2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Der TSV Neudrossenfeld (im Bild 1:1-Schütze Steffen Widmaier) darf sich nach einem hart erkämpften 3:3 über einen Punkt gegen Viktoria Aschaffenburg freuen. F: Kolb
Der TSV Neudrossenfeld (im Bild 1:1-Schütze Steffen Widmaier) darf sich nach einem hart erkämpften 3:3 über einen Punkt gegen Viktoria Aschaffenburg freuen. F: Kolb

SVA verpasst Wintertitel - SCE stoppt Gallier spät

Nachholspiele: Memmelsdorf holt mit einem 1:0 über Erlangen-Bruck den ersten Saisonsieg

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Mit großem, kämpferischem Einsatz hat der TSV Neudrossenfeld ein 3:3-Unentschieden gegen Viktoria Aschaffenburg geholt. Der SVA verpasste es damit, sich über den Winter an die Spitze des Tableaus zu setzen. Nach drei Zu-Null-Siegen in Serie musste der TSV Großbardorf zum Ende einen Dämpfer im Kampf um die Spitzenplätze hinnehmen. Die Gallier verloren beim SC Eltersdorf mit 0:1, liegen aber mit zwei Spielen in der Hinterhand immer noch auf Kurs Tabellenführung. Mehrere Felsbrocken der Erleichterung plumpsten den Verantwortlichen in Memmelsdorf vom Herzen. Im letzen Spiel vor der langen Pause schaffte der SVM doch noch den so lange ersehnten ersten Saisonsieg und schlug den FSV Erlangen-Bruck mit 1:0.


TSV Neudrossenfeld - SV Viktoria Aschaffenburg 3:3 (1:2)
Turbulente 90 Minuten sahen die Zuschauer noch einmal in Neudrossenfeld. Die Gastgeber schafften es, dem favorisierten SVA einen Punkt abzuluchsen und somit den Unterfranken den Sprung an die Tabellenspitze zu vermiesen. Bei den Gästen fehlten Florian Pieper und Giulio Fiordellisi, kurzfristig musste auch noch Roberto Desch mit einer Grippe passen. Damit mussten die Unterfranken auf drei wichtige Stammspieler verzichten. Auch die schlechten Platzverhältnisse kamen den technisch versierten Gästen nicht gerade entgegen. Trotzdem fand der SVA gut in die Partie. Schon in der sechsten Minute gingen die Aschaffenburger durch Daniele Toch mit 1:0 in Führung (6.). Die Hauherren zeigten sich ob des frühen Rückstands aber keineswegs schockiert und bissen sich in die Partie hinein. In der 17. Minute gelang Steffen Widmaier nach Vorarbeit von Ertac Tonka der Ausgleich für den TSV. Das 1:1 hatte aber nicht lange Bestand, denn nur sieben Minuten später brachte Björn Schnitzer den SVA wieder in Front (24.). "Neudrossenfeld hat kämpferisch extrem dagegengehalten. Wir sind zwar in der ersten Hälfte dominant aufgetreten, sind aber zu leichtsinnig mit unseren Chancen umgegangen", resümierte SVA-Teammanager Karlheinz Klug. In der zweiten Hälfte drehten der Aufsteiger innerhalb von sieben Minuten die Partie. In der 52. Minute erzielte Daniel Meyer den erneuten Ausgleich und nur nach knapp einer Stunde krönte der 22-Jährige seine Leistung mit dem 3:2-Führungstreffer (59.). Die Vorlagen zu beiden Treffern gab wiederum Ertac Tonka, der somit an diesem Nachmittag zu drei Treffern assistierte. Ab der 69. Minute mussten die Gastgeber mit einem Mann weniger auskommen. Sebastian Lattermann sah nach wiederholtem Foulspiel die Ampelkarte. Das nutzten die Gäste vom Main aus kamen gut zehn Minuten vor Schluss noch zum 3:3-Ausgleich durch Simon Schmidt (79.). "Beide Teams hätten noch einen Elfmeter kriegen müssen. Und das Remis geht letztendlich schon in Ordnung", bekräftigte Karlheinz Klug nach einer nervenaufreibenden Partie, in der die Gäste in vielen Situationen mit dem Unparteiischen-Gespann haderten.
Schiedsrichter: Roman Solter (Mantel-Weiherhammer) - Zuschauer: 148
Tore: 0:1 Daniele Toch (6.), 1:1 Steffen Widmaier (17.), 1:2 Björn Schnitzer (24.), 2:2 Daniel Meyer (52.), 3:2 Daniel Meyer (59.), 3:3 Simon Schmidt (79.)
Gelb-Rot: Sebastian Lattermann (69./TSV Neudrossenfeld/wiederholtes Foulspiel)




