2024-03-28T15:56:44.387Z

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Fand mit Weil nicht ins Spiel: Fayira Keita (links) gegen die Radolfzeller Markus Hepfer und Julian Herrmann (rechts)   | Foto: Schön
Fand mit Weil nicht ins Spiel: Fayira Keita (links) gegen die Radolfzeller Markus Hepfer und Julian Herrmann (rechts) | Foto: Schön

SV Weil orientiert sich nach unten

Verbandsligist mit dritter Niederlage in Folge +++ Ein Dutzend Spieler fehlt

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Drei Niederlagen in Folge - der Start aus der Winterpause beim SV Weil ist durchaus als misslungen zu bezeichnen. Auch das Heimspiel gegen Radolfzell wurde verloren.Eine der Ursachen: zwölf Spieler fallen verletzt aus.
Irgendwann im Lauf der zweiten Halbzeit hatte sich Samira Bologna vorgenommen, für etwas mehr Ruhe zu sorgen. Die Schiedsrichterin aus Seelbach verwies Kurt Schwald aus dem Innenraum, denn der Weiler Trainer war nach ihrem Empfinden zuvor an der Seitenlinie etwas zu meinungsfreudig aufgetreten. Ihr Unterfangen brachte allerdings nicht den gewünschten Effekt. Schwald beugte sich fortan einfach über den Tribünenrand und brüllte seine Anweisungen von dort aufs Feld. Die Stimme dazu hat er ja.

Es gab viel zu korrigieren für den Weiler Coach, der sich auch als Antreiber versteht. Zwischenzeitlich hatte er sich zu Recht über den einen oder anderen Pfiff echauffiert, doch die an diesem Tag ordentlich pfeifende Unparteiische traf keine Schuld am niederschmetternden Ergebnis von 0:4 gegen den FC Radolfzell.

Zwölf Weiler Spieler fehlten verletzt

In der Pressekonferenz verlor Schwald auch kein Wort über die Spielleiterin, er suchte die Gründe im eigenen Lager. Schwald gab zu Bedenken, dass "zwölf Spieler fehlten", und mit Imad Kassem-Saad, Fabio Bibbo, Eike Elsasser und Thomas Fuhrler handelte es sich dabei um Personal von Bedeutung. Doch er kommentierte ohne Larmoyanz. "Ich mache es nicht an den Verletzten fest. Die aufgebotene Elf war verbandsligatauglich."

Zu sehen war, dass die Gastgeber von Beginn an Schwächen im Spielaufbau offenbarten, sie spielten konfus, fehlerhaft ohne Struktur. Am ehesten stachen die gewohnt guten fußballerischen Ansätze von Yannick Weber hervor. Doch keiner war da, das hibbelige Weiler Spiel zu ordnen. So kam es gegen das Team aus der Abstiegszone fast nie zu einem wirkungsvollen Zusammenspiel. Dass die Leichtigkeit fehlte, kann den Absenzen zugeschrieben werden. "In der ersten Halbzeit haben wir aber die Einstellung vermissen lassen. Es muss halt auch mal krachen. Und dann stellen wir uns auch noch unclever an", bemängelte Kapitän Fabian Kluge.

Christian Ophoven hatte sich bereits Gelb wegen Meckerns eingefangen, und als er wenige Minuten später am Strafraum einen entwischten Gegenspieler kreuzte, war die Entscheidung Gelb-Rot (33.) nachvollziehbar. Da stand es schon 0:1 - die Köpfe gingen runter. Radolfzell war auf der linken Seite der Durchbruch gelungen, die flache Hereingabe ging bis in den Fünfer durch, wo David Herrmann unbewacht war und einschieben konnte (16.). "Von der Art und Weise unseres Auftritts in der ersten Halbzeit bin ich enttäuscht", gab Schwald zu Protokoll. Weil erspielte sich vor der Pause keine klare Torchance, und hatte den Gästen kurz vor dem Pausenpfiff auch noch die Vorentscheidung kredenzt. "Der Ball ist drei Stunden in der Luft. Da geh\' ich ja noch besser hin", sagte Schwald zum Elfmeterpfiff in der 45. Minute: Der am Samstag seltsam tempoarme Fayira Keita war einem langen Zuspiel in den Weiler Strafraum zu spät hinterher gejagt, er lief seinem Gegner von hinten in die Parade, und Alexander Gorte verwandelte den Strafstoß sicher.

Nach der Pause hatten die Weiler mehr Ballbesitz, doch es fehlte ihnen Dominanz und dadurch die Möglichkeit, ihr Spiel aufzuziehen. Es gab eine Druckphase, die mit Ridje Sprichs guter Möglichkeit, als er links blank stand, begann (58.). Zwei Minuten später kam Keita frei zum Kopfball, doch auch aus dieser gefährlichsten Weiler Chance wurde nichts. Der Ball landete bei Kluge, und dessen akrobatischer Versuch landete nur am Pfosten. "Wenn der Anschluss fällt, kann das Spiel noch kippen", sagte Kluge. Rund 20 Minuten beherzten Anrennens, vor allem über die Flügel, brachte nichts Zählbares. Zudem gewannen die solide spielenden Gäste auch weiter die Mehrzahl der zweiten Bälle. In den letzten Minuten ergänzten dann die Radolfzeller Jonas Holzreiter (88.) und Tobias Krüger (90.) zum 0:2 noch zwei weitere Treffer - und Weil muss in der Tabelle nun wieder nach hinten Acht geben.

SV Weil - FC Radolfzell 0:4 (0:2)
Weil: Rodehau; Bürgin (84. Ay-Güven), Bächle, Kluge, Schmidt; Weber, Ophoven; Keita, Sprich, Mislimovic (77. Blaschke); Perrone (63. Egin). Tore: 0:1 Herrmann (16.), 0:2 Gorte (45., Foulelfmeter), 0:3 Holzreiter (88.), 0:4 Krüger (90.). Schiedsrichterin: Bologna (Seelbach). Zuschauer: 175. Gelb-Rot: Ophoven (33./SVW).
Aufrufe: 023.3.2014, 22:00 Uhr
Uwe Rogowski (BZ)Autor