2024-04-19T07:32:36.736Z

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Um keine Antwort verlegen: Doppeltorschütze Fabio Bibbo (links., Weil) gegen Elias Reinhardt   | Foto: Meinrad Schön
Um keine Antwort verlegen: Doppeltorschütze Fabio Bibbo (links., Weil) gegen Elias Reinhardt | Foto: Meinrad Schön

SV Weil besiegt Spitzenreiter Freiburger FC

Verbandsligist unter Kurt Schwald im fünften Spiel unbesiegt / FFC erleidet 2:4-Niederlage

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Es hat den Anschein, als könne der SV Weil derzeit spielen wie er will - am Ende punktet er. Der Verbandsligatabellenführer Freiburger FC zeigte die deutlich bessere Spielanlage, verlor aber trotzdem.

Vor dem Anpfiff musste Bernd Vogtsberger erst einmal Hand anlegen. Ein verrücktes Bundesligator hat die Sinne geschärft, vor allem die der Schiedsrichter, und so musste der zweite Vorsitzende nach Intervention des Referees ein Tornetz flicken. "Ich musste erst noch Strick besorgen", sagte Vogtsberger, hatte aber keine Probleme mit der Flickaktion.

Auch die Weiler Fußballer stopften erfolgreich Lücken. Es lässt sich behaupten, dass das Spiel gegen den FFC auch hätte anders ausgehen können, ungünstig zum Beispiel. Anfangs hatte es nämlich so ausgesehen, als sollte Freiburg leichtfüßig zu einem Sieg spazieren, derart lässig und gekonnt spielte sich der Gast von hinten heraus durchs Mittelfeld. Die Freiburger Systematik beeindruckte, "wir haben mutigen Fußball gespielt", sagte FFC-Trainer Ralf Eckert. "Es war ein tiefer Platz, auf den wir fußballerisch gute Antworten gegeben haben." Weil allerdings hielt dagegen, rannte die Schnittstellen eifrig zu, ließ dadurch nur wenige Chancen zu und beherrschte zumindest die Zweikämpfe.

Die Elf von Kurt Schwald versuchte erst gar nicht, dem FFC auf gleicher Ebene zu begegnen. Das wäre ins Auge gegangen. "Der FFC hat eine brutal hohe Qualität in der Spielanlage", sagte der Trainer; und dem ließ sich nur mit Engagement begegnen. "Wir haben große Intensität gezeigt, nur so hatten wir eine Chance."

Dass Freiburg die Gastgeber spielerisch in Bedrängnis brachte, ließ sich verkraften, denn Weil konterte nicht nur mit einer tadellosen Einstellung, der SVW zeigte auch ein Maximum an Effizienz und hatte Glück. Außer den vier Toren gab es lediglich eine Halbchance - für Imad Kassem-Saad, der am linken Pfosten vorbei schoss (36.). Eine zu kurz abgewehrte Elsasser-Ecke, der ein perfekter Flachschuss von Fabio Bibbo ins lange Eck folgte, brachte das 1:0 (18.).

Kurz darauf gab es Elfmeter. Nach einer Ecke, die keine war, fiel Florian Emmerich ("Kontakt war da") hin, Schiedsrichter Huchthausen folgte dem Rat seines Assistenten und zeigte auf den Punkt (Emmerich, 27.). Kurz vor der Pause hätte Mohamed Keita zwingend für den FFC treffen müssen, er schoss aber seltsamerweise weit links vorbei. Als der FC nach der Pause verkürzte (56.), schien die Partie zu kippen, zumal Emmerich den Ball etwas zu weit von sich warf und Gelb-Rot erhielt (58.). Wiederum folgte aber zeitnah eine Aktion, bei der Weil sich nicht beschweren konnte: Thomas Waldvogel verfolgte den entwischten Ridje Sprich, zog und zerrte vor dem Strafraum, ehe Sprich im Sechzehner ins Stolpern kam und fiel: Waldvogel sah Rot und Kassem-Saad verwandelte. In der 83. Minute verkürzte Freiburg erneut, doch wieder hatte Weil die passende Replik: Bibbo traf im Gegenzug. "Man hat gesehen, wieviel wir investieren müssen", sagte Schwald. Noch ist nicht entschieden, was Weil in dieser Saison erreichen wird. Die Schreckensvision, ernsthaft in den Abstiegskampf einzugreifen, ist nach 13 Punkten aus den letzten fünf Partien aber fast gebannt, auch wenn Schwald sagt: "Wir sollten weiter nach unten schauen."
"Wir haben es versäumt, zu den richtigen Zeitpunkten ein Tor zu schießen", war das Fazit von Ralf Eckert nach dem Spiel.

SV Weil - Freiburger FC 4:2 (2:0)
SV Weil: Imgraben; Bürgin, Kluge, Schmidt, Elsasser; Keita (61. Weber), Emmerich, Ophoven (83. Acer), Kassem-Saad (88. Perrone); Bibbo, Sprich.
Freiburg: Kodric; Ruf, Waldvogel, Kevin Senftleber, Keita; Dirani (45. Qorraj), Elias Reinhardt, Sutter (82. Sandmann), Marco Senftleber; Maier, Uetz (61. Giuliano Reinhardt).
Tore: 1:0 Bibbo (18.), 2:0 Emmerich (27./FE), 2:1 Marco Senftleber (56.), 3:1 Kassem-Saad (71./FE), 3:2 Qorraj (83.), 4:2 Bibbo (84.). Schiedsrichter: Huchthausen (Engen). Zuschauer: 440. Gelb-Rot: Emmerich (58./SVW). Rot: Waldvogel (70./Notbremse/FFC).

Aufrufe: 020.10.2013, 22:05 Uhr
Uwe Rogowski (BZ)Autor