SC Eltersdorf - TSV Großbardorf 1:0 (0:0)
Der SC Eltersdorf hat seinen Aufwärtstrend bestätigt und den dritten Sieg in Serie eingefahren. Gegen den TSV Großbardorf kamen die Hausherren zu einem knappen und späten 1:0-Erfolg. Vor dem Spiel wurde noch Goalgetter Michael Jonczy verabschiedet, der sich in der Winterpause in Richtung Ammerthal verändern wird. In der Anfangsphase dominierten die "Quecken" und spielten gefällig Richtung Kasten der Gallier. Die Bardorfer brauchten eine gewisse Anlaufzeit, ehe sie in die Partie fanden. In der 22. Minute tauchten die Gäste zum ersten Mal gefährlich vor dem Kasten der Eltersdorfer auf. SCE-Keeper Sebastian Lechner musste gegen den freistehenden Dominik Zehe mit einer klasse Fußabwehr parieren. In der 29. Minute hatten Tobias Herzner und Thomas Dotterweich die Doppelchance für die Gastgeber, brachten den Ball aber nicht im Kasten unter. Fünf Minuten vor der Halbzeit bot sich den Galliern die große Möglichkeit in Führung zu gehen, aber Maximilian Zang vertändelte allein vor SCE-Keeper Sebastian Lechner leichtfertig die Kugel (40.). Mit 0:0 ging es in die Kabinen. Anfang des zweiten Abschnitts brachten sich die Hausherren durch einige Fehlpässe selbst in Bedrängnis. Nach einer Stunde Spielzeit wurde der SCE wieder stärker, kam aber noch nicht zwingend vor das Gehäuse der Bardorfer. Die spielentscheidende Szene ereignete sich dann knapp fünf Minuten vor dem Ende: Patrick Fuchs setzte den eingewechselten Maximilian Großmann im Strafraum gekonnt in Szene, der fackelte nicht lange und setzte das Spielgerät zum 1:0 für die Hausherren in die Maschen (86.). Großbardorf warf noch einmal alles nach vorne, biss sich aber am formidabel aufgelegten SCE-Keeper Sebastian Lechner letztlich die Zähne aus.
Schiedsrichter: Philipp Götz (Wackersdorf) - Zuschauer: 150
Tor: 1:0 Maximilian Großmann (86.)




SV Memmelsdorf - FSV Erlangen-Bruck 1:0 (0:0)
Wie die Meisterschaft bejubelten die Kicker des SV Memmelsdorf das 1:0 über den FSV Erlangen-Bruck. Denn dieser Sieg war der erste im 22. Versuch in der laufenden Saison für das Schlusslicht, das sich die drei Punkte im fränkischen Kellerduell redlich verdiente. "Fühlt sich irgendwie gut an, kannten wir ja schon gar nicht mehr", beschrieb der neue Memmelsdorfer Coach Thomas Schulz die ungewohnten Glücksgefühle. Die Gastgeber verdienten sich den Erfolg, weil sie ein richtig gutes Spiel ablieferten. "Die Mannschaft hat großen Charakter gezeigt, hat sich sehr engagiert präsentiert", lobte Schulz sein Team. Schon in Halbzeit eins hätten die Oberfranken führen können. Zwei klare Chancen ließen die Memmelsdorfer aus. Bis zum Seitenwechsel präsentierten sich die personell gebeutelten Gäste aus der Universitätsstadt harmlos. "Erlangen hatte bis dahin keine richtige Torchance", konstatierte Schulz. Auch im zweiten Abschnitt präsentierte sich die Heimelf gut. "Wir haben uns in regelmäßigen Abständen Chancen erspielt", so Schulz weiter. Als der FSV nach wiederholtem Foulspiel von Dominik Hofmann in Unterzahl geriet, legten die Hausherren noch einen Zahn zu. Kurz vor dem Ende kam ein Flankenball in der Brucker Strafraum und aus dem Getümmel heraus erzielte Maurice Koch das vielumjubelte 1:0 für die Gastgeber. Erlangen hatte fünf Minuten vor dem Ende die beste Möglichkeit im Spiel, aber Jürgen Jensch im Memmelsdorfer Tor verhinderte mit einer Glanztat den Punktgewinn der Gäste. "Jetzt haben wir den Abstand zu den Relegationsplätzen auf sieben Punkte verkürzt. Wichtig war, dass wir zum Jahresabschluss noch ein positives Resultat erzielt haben. Vielleicht gibt uns das ja nochmal Auftrieb für die Spiele im nächsten Jahr", sagte Schulz, der die Hoffnung auf die Relegationsspiele nach dem heutigen Tag noch nicht aufgegeben hat.
Schiedsrichter: Constantin Scharf (Pressath) - Zuschauer: 100
Tor: 1:0 Peter Koch (86.)
Gelb-Rot: Dominik Hofmann (65./FSV Erlangen-Bruck/wiederholtes Foulspiel)







