2024-04-24T13:20:38.835Z

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Kam bei Wehen Wiesbaden zu einem Punkt: Die SG Sonnenhof Großaspach.  F: Kammerer
Kam bei Wehen Wiesbaden zu einem Punkt: Die SG Sonnenhof Großaspach. F: Kammerer

SG Sonnenhof Großaspach: Erst am Ende wird es rasant

Dritte Liga: Eine Stunde lang liefern sich Wehen Wiesbaden und Großaspach eine Sommerkick, dann geben beide Mannchaften Gas - Elf von Oliver Zapel ist näher dran am Dreier

Schiedlich, friedlich war’s eine Stunde lang. Dann wurde aus einem Sommerkick doch noch ein gutes Drittligaspiel. Ein Tor gelang aber weder dem SV Wehen Wiesbaden noch der SG Sonnenhof. Großaspachs Trainer Oliver Zapel konnte mit dem Teilerfolg leben: „Wir fahren zwar nicht zufrieden, jedoch mit der Bestätigung heim, dass wir eine gute Saison spielen.“

Wie laut es zur Pause in der Kabine der Elf aus dem Fautenhau war, wollte keiner sagen. Oliver Zapel berichtete nur: „Wir haben Emotionen geweckt.“ Auch weil er dem einen oder anderen seiner Kicker ins Stammbuch schrieb: „So wie wir uns in der ersten Halbzeit verkauft haben, das geht nicht.“ Schon zuvor hatte er kritisiert: „Die erste Halbzeit schien wie ein Freundschaftsspiel, als wäre der ein oder andere schon am Ballermann.“ Wen er damit konkret meinte, sagte der Coach nicht, aber nach Wiederbeginn fehlte Manfred Osei Kwadwo. Der vom Zweitligisten Kaiserslautern ausgeliehene Offensivmann war weit weg von dem, was ihn in der Vorrunde zum Publikumsliebling hat werden lassen. Der eingewechselte Shqiprim Binakaj machte jedenfalls wesentlich mehr Betrieb. Das gilt bei der SG auch für den zweiten von der Bank gekommenen Mann, für Timo Röttger.

Mit Timo Röttger kommt viel Schwung

Der routinierte Angreifer hätte die Elf des Aspacher Ex-Trainers Rüdiger Rehm in der Schlussphase im Alleingang bezwingen können, vielleicht sogar müssen. Nachdem Marlon Krause mit einem 22-Meter-Freistoß, den Wehens Torhüter Markus Kolke aus dem linken oberen Winkel holte, in der 69. Minuten überhaupt erst den ersten gefährlichen SG-Torschuss abgegeben hatte, waren die Schwaben drin im Spiel. Nun war es der Schlussmann der Gastgeber, der mehrfach sein Können zeigen musste. In der 77. Minute, als er einen 20-Meter-Flachschuss von Röttger aus der Ecke kratzte. In der 85. Minute, als er im Eins gegen Eins Sieger über Pascal Sohm blieb, der allerdings den in der Mitte völlig frei stehenden Jeremias Lorch übersehen hatte. Auch in der Schlussminute war es Kolke, der gegen den frei vor ihm stehende Röttger glänzend parierte. Der war zuvor noch zwei weitere Male gescheitert. Erst in der 72. Minute, als Verteidiger Sascha Mockenhaupt dem enteilten Röttger sechs Meter vor dem Tor gerade noch in die Parade fuhr, dann in der 80. Minute, als der SG-Routinier aus 16 Metern volley am Wiesbadener Tor vorbei schoss. „Wir hätten den Sieg verdient gehabt“, urteilte Oliver Zapel aufgrund dieser starken Schlussphase.

Kevin Broll muss zweimal glänzen

Allerdings gab es auch zwei, drei Szenen, in denen die Gäste Gefahr liefen, mit leeren Händen heimzufahren. Doch erst köpfte Wehens eingewechselter Angreifer Luca Schnellbacher aus fünf Metern am Gehäuse (64.) vorbei, dann scheiterte er mit einem 15-Meter-Schlenzer am starken SG-Torwart Kevin Broll (82.). Der musste eine Minute vor Schluss noch einmal richtig glänzen, um seinen Kasten sauber zu halten, indem er einen 12-Meter-Flachschuss von Philipp Müller reaktionsschnell parierte.

Aufrufe: 08.5.2017, 08:00 Uhr
Backnanger Kreiszeitung / Uwe FlegelAutor