2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinsnachrichten
Verantwortung und Engagement: Bernd Götz, Melanie Hirchert, Renate Ziethmann, Sabine Busse, Fritz Müller, Dirk Wieland und Wilfried Hanke (v.l) haben im Verein viel bewegt und blicken positiv in die Zukunft.   ©MZV
Verantwortung und Engagement: Bernd Götz, Melanie Hirchert, Renate Ziethmann, Sabine Busse, Fritz Müller, Dirk Wieland und Wilfried Hanke (v.l) haben im Verein viel bewegt und blicken positiv in die Zukunft. ©MZV

SVA als Aushängeschild im Landkreis

Altlüdersdorf feiert sein 90-jähriges Bestehen

Der SV Altlüdersdorf feierte sein 90-jähriges Bestehen im Vereinsheim. Der Vorsitzende, Wilfried Hanke, begrüßte Weggefährten sowie Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Sport. Es wurde ein bunter Abend, mit Show, Ehrungen und Tanz.

In den 90 Jahren seit Gründung des SV Altlüdersdorf im Jahr 1926 ist viel passiert, referierte Fritz Müller, der stellvertretende Vorsitzende des Vereins in einem kleinen historischen Abriss. Auch schon davor haben zwei Teams der Nachbarschaft seit 1922 einmal im Jahr auf einem präparierten Acker gegeneinander gespielt. Der Graf von Arnim habe dies angeschoben.

1927 bekam der junge Verein seinen ersten Platz, einen einfachen Gras-Acker, nahe der Ziegelei. Zu Spielen fuhren die Kicker mit Pferdegespann und später einem Lkw. Auf der hügeligen Straße nach Fürstenberg war gleich Erwärmung angesagt, denn sie mussten immer wieder schieben.

Von 1956 bis 1958 erstellten die Mitglieder ihren Hauptplatz an dem heutigen Standort, eine große Scheune musste dafür abgerissen werden. Schienen wurden verlegt, um die Erde mit Ton-Loren zu bewegen.

Highlights waren Spiele gegen Hansa Rostock mit 2500 Zuschauern (1998/0:4) und unvergesslich auch ein Trainingslager in Marbella (Spanien), wo es zu einem Testspiel gegen den FC Bayern München kam (2001/0:7). All das, sowie sportliche Highlights, Titel und Aufstiege, beschrieb Fritz Müller. Er bedankte sich, dass viele Spieler aus Berlin und Polen länger beim SV blieben, als vorhersehbar. Besonders erwähnte er Dariusz Bucinski unter großem Beifall. "Danke für 20 Jahre Treue beim SV".

Nach 1989 kam es zu einer "nie für möglich gehaltenen Entwicklung". Aus Traktor Altlüderdorf wurde der SV. Der alte Unterstützer-Betrieb hieß fortan "Wentowsee Agrar- und Tierzucht GmbH" und blieb dem Verein treu. Fünf Jahre Landesklasse im Spitzenfeld brachten den Beinamen "die Unaufsteigbaren".

Dankbar sei der Verein auch Hans Oertwig und Enis Djerlek: "Sie haben sechs Jahre Fußball gelebt, wie nie jemand in Altlüdersdorf zuvor". Im Aufstiegsjahr waren der jetzige Coach, Mike Frank (damals Abwehrchef), und Co-Trainer Timur Binerbay (mit 30 Treffern Torjäger) schon dabei.

Fritz Müller blickt aber auch mit Sorgen auf die Gegenwart: "Es bleibt die Frage: Was nützt uns die Oberliga? Wie können mehr Zuschauer kommen?" Politische Entscheidungen würden zudem die Kosten hochtreiben, unter anderem für Steuer und Lohnbuchhaltung. "Reichen die Mittel aus, um weiterhin der Leuchtturm im Landkreis zu bleiben?"

Positives gab es aus dem Nachwuchsbereich zu vermelden. Im Herbst werden voraussichtlich acht Kinder- beziehungsweise Jugendmannschaften für den Spielbetrieb gemeldet, von den Fünf- bis 18-Jährigen sind dann alle durchgängig besetzt. Dazu zählen auch Spielgemeinschaften mit Gransee und Mildenberg. Müller schloss mit Worten in Anlehnung an Joachim Löw: "Erfolge bringen Erwartungen mit sich, dies ist eine Herausforderung, wir nehmen sie an."

Egmont Hamelow, stellvertretender Landrat, sagte: "Als Kreis können wir stolz sein, mit diesem Leuchtturm prahlen zu können. In Vereinen bringen die Mitglieder viel Leidenschaft ein und engagieren sich für eine Sache, davon leben die Vereine. Hier ist eine tolle Truppe beisammen."

Auch Amtsdirektor Frank Stege lobte die Nachwuchsarbeit und sagte Unterstützung zu, damit der Leuchtturm bestehen bleibe. Er und Bernd Heidemann (Stadtverordnetenversammlung Gransee) übergaben einen original EM-Ball. "Der soll euch Glück bringen."

Wilfried Riemer, Vorsitzender im Fußballkreis, teilte die Begeisterung für den SV und übergab fünf Fußbälle. "Ich habe gehört, ihr bekommt demnächst eine Flutlichtanlage für euren Hauptplatz, vielleicht sogar mit 400 Lux. Da wären schon mal die Bedingungen für die Regionalliga erfüllt." Er lobte die Leistung de Mitglieder, und die gute Basis. "Manche in der Oberliga bezeichnen Altlüdersdorf als kleines Gallisches Dorf. Aber nur nicht größenwahnsinnig werden, nicht, dass ihr demnächst in der Bundesliga spielt".

Der Abend wurde auch aufgelockert von Kita-Kindern und Schülern des Strittmatter Gymnasiums, die mit Liedern und Texten Verbundenheit zum Verein ausdrückten, und auch die Frauen der Show-Dance-Company Hohen Neuendorf/Leegebruch begeisterten mit ihren Stücken. Im Mittelpunkt des Abends standen jedoch die Ehrung verdienstvoller Mitglieder.

Der Vorsitzende, Wilfried Hanke, bedankte sich besonders bei Renate Ziethmann, die viele Jahre schon als Kassenwartin und Schriftführerin eine Stütze der Vorstände ist. Auch Sabine Busse und Melanie Hirchert, die unter anderem bei Lohnbuchhaltung und Finanzorganisation mithelfen, bekamen Blumen, ein Dankeschön und großen Beifall.

Der wurde noch etwas lauter, als Bernd Götz, Fritz Müller und Dirk Wieland, die sich in dem Verein seit Jahren engagiert haben, von Land und Kreis besondere Urkunden erhielten: "Für außerordentliches Engagement beim Aufbau und der Weiterentwicklung des SV Altlüdersdorf", steht darauf. Matthias Ring, Dezernent im Kreistag, selbst im Vorstand von Hohen Neuendorf, kennt die Anforderungen an Vereinsführungen und sagte bei der Urkunden-Übergabe: "Man kann nur den Hut ziehen".

Verantwortung und Engagement: Bernd Götz, Melanie Hirchert, Renate Ziethmann, Sabine Busse, Fritz Müller, Dirk Wieland und Wilfried Hanke (v.l) haben im Verein viel bewegt und blicken positiv in die Zukunft. Foto: Jörg Funke

Empfang beim SV Altlüdersdorf zum 90-jährigen Bestehen

Aufrufe: 024.5.2016, 00:23 Uhr
MOZ.de / Jörg FunkeAutor