Vorschau - die Nachholspiele:

TSV Neudrossenfeld - SV Viktoria Aschaffenburg (Sa 14:00)
(Bilanz: kein Ligadirektvergleich bisher)*
Zum Herbstausklang wartet noch einmal eine Herkulesaufgabe auf den TSV Neudrossenfeld. Mit dem SV Viktoria Aschaffenburg reist die Torfabrik der Liga ins Kulmbacher Land. Für die Gastgeber ist es aber auch noch einmal ein Highlight, sich mit dem Traditionsklub vom Main in einem Punktspiel messen zu dürfen. Letztes Jahr trennten beide Teams noch zwei Ligen. Der TSV hat als Aufsteiger große Probleme die Liga zu halten und belegt kurz vor dem Winter den vorletzten Tabellenplatz. Die Viktoria peilt als Absteiger aus der Regionalliga die direkte Rückkehr in die vierte Liga an. Nach einem Stotterstart ist die Komljenovic-Elf ins Rollen gekommen und verfügt mit 53 Toren über die torhungrigste Offensive der Liga. Mit einem Sieg könnte die Viktoria dank des besseren Torverhätnisses gegenüber der SpVgg SV Weiden sogar die Tabellenspitze erobern und sich damit den Wintertitel sichern. Aber: "Unser Gegner ist viel stärker, als es der jetzige Tabellenplatz aussagt. Wir wollen natürlich im letzten Spiel in diesem Jahr nicht verlieren und versuchen mindestens ein Punkt mitzunehmen", stapelt SVA-Teamanager Karlheinz Klug tief, dem die rauhe Gangart der Gegner zuletzt auf die Nerven ging: "In den letzten Spielen stellen wir immer wieder fest, dass mit vielen unerlaubten Mitteln unsere spielerische Überlegenheit unterbunden wird. Das haben wir erst im letzten Spiel in Würzburg erlebt, wo unsere Spieler reihenweise getreten wurden und wir mit drei schwerer verletzten Spielern die Heimreise antreten mussten. Wir hoffen nur, dass uns dies gegen die Neudrossenfelder, die ebenfalls wie die Würzburger im Abstiegskampf stecken, nicht wieder passiert." Alles in allem spricht vieles für die Aschaffenburger, wobei der TSV zuhause auf keinen Fall zu unterschätzen ist. 14 (!) ihrer 15 Punkte holten die Oberfranken auf heimischem Geläuf. Am 3. Oktober fegten der TSV sogar den FC Amberg mit 4:1 vom Platz - dem bisherigen Saisonhighlight aus Sicht des Neulings. "Wir wollen, auch wenn es gegen starke Aschaffenburger geht, noch einmal alle Kräfte mobilisieren. Vielleicht gelingt uns ja ein kleines Erfolgserlebnis. Das wäre wichtig vor der langen Winterpause. Ein Punkt ist auf jeden Fall das Ziel. Ich habe noch einige angeschlagene Spieler. Da wird sich erst kurz vor Spielbeginn entscheiden, wer spielen und wer nicht spielen kann", berichtet TSV-Coach Detlef Hugel.





