fünf Jahren trat er der SpVgg Gallmersgarten/Steinach bei und spielte dort bis zur D-Jugend. In dieser Zeit hatte man sein Talent schon lange erkannt und sein Vater Friedrich Fleischer, seines Zeichens B-Jugend-Trainer beim Heimatverein, ließ den kleinen Steppke eine Jugend überspringen, sodass er sich mit den „Großen“ im Training messen konnte. So stand Fleischer beinahe täglich auf dem Trainingsplatz. Es dauerte nicht lange, bis die SpVgg Ansbach auf den Wirbelwind aufmerksam wurde. Die SpVgg spielte in der Bayernliga, was damals die höchste Spielklasse in der C-Jugend war. Unter Trainer Michael Greibel, von dem Fleischer noch heute sagt, dass er von ihm neben Vater Friedrich wohl am meisten lernte, spielte er gegen so große Namen wie den 1. FC Nürnberg oder die SpVgg Greuther Fürth. Nebenbei trainierte Fleischer vier bis fünf Jahre lang auch am Stützpunkt in Ipsheim, eine Nominierung für die Bayernauswahl blieb ihm jedoch verwehrt. Fußball stand in der Folge nur noch an zweiter Stelle, sodass Fleischer in der B-Jugend zurück nach Gallmersgarten wechselte. „Ich wollte einfach mein Leben genießen.“ Mit der U19 wäre ihm dann fast der Aufstieg in die Bezirksliga geglückt. Noch als Jugendspieler wurde er dann in der ersten Mannschaft eingesetzt, wo ihm eine sagenhafte Quote gelang. Denn in 28 Spielen glückten ihm sage und schreibe 42 Treffer, jedoch blieb der Aufstieg versagt.

Erstmals in Uffenheim

Diese Leistung blieb freilich nicht lange verborgen und der FV Uffenheim mit Trainerlegende Rudi Sturz („Ihm bin ich sehr dankbar“) lotsten den antrittsschnellen Offensivmann erstmals zum FVU und prompt gelang der Aufstieg in die Bezirksliga durch einen 4:1-Sieg im Relegationsspiel gegen den TV Hilpoltstein, das in Windsbach vor über 600 Zuschauern ausgetragen wurde. Freilich hatte Fleischer mit einem Tor und zwei Vorlagen entscheidenden Anteil an der Bezirksligarückkehr. „Das war schon eine geile Erfahrung“, blickt Fleischer voller Stolz zurück. Nach zwei Spielzeiten in der Bezirksliga zog es den gelernten Elektriker weiter zum TSV Neustadt/Aisch in die Landesliga, da er den nächsten Schritt gehen wollte. Nicht viel Verständnis hatte man beim FVU dafür übrig, da man dem Goalgetter einen größeren Sprung zutraute. „Das mit Neustadt hätte gut klappen können“, allerdings plagten den inzwischen 24-Jährigen viele Wehwehchen, die seinem Durchbruch im Wege standen. Zweimal musste sogar der Sanka kommen, um Fleischer ins Krankenhaus zu chauffieren.

Zweimal mit dem Sanka abtransportiert

Ausgerechnet bei seinem ersten Einsatz für die Jungs von der Weißen Marter dehydrierte er. „Ich war damals in der Arbeit den ganzen Tag in der Sonne, hatte offensichtlich zu wenig getrunken und war dann etwas übermotiviert“, kann Fleischer inzwischen darüber schmunzeln. Im Auswärtsspiel bei Bayern Kitzingen erlebte er dann ein Déjà-vu, diesmal machte eine Verletzung den Notarzteinsatz notwendig. Nach dem Jahr in Neustadt, wo ihm in 20 Einsätzen immerhin vier Tore gelangen, ging es wieder zurück nach Uffenheim. „Ich muss mich einfach wohlfühlen. Der FVU ist für mich ein super Verein.“ Nicht zufrieden war der beidfüßig schießende offensive Mittelfeldspieler mit seiner ersten Saison nach der Rückkehr. Zwar gelangen ihm 14 Tore und 14 Vorlagen in 23 Spielen, aber für einen Spieler seiner Klasse blieb er unter seinen Möglichkeiten. So verpasste der FVU als Tabellendritter den erneuten Aufstieg in die Bezirksliga denkbar knapp. Dies soll nun in der aktuellen Spielzeit nachgeholt werden. „Wir hatten ein bisschen Anlaufschwierigkeiten, aber inzwischen hat sich die Mannschaft gefunden.“

Die Bößendörfers und Manuel Stark

Dass das Team von Trainer Fredi Skurka („Er könnte mit seiner Klasse immer noch mitspielen“) auch in dieser Saison wieder um den Aufstieg mitspielt, hat Fleischer natürlich nicht allein zu verantworten, sondern das ganze Team, aus dem er zwei Namen herauspickt. Zum einen Uwe Bößendörfer, der zusammen mit Fleischer die Assistgeberliste anführt und der ihm den Rücken freihält, und zum anderen dessen Bruder Ronny, der Sturmpartner Fleischers, mit dem er sich auf dem Platz fast blind versteht. Seiner Ansicht nach der beste Spieler, mit dem er je zusammengespielt hat, kuriert gerade einen Kreuzbandriss aus: Von Manuel Stark, Bruder des ehemaligen Club- und jetzigen Hertha-Profis Niklas Stark, zeigt sich Fleischer immer noch begeistert. „Der ist schon ein richtiges Brett. Ein richtig starker Fußballer.“ Gerne erinnert sich Fleischer, über den gesagt wird, dass er mit Ball schneller ist als ohne, an drei besondere Partien zurück. „Im ersten Bezirksligajahr haben wir das Derby gegen Rothenburg mit 5:1 oder 6:1 gewonnen und ich habe fünf Tore erzielt. Außerdem blieb mir das Derby gegen Weigenheim in Erinnerung. Da waren 800 oder 900 Zuschauer da und wir haben durch meine beiden Treffer 2:1 gewonnen. Schön war auch das Derby mit Neustadt gegen Ansbach. Das ging 2:2 aus und ich konnte ein Tor selbst machen und hab das andere mit der Hacke aufgelegt.“ Mal sehen, wann das nächste bedeutende Spiel dazukommt.

Aufrufe: 07.3.2016, 14:53 Uhr
Matthias JanouschAutor