2024-04-16T09:15:35.043Z

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Der Fußball eint Perseus Knab, Rolf-Dieter Jägle, Gerhard Schmidt und Peter Paul (von links).    | Foto: SENF
Der Fußball eint Perseus Knab, Rolf-Dieter Jägle, Gerhard Schmidt und Peter Paul (von links). | Foto: SENF

SV Weil und FV Haltingen brauchen weitere Kunstrasenplätze

Für SV Weil und FV Haltingen gibt es zu zwei neuen Kunstrasenplätzen keine Alternative +++ Enttäuscht von Bürgermeister Huber

"Zu den beiden Kunstrasenplätzen gibt es für uns keine Alternative", sind sich SV Weil und der FV Haltingen einig. Anders könnten das Training und der Ligabetrieb nicht mehr gesichert werden, betonten die Vorsitzenden Gerhard Schmidt und Rolf-Dieter Jägle in einem Pressegespräch am Dienstagabend. Enttäuscht zeigten sie sich von Bürgermeister Huber, der jüngst verkündet hatte, dass er die Pläne für weitere Kunstrasenplätze nicht weiterverfolgen werde, da die Vereine keine Kompromissbereitschaft erkennen ließen.
"Wir haben uns mit Herrn Huber bei unserem letzten Treffen darauf verständigt, das Jahr 2016 für die Planung der verschiedenen Wünsche, die wir vorgetragen haben, und die Ermittlung der Kosten zu nutzen. Dann wollten wir uns zusammensetzen und entscheiden, wie es weitergehen kann", schildert Peter Paul, der als Kassierer des FV an allen Sitzungen teilgenommen hat, das Ergebnis der Treffen. Dass Huber nun behaupte, der Ball liege bei den Vereinen, da sie an seinem Konzept kein Interesse gezeigt hätten, könne er nicht nachvollziehen.

23 Mannschaften gemeldet

"Für uns gibt es zum zweiten Kunstrasenplatz keine Alternative", unterstreicht Gerhard Schmidt kämpferisch die Position des SV Weil. Bei derzeit 23 Mannschaften, davon 16 Jugendmannschaften, sei der zweite Kunstrasenplatz kein Luxus, sondern schiere Notwendigkeit, erklärt auch Perseus Knab, der sportliche Leiter des SV. Berücksichtigen müsse man dabei, dass der Hartplatz aus heutiger Sicht wegen der hohen Verletzungsgefahr kaum zu bespielen sei. An den Heimspieltagen würden zwischen 9.30 und 20 Uhr neun Spiele hintereinander absolviert. "Das ist auch für einen Kunstrasenplatz auf Dauer eine extrem hohe Belastung", fügt er an. Auch da könnte ein zweiter Platz Entlastung bringen. Nicht weniger engagiert legen sich Rolf-Dieter Jägle und Peter Paul für einen Kunstrasenplatz in Haltingen ins Zeug.

Passend zum Jubiläum

Auch wenn sich der Zustand des Hauptplatzes zuletzt durch verschiedene Maßnahmen wieder etwas verbessert habe, hätten die Erprobungen doch gezeigt, dass der gesamte Platzaufbau sanierungsbedürftig sei. "Da wäre uns mit einem Kunstrasenplatz enorm geholfen - am besten zusätzlich zum Trainingsplatz", so Jägle, der zwar den hohen Bedarf bei den Kollegen des SV im Nonnenholz anerkennt und dem dortigen Platz den Vortritt lassen würde. Zumindest mittelfristig müsse sich aber für den FV eine Perspektive abzeichnen, im Rebgarten wieder bessere Trainingsbedingungen vorzufinden. Schön wäre es natürlich, wenn der Verein 2020, zu seinem 100-jährigen Bestehen, die Spiele auf einem neuen Kunstrasenplatz anstoßen könnte, konkretisiert Peter Paul die Wünsche in Haltingen.

"Dass die Stadt nicht alles auf einmal stemmen kann, ist uns klar", unterstreicht Schmidt. Um aber tatsächlich entscheiden zu können, müssten unbedingt Zahlen vorliegen - etwa auch darüber, was der Verkauf des zweiten Fußballfelds, mit dem Bürgermeister Huber einen Teil der Ausgaben für den Haltinger Kunstrasenplatz gegenfinanzieren will, bringen könnte.

Gemeinderat aktivieren

Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, wollen die beiden Vereine nun auf der politischen Ebene für ihre Vorstellungen werben. "Etwas frustriert" sei er, erklärt Schmidt, dass das viele ehrenamtliche Engagement, die viele Jugendarbeit - zusammen betreuen SV und FV rund 500 Kinder und Jugendliche - und die Leistungen der Aktivmannschaften bei der Stadt so wenig Gehör fänden.

"Manchmal habe ich den Eindruck, der Stadt wäre es am liebsten, es gäbe nur noch einen Verein, der an einer Stelle trainiert. Aber das wollen wir nicht", fasst Rolf-Dieter Jägle mit Blick auf Hubers Vorschlag, die sanierungsbedürftigen Sportanlagen in Märkt aus Kostengründen aufzugeben, seine Sicht der Dinge zusammen.
Aufrufe: 03.3.2016, 00:00 Uhr
Ulrich Senf (BZ)Autor