SC Eltersdorf - TSV Großbardorf (Sa 14:00)
(Bilanz: 4 Siege SCE - 1 Remis - kein Sieg TSV - Zuletzt: 0:0 (22.03.2014))*
Als die Partie vom sechsten Spieltag Anfang August über die Bühne hätte gehen sollen, machte der Wettergott der Austragung einen Strich durch die Rechnung. Mit einem Sieg können die Gäste mit Tabellenführer Weiden gleichziehen und auf Tabellenplatz zwei springen - mehr Motivation geht kaum, um im letzten Spiel noch einmal alles rauszuhauen. Die Gäste haben zuletzt dreimal in Folge gewonnen, dabei kein Gegentor kassiert und damit ihre Ansprüche auf einen Spitzenplatz untermauert. "In Eltersdorf wird es sicher ein anderes Spiel als in Memmelsdorf. Der SVM igelte sich extrem ein und überließ uns komplett die Initiative. Eltersdorf wird uns sicher mehr unter Druck setzen und defensiv fordern, da sie hohe Qualität und schnelle Leute im Kader haben und vor allem zu Hause auch oft extremes Powerplay ausüben", erwartet TSV-Trainer Dominik Schönhöfer einen starken Gegner. Bei den von internen Querelen geplagten "Quecken" aus Erlangen zeigt die Formkuve zum Ende hin wieder deutlich nach oben. Aus den letzten vier Spielen holte der SCE zehn Punkte und zeigte sich sportlich unbeeindruckt vom vereinsinternen Tohuwabohu. Darunter war auch ein 2:1-Auswärtssieg bei Spitzenreiter SpVgg SV Weiden. "Wir wollen natürlich unseren guten Lauf fortsetzen. Allerdings haben wir personell mit Nicolas Esparza und Matthias Völker zwei Leistungsträger zu ersetzen, die beruflich fehlen werden. Michael Jonczy muss sein Abschiedsspiel zusätzlich verletzungsbedingt absagen. Der Einsatz von Dennis Weiler und Sven Röwe ist noch unklar und wird erst kurz vorm Spiel entschieden werden können", hat SCE-Coach Hendrik Baumgart einige Aufstellungssorgen und nimmt daher seinen Reservisten in die Pflicht: "Wir werden dennoch spielen, da sich nun die Spieler, die in den letzten Wochen wenig spielen konnten, beweisen können. Die Mannschaft will sich unbedingt mit einem weiteren guten Spiel gegen eine Topmannschaft in die Winterpause verabschieden. Zudem werden wir den Kader am Samstag, nach zuletzt sehr guter Zusammenarbeit, mit noch zwei U23 Spieler ergänzen können."






SV Memmelsdorf - FSV Erlangen-Bruck (Sa 14:00)
(Bilanz: 3 Siege SVM - kein Remis - 4 Siege FSV - Hin: 0:1)*
Die junge und vor allem sehr unerfahrene Mannschaft des SV Memmelsdof hat viele Baustellen. Von Verletzungen geplagt - das zieht sich wie ein roter Faden durch diese Spielzeit - konnte der SVM nur in wenigen Partien überzeugen. Eigene Fehler gaben zumeist den Ausschlag. Die Reißleine haben die Veranwortlichen bereits gezogen und den engagierten, aber glücklosen Hans-Jürgen Heidenreich von seinen Aufgaben als Chefanweiser entbunden. Aber auch unter Neu-Trainer Thomas Schulz will der Umschwung einfach nicht gelingen. Und so fehlt immer noch die Antwort auf die eine Frage: Wann wird endlich das erste Spiel gewonnen? Die einzige Chance, in diesem Jahr noch einen Dreier einzufahren, bietet sich am Samstag im Nachholspiel gegen den FSV Erlangen-Bruck. "Aufgrund der beiden jüngsten Niederlagen haben wir nichts mehr zu verlieren. Die Mannschaft kann und wird daher befreit aufspielen. Hut ab, wie die Mannschaft im Training mitzieht, trotz der sportlich schwierigen Situation. Wir werden Erlangen auf jeden Fall alles abverlangen", versichert SVM-Chefanweiser Thomas Schulz. Fehlen werden beim Schlusslicht der für zwei Spiele gesperrte Fabian Neuß, Johannes Wolfschmidt befindet sich im Urlaub. Die Mittelfranken aus der Universitätsstadt stehen auf Rang 14, der am Ende sogar noch zum direkten Klassenerhalt reichen könnte, wenn der Süd-Vierzehnte den schlechteren Punktquotienten aufweist. "Darauf können wir uns nicht verlassen", gibt sich FSV-Coach Normann Wagner erst gar keinen Rechenspielen hin. Immerhin reisen die Brucker mit einem positiven Erlebnis im Gepäck an, konnte der FSV doch nach nur einem Punkt aus den sechs Partien zuvor mit 1:0 beim SV Alemannia Haibach gewinnen. "Die Partie beim abgeschlagenen Schlusslicht ist sicher undankbar. Da kann man nur verlieren. Es wird sicher kein schönes Spiel. Aber wir wollen nach unserem Dreier in Haibach noch einmal alle Kräfte mobilisieren. Wir wollen couragiert auftreten. Personell ändern sich so gut wie nichts. Wir haben viele angeschlagene und kranke Spieler. Aber ich will jetzt kein Gejammer hören. Jeder muss sich noch einmal voll engagieren, danach kommt eine lange Winterpause, in der sich alle auskurieren können", fordert Wagner noch einmal vollen Einsatz von seiner Elf.




* Die Bilanz berücksichtigt alle im FuPa-System hinterlegten Pflichtspiel-Partien (inkl. Bayerischer Totopokal bis 10/11)


Aufrufe: 029.11.2014, 20:45 Uhr
D. Meier / mwiAutor