2024-04-25T14:35:39.956Z

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„Werden das Thema im Sommer final erörtern“:  Fabian Kluge  | Foto: Matthias Konzok
„Werden das Thema im Sommer final erörtern“: Fabian Kluge | Foto: Matthias Konzok

Bald kürzertreten? Fabian Kluge überlegt noch

Der Routinier ist weiter eine Konstante beim SV Weil, denkt aber an den Rückzug in die Bezirksliga

Ein Aufeinandertreffen mit den Sportfreunden Elzach-Yach weckt bei Fabian Kluge, dem Kapitän des SV Weil, nicht die besten Erinnerungen. Exakt auf den Tag genau sind es am Freitag elf Monate her, da vergeigten die Weiler am letzten Spieltag der vergangenen Saison durch eine 4:6-Niederlage im Elztal den zweiten Platz und die damit verbundene Teilnahme an den Aufstiegsspielen zur Verbandsliga. Der FC Freiburg-St. Georgen überholte den Club noch im Abschlussklassement. Für den SVW blieb nur der wertlose dritte Rang.
Kluge, der in der Partie als dreifacher Torschütze glänzte, zog sich damals niedergeschlagen zurück, saß mit leerem Blick allein abseits des Feldes an einen Zaun gelehnt. Das große Ziel war zerronnen. „Damals dachte ich: Jetzt kommt gleich einer und sagt: Hallo, hier ist die versteckte Kamera.“ Die Niederlage schmerzte, gut zwei Wochen benötigte Kluge, um die Begegnung zu verarbeiten. „Zum Glück war erstmal Sommerpause.“ Mit Elzach-Yach wird Kluge immer dieses eine Spiel verbinden, dabei zeigten sie in der Vorrunde der aktuellen Saison, dass sie es besser können, entführten beim 3:2-Erfolg die drei Punkte aus dem Elztal. Doch die Niederlage ist mittlerweile abgehakt für Kluge: „Ich schwelge nicht gern in der Vergangenheit“, sagt der 33-Jährige.

Kluge gilt als mannschaftsdienlicher Spieler, ob im Sturm oder in der Defensive, ran kann er überall. Stellte Ex-Trainer Maximilian Heidenreich ihn meist im Angriff auf, kam er unter Andreas Schepperle personalbedingt auch bereits im Mittelfeld zum Zug.

Unter Andreas Schepperle ist die Spielfreude zurück

„Ich spiele dort, wo der Trainer mich braucht“, erklärt Kluge. Wenn es der Trainer wünsche, würde er sich zwischen die Pfosten stellen. Doch liegt ihm das Offensivspiel. Zehn Tore erzielte Kluge in dieser Saison, keiner schoss mehr im Team.

Unter Interims-Coach Schepperle, dem im Sommer Tobias Bächle folgen wird, fuhr der SV Weil in fünf Spielen drei Siege ein, wie das? „Schepperle hat uns die Spielfreude zurückgebracht. Er geht viel auf die Spieler ein“, versucht sich der Kapitän in einer Erklärung. Zudem schlichen sich in den vergangenen Spielen auch nicht mehr so viele individuelle Fehler im Defensivverhalten ein. Zudem sei wohl eine spezielle Motivation vorhanden. „Wir sind in dieser Saison einiges schuldig geblieben und wollen nun zeigen, dass wir es besser können.“

Und wie geht es mit Kluge selbst weiter? Vor wenigen Wochen erklärte der sportliche Leiter Perseus Knab, dass Kluge mit dem Gedanken spiele, sich künftig in die zweite Mannschaft zurückzuziehen. „Ich werde im Sommer 34 Jahre, da ist es legitim, dass ich mich mit dem Gedanken beschäftige, kürzerzutreten“, sagt Kluge. Nur noch zweimal die Woche trainieren, anstatt wie bisher dreimal die Woche. Kürzere Anreisen zu den Auswärtsspielen, zudem kicken viele seiner Kumpels in der Zweiten. Einfach nicht mehr den großen Aufwand betreiben müssen neben dem Berufsleben. Und: den Jüngeren den Vortritt lassen. Schließlich hat er lange genug die Knochen hingehalten.

Doch noch überlegt Kluge, eine Entscheidung ist bisher nicht gefallen. „Im Sommer werden wir uns zusammensetzen und das Thema final erörtern.“
Aufrufe: 020.4.2017, 20:00 Uhr
Benedikt Hecht (BZ)Autor